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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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wenn er mit mir zusammen wäre. Dass sich etwas änderte, wenn er Chastitys Freund wäre. Und die Zukunft? Wie viele Achtzehnjährige heiraten ihren ersten Freund von der Uni? Irgendwann würden wir uns unweigerlich trennen, und dann? Wo sollte er an Thanksgiving hingehen? Würde meine Mutter ihn noch willkommen heißen, wenn ich schluchzend in meinem Zimmer läge, weil Trevor Meade mich abserviert hätte? Würde Dad ihn weiterhin als fünften Sohn betrachten, wenn er wüsste, dass Trevor mit seinem kleinen Mädchen geschlafen hatte?
    Trevor hatte bereits eine Familie verloren. Ich wollte nicht schuld sein, dass er auch seine zweite verlor.

9. KAPITEL
    D ie Eaton Falls Gazette ist einer der vielen Sponsoren unserer Stadt für den Fünfzehnkilometerlauf, der traditionell als Spendenaktion gegen Brustkrebs organisiert wird. Seit einer Woche drucken wir das Logo der Zeitung in Pink, und überall sind pinkfarbene Schleifen und Armbänder zu sehen. Die Idee ist, sich einen Sponsoren für die Anmeldegebühr zu suchen und den Lauf durchzuhalten, notfalls im Gehen. Es ist eine wunderbare Tradition. Ich bin vor und nach meinem Studium zwei, drei Mal mitgelaufen, aber jetzt, als Mitarbeiterin eines der Sponsoren, bin ich zur Beteiligung geradezu verpflichtet.
    Ich gehe in meiner kurzen Laufhose und einem Herr der Ringe -T-Shirt zum Treffpunkt. Eine Bühne mit jeder Menge pinkfarbener Luftballons ist aufgebaut, es werden Hotdogs und Brezeln verkauft, und Hunderte von Menschen sind versammelt, um den Start und das Ende des Laufs zu sehen. Die Strecke beginnt im Stadtpark, verläuft am Fluss entlang bis Jurgenskill, geht dort über die Brücke, am anderen Ufer zurück, dann über unsere Brücke in Eaton Falls und endet wieder am Anfangspunkt.
    Neben unserer Zeitung hat auch das Krankenhaus ein Team am Start, ebenso die Feuerwehr, der Coffeeshop, die Brauerei und die Elektrizitätsgesellschaft. Ich sehe mich um und spüre, wie sehr ich mich in dieser kleinen malerischen Stadt wohlfühle. Pinke Fähnchen wehen an allen Straßenlaternen. An einigen der Gebäude rund um den Park hängen pinkfarbene Banner aus den Fenstern. Auf der Bühne spielt gerade die Band der Highschool, ich höre deutlich die Blechbläser und spüre Trommelschläge in meinem Bauch. Es ist ein riesiges Ereignis. Ich freue mich, dass diese Aktion über die Jahre solche Ausmaße angenommen hat.
    Dann sehe ich ihn . Meinen Mr. New York Times! DieWangen, das Haar, die ganzen eins achtundachtzig männliche Perfektion … verdammt, wo ist er hingegangen? Ich recke den Hals, stelle mich auf Zehenspitzen und kann ihn trotzdem nicht mehr entdecken. Mist! Abgesehen von Trevor ist er seit Urzeiten der erste Mann, der mich interessiert. Ich muss ihn kennenlernen. Ich muss .
    „Hallo, Chastity!“, ruft Angela. „Tolles T-Shirt! Das ist mein Lieblingsfilm. Zu Hause habe ich einen lebensgroßen Pappaufsteller von Legolas!“
    „Den kannst du gerne haben“, erwidere ich, „denn Aragorn ist so viel besser.“
    Sie lacht. „Nein, ist er nicht. Legolas ist viel, viel cooler. Erinnerst du dich an seinen tollen Sprung aufs Pferd?“
    „Ja, auf Aragorns Pferd“, weise ich sie hin. „Aragorn hat seinen Arsch gerettet.“
    „Was seid ihr denn für Spinner?“, fragt Pete von der Anzeigenabteilung hinter uns. „Spielt ihr etwa auch Dungeons and Dragons ?“
    „Nicht mehr!“, antworte ich.
    „Schon seit Tagen nicht mehr“, sagt Angela, und wir lachen.
    „Wollt ihr heute laufen oder gehen?“, fragt Pete weiter. „Ich werde wohl gehen“, sagt Angela.
    „Wenn ich laufe, werde ich wahrscheinlich zusammenbrechen“, gibt Pete zu. „Gehen ist schon schlimm genug! Fünfzehn Kilometer! Was ist mit dir, Amazonenkönigin?“ Pete nimmt sich fast eine Minute Zeit, mich von oben bis unten zu mustern. Dann lächelt er anerkennend. „Ich habe mich schon immer zu dominanten Frauen hingezogen gefühlt.“
    „Hör auf, sonst muss ich dir wehtun, Pete“, sage ich.
    „Ich will , dass du mir wehtust!“, entgegnet er. „Oh, da ist meine Frau. Tu so, als wären wir nur Kollegen.“
    Petes Frau, die ich schon ein paarmal getroffen habe, verdreht die Augen. „Solange du die Lebensversicherung bezahlst, kannst du machen, was du willst, Schätzchen. Viel Spaß euch allen!“
    „Wo ist der Rest der Gazette-Gazellen?“, erkundige ich mich.
    „Da drüben.“ Angela zeigt auf unsere Kollegen – Penelope, Alan Grauzahn (diesen Namen bekomme ich einfach nicht mehr aus dem Kopf),

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