Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mein zukünftiger Ex

Mein zukünftiger Ex

Titel: Mein zukünftiger Ex Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Mansell
Vom Netzwerk:
kochte vor Verachtung. »Wenn überhaupt, dann habe ich gedacht, dass ein Mann, der so viel Aufhebens davon macht, dass seine Wohnung auch ja ordentlich ist, höchstwahrscheinlich schwul sein muss.«
    Lola musste ihr Lachen unterdrücken, denn Sally war ganz offensichtlich sauer.
    »Ich bin nicht schwul«, erklärte Gabe.
    »Und ich stehe nicht auf dich. Überhaupt nicht!«
    »Ist ja gut. Ich glaube dir.«
    »Ha, das sagst du nur aus Höflichkeit. Aber ich wette, insgeheim denkst du das immer noch.«
    »Ich schwöre, dass ich es nicht denke. Beim Grab meiner Oma. Und du hörst gefälligst auf, mich für schwul zu halten.«
    »Könnten wir jetzt einen Waffenstillstand ausrufen und aufhören, von euch beiden zu reden?« Lola war lange genug geduldig gewesen, aber nun reichte es ihr. Sehnsüchtig rief sie: »Wenn es euch nichts ausmacht, würde ich jetzt sehr gern über mich reden.«

22 . Kapitel
    Beim Abendessen brachte Lola die beiden auf den neuesten Stand, was die Wiedergefundener-Vater-Situation anging.
    »Ich habe Mum heute angerufen und versucht, Nicks Namen beiläufig ins Gespräch einzuflechten, aber sie meinte: ›Oh Schatz, du hast uns gerade noch erwischt, Malcolm und ich sind auf dem Weg nach Cardiff.‹ Sie hat mir erzählt, dass sie den Abend mit Malcolms Bruder und seiner Familie verbringen will. Da konnte ich doch nicht von Nick James anfangen, oder? Ich muss warten, bis sie wiederkommt. Ehrlich gesagt, war mir gar nicht klar, dass es zwischen Malcolm und ihr schon so ernst ist. Ich dachte, sie sind nur befreundet, aber Mum sagt, er will sie allen vorstellen.« Lola schwieg kurz und biss in das Focaccia-Brot. »Ich weiß nicht, was ich davon halten soll. Also, ich mag Malcolm. Er ist nur … na ja, er ist nicht die Art von Mann, die ich für meine Mum im Sinn habe. Er hat so einen schrecklichen Bart. Man möchte ihn am liebsten festbinden und den Bart mit einer Nagelschere absäbeln. Und er trägt komische, ausgebeulte Pullis und Sandalen, aus denen die Haare auf seinen Zehen herauslugen …«
    »Ich wette, sie hat sich im Laufe der Jahre auch oft gewünscht, du hättest andere Freunde«, meinte Gabe. »Aber sie konnte nichts daran ändern. Außerdem besuchen sie nur seinen Bruder in Cardiff, sie brennen nicht nach Gretna Green durch.«
    Lola schnitt eine Grimmasse. »Ich hoffe, sie schlafen nicht miteinander.«
    Fröhlich erklärte Sally: »Wenigstens ist sie zu alt, um noch schwanger zu werden.«
    Noch so ein Bild, ohne das Lola sehr gut hätte auskommen können. Sie wischte den Rest der Alfredo-Soße von ihrem Teller sorgfältig mit Brot auf und beobachtete amüsiert, wie Gabe so tat, als sei es ihm egal, dass Sally ein wenig Frascati auf dem Tisch verschüttet hatte.
    »Wie wäre dir zumute gewesen, wenn dein Vater bei eurer ersten Begegnung genau wie dieser Malcolm ausgesehen hätte?«, fuhr Sally fort. Sie klang ermutigend. »Das hätte dich doch auch nicht abgeschreckt, oder?«
    O Mist, vielleicht ja doch. Vor allem die haarigen Zehen. Lola wurde bei diesem Gedanken heiß und kalt. Wenigstens das hatte Nick James ihr nicht angetan; sie war fast sicher, dass er nicht der Typ Mann war, der in der Öffentlichkeit seine Zehen zeigte oder …
    »Du hast Wein vergossen«, platzte es aus Gabe heraus.
    Sally zuckte unbekümmert mit den Schultern. »Mach dir nichts draus, ist nur Weißwein.«
    Gabe seufzte. Lola verzog keine Miene und sah zu, wie er sich mühte, nichts zu sagen.
    »Oh, sieh dich nur an.« Sally grinste und nahm eine der Zeitschriften, die sie – ordentlich im Zeitschriftenständer aneinandergereiht – hatte behalten dürfen. Sie schlug die Zeitschrift auf, drehte sie um und saugte mit dem Papier den Weinfleck auf. »Hier bitte, besser?«
    »Ja. Obwohl ein normaler Mensch Küchenpapier benützt hätte.«
    »Das hier ging aber schneller.« Sally drehte die Zeitschrift wieder um und betrachtete die feuchten Seiten. Sie sagte: »Es ist nur Jack Nicholson in Badehose. Dem macht das nichts aus.«
    »Oh, schau ihn dir an.« Lola beugte sich hinüber, um sich das Foto anzusehen. »Er hat jetzt ein Bäuchlein. Und ich habe so für diesen Mann geschwärmt, als ich das erste Mal
Einer flog übers Kuckucksnest
gesehen habe.«
    »Was Männer angeht, hat sie einen höchst seltsamen Geschmack.« Gabe langte nach der Frascati-Flasche. »Noch etwas Wein?«
    »Ja bitte. Versuche dieses Mal, nichts zu verschütten. Und weiter?« Sally bedachte ihn mit einem anzüglichen Grinsen. »Wen mag sie

Weitere Kostenlose Bücher