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Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich

Titel: Meine Brüder, die Liebe und ich - Higgins, K: Meine Brüder, die Liebe und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristan Higgins
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netter Typ und alles. Aber ich werde ihn nie wiedersehen.“
    „Warum? Hat er was Blödes gesagt? Oder getan?“
    „Nein. Er … er war nur nicht dein Bruder!“
    „Vielleicht ist es noch ein wenig zu früh, hm?“, gebe ich zu bedenken.
    Nun fängt sie richtig an zu schluchzen. „Dein Bruder … er ist … Ich … immer noch … Ich wünschte nur …“
    Ich rücke näher heran und nehme sie in den Arm. Fast muss ich selbst weinen, weil es meiner Freundin so schlecht geht. „Ist schon okay, Elaina. Wein ruhig!“
    Buttercup, die vor dem Kamin geschlafen hat, rappelt sich auf, kommt zu uns und legt Elaina ihren großen Kopf in den Schoß. Sie lacht leicht gequält. „Sogar dein Hund hat Mitleid mit mir – wie erbärmlich ist das denn?“
    „Sehr erbärmlich.“ Ich ziehe noch mehr Papiertücher aus der Box.
    „So ist es“, sagt Elaina und lässt sich zurücksinken. „Ich liebe Mark immer noch. Ich will diesem verdammten Mistkerl ja vergeben, aber …“ Sie bricht ab und sieht mich traurig an.
    „Hat er sich denn entschuldigt?“
    „Oh, sicher. Ungefähr so: ‚Ich hab doch schon gesagt, dass es mir leidtut – was muss ich noch tun, damit du mir glaubst?‘ Und dann ist er rausgestürmt. Verdammt blöde Entschuldigung, finde ich.“ Sie schnieft.
    „Was soll er deiner Meinung nach denn tun?“ Buttercup wedelt mit dem Schwanz, schlägt einen leeren Becher um, bellt leise und lässt sich mit ihrer typischen Butterbeinbewegung fallen.
    Elaina putzt sich wieder die Nase. „Ich weiß nicht“, sagt sie aufrichtig. „Er darf mich niemals wieder betrügen, und wie soll ich da sicher sein? Ich meine, einmal hintergangen zu werden, ist eine Sache. Aber zweimal? Du kennst ja den Spruch, oder? ‚Narre mich einmal – Schand’ über dich. Narre mich zweimal – Schand’ über mich.‘“
    Ich nicke. „Hat er sich denn eigentlich mal irgendwo Hilfe gesucht?“, will ich dann wissen. Mark ist der Bruder, mit dem ich am wenigsten rede. Mit Matt wohne ich zusammen und kenne ihn daher natürlich recht gut. Lucky istmir selbst am ähnlichsten, und wir sprechen ein paarmal pro Woche miteinander. Jack meldet sich jeden Sonntagabend und lässt den älteren Bruder heraushängen, was ich eigentlich ganz süß finde.
    Mark ist der verschlossenste. Angespannt, nervös, zu viel Energie … doch dafür hat er das größte Herz. Keiner strengt sich mehr an als er, und keiner vermasselt es dann so schlimm wie er.
    „Wie lief es mit Dylan?“ Elaina bringt ein schiefes Lächeln zustande.
    „Oh, ganz super!“ Ich beschließe, nichts von der halbstündigen Schreiattacke zu erzählen, die er abgezogen hat, als ich ihn aus der Badewanne nahm. Oder von den Bissspuren an meiner Schulter. „Ein Engel. Ich habe ihn gerade angebetet, als du kamst.“
    „Und wann machen du und Dr. Wunderbar ein paar eigene?“
    Ich lächle. „Ich weiß nicht.“
    „Aber es sieht gut aus?“
    Ich nicke. „Ja. Sehr gut. Er ist ein toller Mann.“
    „Was ist so toll an ihm? Sag’s mir. Ich muss hören, wie ein toller Mann so ist.“ Sie wischt sich noch einmal über die Augen und dreht eine Locke zwischen den Fingern.
    „Oh, neulich hat er mir Blumen geschickt. Am Dienstag hat er mich in ein schönes Lokal ausgeführt, und gestern, als er im OP feststeckte, ließ er von einer Schwester anrufen und mir Bescheid geben.“
    „Er hat eine Krankenschwester anrufen lassen? Als wäre sie sein Telefonauftragsdienst, oder wie?“, fragt Elaina irritiert.
    „Na ja, er steckte bis zu den Ellbogen in irgendeinem Bauch oder so. Irgendeine schreckliche Verletzung.“
    Sie schnieft. „Bist du verrückt nach ihm?“ Ihr Blick ist mir ein bisschen zu wissend.
    „Ja. Ja, das bin ich.“ Ich schweige einen Moment. „Zumindest bin ich auf dem Weg dahin.“
    „Ach, da wir gerade von Freunden sprechen – hast du Harry schon kennengelernt? Den Freund deiner Mutter?“, wechselt Elaina gnädig das Thema.
    „Nein. Aber ich glaube nicht, dass es etwas Ernstes ist. Sie spielt Dad nur etwas vor.“
    „Ich weiß nicht recht, Chas. Die beiden sehen einander sehr oft.“
    „Dad und Mom?“
    „Nein, du Dummerchen. Deine Mutter und dieser Harry.“
    Ich bekomme ein seltsames Gefühl im Magen, ignoriere es aber. „Wie auch immer. Sie wird meinen Vater nicht wirklich verlassen.“
    Elaina sagt nichts.
    „Aber du“, fahre ich fort, „solltest versuchen, dir das Ganze nicht so zu Herzen zu nehmen. Mark wird sich schon wieder fangen. Kopf hoch, meine Süße. Wahre

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