Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich
gehe ich ins Wohnzimmer, wo meine Schwägerinnen gerade wie Königinnen bedient werden. Lucky serviert ihnen Bloody Marys.
„Hallo, Tara!“ Ich überreiche ihr eine Karte. „Du bist eine fantastische Mutter.“
„Oh, Chastity, wie lieb von dir!“ Tara öffnet ihre Karte, während ich Sarah ebenfalls eine gebe.
„Alles Gute zum Muttertag, Sarah. Du bist eine wunderbare Mutter“, sage ich aufrichtig.
„Danke, Chas!“
„Ich hoffe, du hast mir mehr mitgebracht als nur schöne Worte“, meint Elaina und nimmt ihre Karte entgegen.
„Ja, Wodka. Der ist aber noch im Auto – ich wollte die anderen nicht eifersüchtig machen“, flüstere ich laut. „Und du bist auch eine tolle Mutter und so weiter, bla, bla.“
Elaina drückt mir einen dicken Schmatzer auf. „Keine Sorge, chiquita “, sagt sie, „du kommst irgendwann auch noch dran. Und dann wirst du dich nach den Tagen sehnen, an denen du noch keine Hintern abwischen musstest und dir nicht permanent ausgespuckte Milch an den Klamotten klebte. Hab ich recht, Mädels?“
Die anderen nicken weise.
„Ich habe Tara heute Frühstück ans Bett gebracht“, berichtet Lucky stolz. „Sie hat den ganzen Tag frei. Keine Hausarbeit, keine Kinderbetreuung.“
„Was machst du dann noch hier?“, frage ich sie. „Los, die Zeit läuft!“
Tara lacht und lehnt ihren Kopf an Luckys Schulter. „Wo sollte ich denn sonst sein wollen.“
„Uäh.“ Ich tue so, als müsste ich brechen. „Und was ist mit dir, Sarah? Hat Jack dir die gebührende Ehre erwiesen und auch ein bisschen Geld ausgegeben?“
„Oh ja, das hat er – wohlerzogener Ehemann, der er ist. Sieh mal!“ Sie schiebt sich das Haar hinter die Ohren, und ich sehe ihre neuen Ohrringe.
„Wie hübsch!“ Dann wende ich mich an Elaina. „Und Mark? Hat der sich etwas einfallen lassen?“
„Tja, das hat er tatsächlich, der alte Mistkerl.“ Elaina dreht eine Haarsträhne zwischen den Fingern. „Dylan hat mir heute Morgen eine Karte und einen tollen Badeschaum überreicht und gesagt, das sei von Daddy.“ Sie bekommt einen zärtlichen Gesichtsausdruck. „Das war sehr nett von ihm.“
Ich bin von wunderbaren, fürsorglichen und selbstlosen Müttern umgeben – klug, erfahren, lustig, liebevoll, geduldig … Wie gern würde ich dazugehören!
Als könnte sie meine Gedanken lesen, sagt Elaina: „Als Erstes ein Mädchen, finde ich. Mit blonden Haaren, wie der Vater, okay? Und dann ein Junge. Dr. Darling Junior.“
„Warum kann nicht das Mädchen Dr. Darling Junior sein?“, frage ich und versuche, mir Ryan an meiner Seite im Kreißsaal vorzustellen.
„Oh … stimmt!“, ruft Sarah. „Du hast ja einen neuen Freund! Erzähl!“
In diesem Moment streckt Trevor seinen Kopf ins Wohnzimmer. „Hallo, Mädels!“, sagt er grinsend. „Alles Gute zum Muttertag, ihr göttlichen Kreaturen!“ Dann sieht er mich an. „Hallo, Chas.“
„Du kannst mich mal“, entgegne ich betont freundlich. „Du zählst mich also nicht zu den göttlichen Kreaturen?“
„Du weißt, dass ich dich hübsch finde. Beeindruckend.“ Er zwinkert mir zu, und ich spüre schon wieder ein ungewolltes Kribbeln. Dann kommt er mit mehreren Blumensträußen im Arm ins Zimmer und geht zuerst zu Sarah. „Danke, dass du so tolle Kinder hast“, sagt er, küsst sie auf die Wange und überreicht ihr einen Blumenstrauß. Dasselbe macht er bei Tara, dann bei Elaina. Alle meine Schwägerinnen sind gerührt und bekommen feuchte Augen.
„Blödmann“, sage ich, als er auf mich zukommt. Ich hoffe, er sieht nicht, dass auch mir die Tränen in den Augen stehen.
„Ich dachte mehr an so was wie ‚Traum meiner schlaflosen Nächte‘“, sagt er. Er hält mir den letzten Blumenstrauß entgegen. „Für dich, Chas. Damit du nicht schmollst.“
Ich bin gerührt vor … ja, was? Zuneigung? Genau, vor freundschaftlichschwesterlicher Zuneigung. „Als Trostpreis, wie?“
„Ganz und gar nicht“, flüstert er.
Das Bild von ihm und Super-Hayden taucht ungebeten, im Grunde jedoch rechtzeitig vor meinem inneren Auge auf. Ich frage mich, ob er ihr auch etwas geschenkt hat. Oder Angela. Oder einer der anderen Frauen, mit denen er mehr oder weniger oft ausgeht.
„Trev, danke, du bist ein Schatz!“, sagt Elaina. „Dein Hintern sieht in der Hose übrigens total knackig aus!“ Sarah und Tara nicken zustimmend. Lucky verdreht die Augen. „Aber wir sprechen gerade über Chastitys Liebesleben“, fährt Elaina fort und sieht mich scharf an. „Und,
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