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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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zusammengebissenen Zähnen. Vielleicht fällt es nicht so auf, wenn die Bluse wieder trocken ist. Gibt es hier einen Händetrockner? Verzweifelt sehe ich mich um. Nein, natürlich nicht. Das Einzige, was ich habe, sind die grauen Papiertücher. Warum habe ich nicht diesen praktischen Entfärberstift gekauft, den sie neulich im Fernsehen angepriesen haben? Ich wollte es tun! Doch, sicher!
    Mir bleiben zwei Möglichkeiten. Die eine ist, zu dem Fleck zu stehen und damit Ryan und jeden anderen quasi aufzufordern, mir auf die Brust zu starren. Die andere ist, Hilfe zu holen. Ich wähle die Hilfe. Angela – klug, vernünftig und patent – wird eine Lösung wissen. Vielleicht hat sie sogar einen Fleck-weg-Stift. Ich muss ihr nur ein Zeichen geben und bin gerettet.
    Ich reiße also die Tür auf – und stoße fast mit Trevor zusammen.
    „Hallo“, sagt er. „Wolltest du mir etwas sagen? Du hast so …“ Er bricht ab, als er an mir herabsieht. „Oh.“
    „Mist, Trevor! Ich habe einen Fleck.“
    „Das sehe ich“, murmelt er und starrt weiter auf meine Brust.
    „Und? Hast du einen Fleck-weg-Stift oder so was?“ „Was ist ein Fleck-weg-Stift?“
    „Starr da nicht so hin! Wie wäre es mit einer Jacke? Hast du eine Jacke, die ich anziehen kann?“
    „Wie wäre es, wenn ich den Kellner frage, ob er helfen kann? Wie heißt dieses Ding? Fleck-weg-Stift?“ Er sieht mir in die Augen und lächelt aufmunternd.
    „Ja! Gute Idee, Trev! Ein Entfärberstift. Hab tausend Dank. Und hör auf zu grinsen, okay? Ich sterbe fast vor Scham. Könntest du Ryan bitte sagen, dass ich dringend telefonieren musste? Ein Notruf. Und sollen wir Angela auch noch um Hilfe bitten?“
    Trevor legt die Hände auf meine Schultern. „Beruhige dich, Chas. Ich bin gleich wieder da.“
    Ich ziehe mich in den Waschraum zurück und starre wieder in den Spiegel. Mein grüner Nippel starrt zurück.
    Eine Minute später klopft Trevor an die Tür. „Hier. Ist es das, was du meintest?“ Er reicht mir eine Flasche Chlorbleiche.
    „Das wird gehen. Danke, Trev. Du rettest mir gerade das Leben.“ Ich schließe die Tür, reiße sie aber sofort wieder auf. „Hast du Ryan das mit dem Notruf gesagt?“
    „Ja.“ Trevor guckt wieder auf den Fleck.
    „Danke.“ Ich schließe erneut die Tür, ziele mit der Sprühflasche auf meine Brust und drücke den Hebel. Nichts passiert. „Verdammt!“ Meine Stimme hallt von den Kacheln wider.
    „Alles okay?“, fragt Trevor von draußen.
    Ich drehe an der Düsenöffnung herum und versuche es erneut, aber nichts kommt. „Das funktioniert nicht, Trev.“
    „Zeig her“, sagt Trevor und öffnet die Tür. „Lass mich mal versuchen.“
    Er nimmt mir die Flasche aus der Hand und mustert sie. „Du musst da vorne auch drehen, um den Verschluss zu öffnen“, erklärt er. Er schiebt seine Hand unter meine Bluse. „Entschuldige“, murmelt er, als seine Fingerknöchel mich streifen. Er blickt mir kurz in die Augen, dann wieder nach unten. Mein Mund wird trocken. Ein wohliger Schauer durchzieht meinen Körper. Meine Knie werden weich. Ich schlucke. Oh, Trevor, mach das noch mal. Er hält die Bluse auf Abstand und bringt die Entfärberflasche in Position.
    Ich spüre die Wärme seiner Hand, die nur einen Zentimeter von meiner Haut entfernt ist. Von meiner frierenden Brustwarze. Ich fahre mit der Zunge über meine Lippen und will vergessen, dass Trevors Hand unter meiner Blusesteckt – es hat nichts zu bedeuten, er will mir nur helfen –, aber verdammt noch mal! Trevors Hand steckt unter meiner Bluse!
    „Also gut. Mach die Augen zu“, sagt er.
    Ich gehorche und schließe meine flatternden Lider. Ich spüre, dass meine Wangen brennen.
    Trevor drückt den Hebel. Nichts.
    „Hm?“, meint er und begutachtet erneut die Flasche, dann den Fleck.
    „Du musst kräftiger drücken“, krächze ich, während mir die Knie zittern.
    Er sieht mich an. „Was genau muss ich drücken?“, fragt er und grinst.
    „Den Hebel, Trev!“ Meine Stimme ist lauter, als ich beabsichtigt hatte. „Komm schon! Drück stärker drauf!“
    „Ich drücke ja!“
    „Vielleicht sollte ich in eine Kabine gehen und die Bluse ausziehen?“, schlage ich vor und fahre mit der Hand durchs Haar.
    An der Tür, die halb offen steht, ertönt ein japsendes Geräusch. Eine ältere Dame starrt uns entsetzt an.
    „Wir sind hier beschäftigt“, sagt Trevor. Sie dreht sich um und flieht mit wehender Jacke zurück ins Lokal.
    Das war’s. Ich muss so heftig lachen, dass

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