Mein zukünftiger Ex
Zettel mit der Adresse in seine Brieftasche steckte. »Ich werde Sie nicht enttäuschen.«
34 . Kapitel
In London war es kalt, grau und eine Spur windig gewesen. Draußen in den Cotswolds war das Wetter weniger subtil. Riesige Wolken stoben über den metallgrauen Himmel, und der Wind heulte unheimlich. Gabe fuhr durch den kleinen Ort Minchinhampton Common, der sehr ausgesetzt auf einer Hochebene lag. Er erwartete beinahe, dass gleich die Kühe und Schafe von ihren Beinen gerissen und durch die Luft gewirbelt würden. Selbst die Golfspieler mussten sich anstrengen, in der Vertikalen zu bleiben.
Das war schlecht für Gabe, denn es bedeutete, dass Savannah Hudson keinerlei Grund hatte, sich ins Freie zu begeben.
Das Cottage stand an einem Hügel, nur leicht zurückgesetzt von der schmalen Straße, die sich kurvenreich von Minchinhampton Common nach Nailsworth schlängelte. Ein unauffälliger, grüner Peugeot parkte in der Auffahrt, und im Cottage brannte Licht, was bewies, dass sie wahrscheinlich anwesend war. Es musste nicht erst gesagt werden, dass man vor dem Cottage nicht parken konnte; die Straße war einspurig, und es gab nur hin und wieder kleine Buchten, an denen sich Fahrzeuge ausweichen konnten. Kaum war Gabe in eine solche Bucht gebogen, um einem Traktor auszuweichen, der den Hügel heraufpuffte, als ein gelber Fiesta hinter ihm auftauchte und ihn zum Weiterfahren zwang. Was bedeutete, er würde sein warmes Auto weiter unten am Hang zurücklassen und den Nachmittag damit verbringen müssen, sich im feuchten Unterholz zu verstecken. Das war wahrscheinlich einer der Gründe, warum Savannah Hudson sich dieses Versteck ausgesucht hatte. Ehrlich, diese kamerascheuen Berühmtheiten waren so was von selbstsüchtig.
Nachdem Gabe in Nailworth geparkt und sich in einer Bäckerei mit einer Auswahl an Kuchenstücken und Süßigkeiten versorgte hatte, die ihn stärken und bei Laune halten sollten, steckte er eine Dose Cola und eine Flasche Wasser in die Taschen seiner Barbourjacke. Wieder am Auto nahm er seine Kamera heraus und versteckte sie sorgfältig vor den Blicken, indem er sie unter der gewachsten Regenjacke um den Hals hängte. Bitte Gott, lass diesen Tag zu dem Tag werden, an dem ich ein anständiges Foto schießen und Colin beweisen kann, dass ich keine völlige Platzverschwendung war.
Zwei Stunden später bekam Gabe einen Krampf im Bein. Er langweilte sich zu Tode. Es würde bald dunkel werden, er hatte all seine Vorräte aufgegessen, und es war offensichtlich, dass Savannah Hudson das Cottage nicht verlassen würde. Das einzig Gute an diesem Nachmittag waren die exzellenten Kuchen aus der Bäckerei.
Mist, er würde Colin also doch nicht beeindrucken können. Außer er klopfte an die Tür des Cottages, fiel auf die Knie und flehte Savannah Hudson an, sich seiner zu erbarmen. Vielleicht tat sie das, und er konnte ein oder zwei schnelle, unechte Schnappschüsse schießen …
Ach verdammt, es war einen Versuch wert. Er faltete seine langen Beine auseinander, klopfte seine Jacke sauber und ging zum Cottage. Es war definitiv jemand drin, er konnte ihre Silhouette durch die zugezogenen Vorhänge ausmachen. Sie ging im Wohnzimmer auf und ab.
Gabe setzte sein charmantestes Gesicht auf – das kam dieser Tage nicht oft zum Einsatz –, wappnete sich und betätigte den gusseisernen, schwarzen Türklopfer.
Eine Frau mittleren Alters in einem lila Velourstrainingsanzug öffnete die Tür. Sie hielt einen Staubwedel und eine Dose Zitronenlimonade in der Hand.
»Oh, hallo.« Bezaubernd lächeln, bezaubernd lächeln! »Ich würde gern mit Savannah sprechen.«
»Tut mir leid, Kleiner, sie ist nicht hier. Sind Sie ein Freund von ihr?«
Gabe wusste, dass er ja sagen sollte, dann würde er vielleicht ins Cottage gebeten. Er seufzte innerlich. Aus diesem Grund war er in seinem Job so miserabel. »Nein. Eigentlich kein Freund …«
»Dann fort mit dir, Kleiner.« Der Gesichtsausdruck der Frau veränderte sich.
»Warten Sie! Wissen Sie, wann sie zurückkommt?«
»Vielleicht morgen oder übermorgen. Auf Wiedersehen.« Die Tür wurde ihm vor der Nase zugeschlagen.
Das war es also. Wenn die Frau log und Savannah Hudson im Haus war, dann würde sie jetzt auf gar keine Fall mehr herauskommen.
Na toll. Keine Fotos
und
es fing an zu regnen. Er konnte genauso gut zurück zum Auto, bevor sich die Schleusentore des Himmels ganz öffneten.
Wenigstens ging es bergab.
Als er an die Straße kam, versuchte Gabe, sich
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