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Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
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Panik. Der rosa Lampenschirm mit den glitzernden Bommeln war noch so ein wunder Punkt. Gabe hatte ihn immer gehasst. Sally stöpselte die Lampe aus und stellte sie zu dem Spiegel und der Lichterkette auf das Sofa. Sie stand jetzt kurz davor, zu hyperventilieren, aber das war in Ordnung, kein Grund zu Panik, es war nur
Zeugs
. Dadurch änderte sich in ihrem Leben nichts.
    Als Nächstes die Kissen. Sie würde das silbern bestickte, sternenförmige Kissen in ihrem Schlafzimmer behalten, aber der Rest konnte weg. Und sämtliche Teelichthalter ebenfalls. Sie wusste, dass Gabe sie unglaublich sinnlos fand. Und die Vase mit den Pfauenfedern auf dem Boden neben dem Fernsehgerät. Und alle Zeitschriften, die älter als zwei Monate waren. Also gut, mit den Kissen anfangen, dann weiter zu …
    Sally hielt mitten im Aufräumen inne, als der Briefschlitz unten an der Haustür klapperte. Die Post war schon vor einer Stunde gekommen, wer also war das? Sie humpelte zum Fenster, erwartete, einen pickeligen Teenager zu sehen, der Werbematerial verteilte, doch als sie nach unten schaute, sah sie nur den Rücken einer schlanken Blondine, die in ein schwarzes Taxi stieg. Die Wagentür wurde zugeschlagen, und das Taxi fuhr davon.
    Sally war neugierig genug, um sich dieser Sache anzunehmen. Sie stopfte die Kissen, die sie im Arm trug, in einen schwarzen Müllbeutel, dann begab sie sich nach unten und hob den Umschlag auf, der auf der Matte vor der Haustür lag.
    Es war ein schlichter, hellblauer Umschlag, auf dem Gabes Name stand. Nur Gabe, kein Nachname. Geschrieben in schwarzer Tinte mit so vielen Schnörkeln, dass man auf eine Frau als Schreiberin schließen konnte.
    Hatte er sich deshalb in letzter Zeit so distanziert verhalten? Hatte Gabe eine wilde Affäre, die er aus irgendeinem Grund ihr und Lola gegenüber verschwieg? Während Sally langsam wieder nach oben ging, juckte es sie sehr, herauszufinden, was in dem Umschlag war. Ob sie ihn über einen Wasserkessel halten und mit Dampf öffnen sollte? Na gut, vielleicht besser nicht. Sie hatte das einmal während ihr schlimmen Zeit mit Toby dem Wichser getan. Der Brief war nicht nur völlig harmlos gewesen – es ging um einen Zahnarzttermin –, der Dampf hatte den Umschlag völlig schrumpelig werden lassen, und es war nur allzu offensichtlich, was mit ihm passiert war. Und Wichser Toby hatte ihren kleinen Ausrutscher sehr genossen – er hatte ihn ihr wochenlang vorgehalten.
    Wieder zurück in der Wohnung legte Sally heldenhaft den Brief auf den Couchtisch. Kein Herumschnüffeln. Sie würde weiter aufräumen. Während sie eine der Küchenschubladen durchforstete, fand sie ein Faltblatt, das sie – wie unheimlich war das denn? – aus einem kleinen Laden mitgenommen hatte, der Sachen aus zweiter Hand zugunsten der Wohlfahrt verkaufte. SIE KÖNNEN NICHT LIEFERN? WIR HOLEN AB !, versprach der Zettel, und das war wirklich sehr nett von ihnen. Sally wählte die Nummer und bat die Leute für 16  Uhr zu sich. Na also, jetzt konnte sie keinen Rückzieher mehr machen. Sobald alles weg war, war es für immer weg.
    Sauber und ordentlich war womöglich richtig nett. Entrümpeln Sie Ihre Wohnung, entrümpeln Sie Ihr Leben. Während sie voller Energie Zeitschriften unter dem Sessel hervorzog, fühlte Sally sich bereits besser. Sie würde zu einer Stil-Ikone werden, zu einer Befürworterin des Minimalismus und des leeren Raumes.
    Meine Güte, sie hatte Stil-Ikonen immer für langweilig gehalten. Als Nächstes würde sie sich womöglich noch in Anouska Hempel verwandeln.
     
    Gabe blieb abrupt im Türrahmen stehen. Er schaute sich langsam um.
    Endlich sagte er etwas: »Was ist hier los?«
    »Tata! Nenn mich Anouska Hempel.« Passend zu der Kühle und Ordentlichkeit der Wohnung hatte sich Sally in ein schmeichelndes, weißes Kleid gehüllt.
    »Wer?« Gabe betrachtete das Wohnzimmer, dem es an … nun ja, so gut wie an allem fehlte. Mit monotoner Stimme sagte er: »Das war es also? Du ziehst aus?«
    »Wie bitte?« Jetzt war es Sally, verwirrt zu sein.
    »Du ziehst aus und nimmst all deine Sachen mit. Du ziehst aus, beginnst ein neues Leben …«
    »Nein!« Sally schüttelte den Kopf. Sie war verärgert, als ihr klar wurde, dass er womöglich insgeheim darauf gehofft hatte. »Ich gehe nirgendwohin. Ich habe nur aufgeräumt. Und ich dachte, es würde dir gefallen! Ich fing ganz harmlos an, aber dann habe ich mich mitreißen lassen. Und jetzt rate? Es gefällt mir!«
    Gabe atmete hörbar aus –

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