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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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glühenden Kugel in meiner Hand, deren Hitze uns beide wie ein Feuersturm traf. Ragnuks Augen weiteten sich vor Schreck. Ich ließ die gebündelte Kraft in seinem Gesicht explodieren, und das weißglühende Licht erfasste seinen gesamten Oberkörper. Er kreischte auf und zuckte zurück; geblendet vom grellen Widerschein meiner Macht schlug er wild mit dem Kopf hin und her. Ich rollte mich von ihm weg und schnappte mein zweites Schwert.
    Ragnuk wich zurück und versuchte das blendende Licht abzuwehren. Als es verebbte, sah ich den Schaden, den ich ihm zugefügt hatte. Die Hälfte seines Gesichts war verbrannt. Zurück blieb ein Trümmerfeld aus Sehnen und Muskeln, verkohlten Fleischfetzen und weißen Knochen. Auf der rechten Seite lagen seine gewaltigen Fangzähne völlig frei, und die versengten Kieferknochen klapperten grotesk aufeinander. Sein rechtes Auge war nicht mehr da und hatte nur die leere, knochige Höhle hinterlassen. Das verbliebene Auge war vor Schmerzen zusammengekniffen. Sein Atem ging schwer und pfeifend, er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten. Voller Entsetzen sah ich zu, wie sein Gesicht versuchte, sich selbst zu heilen; das Fleisch brodelte und breitete sich langsam aus. Aber es führte zu keiner Besserung. Er brauchte Nahrung.
    Der Reaper starrte mich mit seinem verbliebenen blutunterlaufenen Auge an, während neuer Hass und Hunger in ihm hochkochte. Mein Puls ging schneller.
    »Jetzt sieh dir nur an, was du getan hast«, spuckte er mir aus seinem Skelettgesicht entgegen. »Womit hast du mich verbrannt? Es brennt wie Engelsfeuer!«
    Ich wich nicht von der Stelle, mein eigener Zorn kam seinem gleich. Die Ränder meines Gesichtsfeldes pulsierten und wurden dunkler, und ich hatte Mühe, mich zu konzentrieren. Meine Macht baute sich auf, schwoll an und drohte sich meiner Kontrolle zu entziehen. Ich glitt wieder ab, doch ich kämpfte nicht dagegen an. Ich wollte in diesem Moment nur noch meine Hände in Ragnuks Eingeweide graben und sein vom Engelsfeuer verbrutzeltes Fell riechen.
    »Du hast keine Chance, Mädchen«, knurrte er. »Du stinkst nach Menschlichkeit. Ich kann deine Seele durch deine Haut riechen. Sie macht dich schwach.«
    »Meine Menschlichkeit macht mich stark!«, rief ich, und die Wahrheit meiner Worte hallte tief in meinem Herzen wider. »Sie schenkt mir Leidenschaft, damit ich weiterkämpfen kann, und meine Freunde und meine Familie geben mir etwas, für das es sich lohnt zu kämpfen!«
    »Und wenn du die Schwerter nicht hättest?« Er lachte, und aus seinem Schlund quollen Speichel und Blut. »Du und deine Waffen. Ohne sie bist du hilflos. Du wärst nichts ohne sie. Meine Waffen sind ein Teil von mir. Zähne, Klauen und Knochen. « Er grub seine Krallen in den Boden und leckte sich die verkohlten Überreste seiner schwarzen Lippen. »Du bist hilflos , Preliatin, und das wird sich niemals ändern.«
    Tief in meinem Inneren schwoll etwas an, etwas Zorniges, Verzweifeltes, Dunkles. Es umspielte meine Füße wie Nebelschwaden, in denen elektrische Blitze zuckten. Ich ging in die Hocke und fühlte, wie meine Energie pulsierte und sich ausbreitete. Der Boden pochte, als hätte er einen Herzschlag, der in meinem Kopf im Gleichklang mit meinem eigenen Herzen widerhallte und meine Sinne mit einem hypnotisierenden Rhythmus betäubte. Ich zwang mich aufzuschauen und sah mich dem zornerfüllten Blick des Reapers gegenüber.
    Knurrend versuchte ich die pulsierenden Kräfte zu bündeln, die sich in meinem Inneren aufbäumten. »Ich bin nicht hilflos!«, schrie ich und ließ meiner Macht freien Lauf. Der Betonboden versank unter mir und ich mit ihm, das weißglühende Licht verschluckte Ragnuk. Brüllend sprang er mit einem Riesensatz auf mich zu und schlug mit seiner gewaltigen Pranke nach mir, doch ich riss den Arm hoch und wehrte seinen Angriff ab. Gleichzeitig schwang ich mein Schwert hoch. Er schnappte danach, bekam die flammende Klinge zwischen die Zähne und schleuderte sie beiseite. Ich rammte ihm die Faust in die weiche Kehle, und sein Kiefer krampfte sich zusammen.
    Ich starrte in Ragnuks Auge und fühlte wieder, dass ich abdriftete, hinab in die Dunkelheit in meinem Inneren. Tief in mir drin wusste ich, dass ich Will verletzen könnte, wenn ich die Kontrolle verlor. Doch kaum hatte ich den Gedanken zu Ende gedacht, war meine Vernunft davongesegelt. Auf dem Boden kauernd sammelte ich erneut meine Kräfte und zwang meine Schwerter zurück in meine Hände. Ich biss die Zähne fest

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