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Meine himmlische Geliebte

Meine himmlische Geliebte

Titel: Meine himmlische Geliebte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joann Ross
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dicht am Fenster vorbeisausten.
    "Verdammt." Hektisch bediente Dylan die Knöpfe und Sensoren und stieß wilde Flüche aus, als die Steine von allen Seiten auf sie zuflogen. "Halt dich fest."
    Diese Anweisung war überflüssig, denn Julianna klammerte sich so fest an den Rand ihres Sitzes, daß ihre Fingerknöchel weiß hervortraten.
    Er schafft es, sagte sie in Gedanken ständig vor sich hin, als wäre es ein Zauberformel. Dylan bringt uns in Sicherheit.
    Das Shuttle schaukelte immer heftiger, und plötzlich gab es einen Ruck, so daß sie trotz ihres Gurts beinahe vom Sitz geschleudert worden wäre.
    Dylan stieß eine wüste Verwünschung aus. "Wir sind getroffen worden", stellte er verärgert fest und gab dem Computer den Befehl, ihm den entstandenen Schaden zu melden.
    "Schaden im Heckquadranten", berichtete eine weibliche Stimme, die das eindringliche Gesumme der Alarmanlage kaum übertönte.
    "Wir müssen die Kiste irgendwo runterbringen."
    "Runterbringen?" Rauch drang in die Kabine ein. Hustend starrte Julianna in die endlose Dunkelheit. "Aber wo?"
    Rasch gab er weitere Befehle ein, und eine Karte des Sektors, in dem sie sich gerade befanden, erschien auf dem Bildschirm. "Wir haben Glück. Genau unter uns befindet sich ein Asteroid."
    Sie stöhnte und verdrehte die Augen, als sie sah, wo sie sich befanden. Dieser ungastliche Felsbrocken war verschrien als Piratennest und Zuflucht für kriminelle januarianische Krieger und unehrenhaft entlassene Transportpiloten.
    "Das ist Asteroid Nummer 229. Wir können unmöglich hier landen, das ist viel zu gefährlich."
    Das Schiff ließ sich kaum noch manövrieren, und Dylan kämpfte mit der Steuerung. "Warum nicht? Gibt es dort keine Atmosphäre?"
    Die Alarmsirene jaulte immer lauter, und der Computer meldete weitere Lecks und Feuer im Maschinenraum. Er empfahl den Passagieren, den Gleiter schnellstens zu verlassen.
    "Ja, aber ..."
    Ein weiterer Fels prallte auf die Panoramascheibe und hinterließ einen großen, sternförmigen Sprung in dem dicken Quarzglas. "Wenn es denn sein muß ..."
    fügte Julianna sich in ihr Schicksal und beobachtete, wie Dylan die Kursänderung in den Computer eingab.
    "Jetzt drück uns die Daumen", bat er so ruhig, als redete er über das Wetter.
    "Änderung akzeptiert und ausgeführt", flackerte es über den Bildschirm.
    Dylan lächelte grimmig und vertraute auf sein Glück. "Gut, dann mal los. Halt dich fest, Juls, und leg den Kopf auf die Knie." Das Armaturenbrett brach auseinander, und orangerote Flammen züngelten aus dem Riß hervor. "Ich habe das dumme Gefühl, das wird nicht unbedingt eine Bilderbuchlandung werden."
    Angst ergriff sie, und mit bebenden Lippen preßte sie den Kopf auf ihre Knie.
    Die Schwerkraft zog das Shuttle zum Asteroiden, und die Luftreibung erhitzte den Rumpf, so daß er anfing zu brennen. Als der Boden immer näher kam, löste sich ein Metallteil des Raumgleiters und wurde ins All geschleudert.
    Dann brachen Einzelteile der Innenverkleidung und der Meßinstrumente ab und schössen durch die Kabine wie Kugeln eines Maschinengewehrs. Dennoch nahm Dylan nicht eine Sekunde lang den Blick vom Horizont. Er hoffte, er würde den Gleiter sicher landen können, ehe er vollends auseinanderbrach.
    Das Shuttle schlug mit einem ungeheuren Ruck auf dem Asteroiden auf, die Nase bohrte sich in den Boden, doch immerhin hatten sie nun sicheren Boden unter den Füßen.
    "Willkommen auf Asteroid Nummer 229", sagte Dylan, als das Schiff endlich auf einer riesigen roten Sanddüne zum Stehen kam. "Vielen Dank für Ihr Vertrauen in Air Prescott."
    Leider war noch nicht alles überstanden, denn draußen tobte ein Sturm und blies rote Sandkörner durch die kaputte Panoramascheibe und die unzähligen anderen Lecks. Die Körner peitschten ihre Haut und brannten ihnen in den Augen.
    Der hurrikanartige Sturm dauerte noch Stunden an, und Dylan und Julianna klammerten sich fest aneinander, beugten die Köpfe und ließen die Sandsturmböen mit geschlossenen Augen über sich ergehen.
    Doch schlimmer als Wind und Sand empfand Julianna die Furcht, die sich wie eine eiserne Faust um ihr Herz krampfte. Im stillen hatte sie bereits mit ihrem Leben abgeschlossen, als sich der Sturm endlich legte.
    "Dem Himmel sei Dank", atmete Dylan erleichtert auf, hob den Kopf und schaute sich um. Alles, aber auch wirklich alles an Bord, Julianna und er selbst eingeschlossen, war mit rotem Sand bedeckt. "Ich habe fast schon gedacht, ich höre einen

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