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Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1

Titel: Meine Seele gehoert dir - Angelfire ; Bd. 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Allison Moulton
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Dad erwischte mich, er trat gerade in diesem Moment aus dem Schlafzimmer. Mit kritischem Blick musterte er meine Aufmachung. Er erstarrte und öffnete den Mund, blieb jedoch stumm und schaute zur Decke, als überlege er, was er sagen sollte.
    Die Art, wie er mich anstarrte, machte mich verlegen, und ich sagte: »Kate sieht noch schlimmer aus.« Das hätte bei meiner Mom funktioniert oder sie zumindest zum Lächeln gebracht, doch da mein Dad selten mehr als zwei Worte in der Woche mit mir sprach, war ich mir bei ihm nicht sicher.
    Er verzog das Gesicht, wirkte jedoch unentschlossen. »Ich sollte dich nicht so aus dem Haus gehen lassen, oder?«
    Ich verschränkte die Arme vor der Brust. »Wahrscheinlich nicht.«
    »Nun ja, du siehst aus wie eine …« Er verstummte.
    Ich wollte den Rest seines Gedankens ohnehin nicht hören. »Zieh dir eine Hose an oder irgendwas anderes.«
    »Ja, Dad. Ganz bestimmt.«
    Sein Körper erstarrte, und seine Gesichtszüge wirkten einen Moment lang seltsam verzerrt. Ich wollte schon fragen, ob etwas mit ihm nicht in Ordnung sei, als ich hinter mir Schritte hörte.
    »Ellie«, hörte ich Wills Stimme sagen.
    Ich drehte mich um und lächelte ihn an. »Was gibt’s?«
    »Ich wollte nur sehen, ob du Hilfe brauchst«, sagte er. Will sah meinen Dad an und streckte ihm die Hand entgegen. »Hallo. Ich bin Will. Ein Freund von Ellie.«
    Mein Dad starrte Will mit ausdrucksloser Miene an und ignorierte seine ausgestreckte Hand. Will verstand und zog sie zurück, wobei er mir einen verstohlenen Blick zuwarf. Mein Dad hatte die Jungs, mit denen ich befreundet war, nie sonderlich gemocht, aber so unhöflich wie jetzt hatte er sich noch nie verhalten.
    »Okay, wir sehen uns dann später, Dad.« Damit ließ ich ihn stehen, und Will folgte mir ins Bad, um mir beim Entfernen des Lippenstiftflecks zu helfen.
    »Er schien dich nicht besonders zu mögen«, sagte ich und bearbeitete den roten Fleck mit einem nassen Lappen. Das meiste ließ sich entfernen, aber eine kleine Verfärbung blieb zurück, die wahrscheinlich nicht rausgehen würde.
    »Er roch nach Blut.«
    Ich hätte fast losgeprustet. »Klar Sherlock, mein Dad hat ja auch Blut im Körper. Was erzählst du nur manchmal für abgefahrene Sachen!«
    »Nein, es war auf seiner Haut. Ich konnte es von deinem Zimmer aus riechen und dachte, du hättest dir wehgetan.«
    »Vielleicht hat er sich geschnitten«, sagte ich und schaute zu ihm auf. »Du solltest nicht rumlaufen und Leute beschnüffeln. Also wirklich.«
    Er presste die Lippen zusammen und runzelte die Stirn, was ehrlich gesagt irgendwie süß aussah.
    »Warum müssen alle Männer in meinem Leben nur so abgedreht sein?«, murmelte ich und begann mein Kostüm trocken zu föhnen. »Wenigstens kann ich dich besser ertragen als die meisten anderen.«
    »Du magst deinen Dad nicht.« Es war keine Frage. Vermutlich war meine Verachtung offenkundig.
    »Er ist ein Dreckskerl. Du hast ja keine Ahnung.«
    Er sagte nichts, aber wahrscheinlich verstand er viel mehr, als ich vermutete. Sein Hörvermögen war genauso unglaublich wie sein Geruchssinn. Vermutlich hatte er viele meiner Streitereien mit meinem Dad mit angehört. Mein Magen krampfte sich zusammen, wenn ich daran dachte, wie oft Will mich weinen gehört hatte. Es war eine Sache, dass ich immer noch Angst vor den Reapern hatte, aber vor meinem eigenen Dad hätte ich mich nicht fürchten dürfen. Er hatte mir noch nie körperlich wehgetan, aber innerlich hatte er mich schon unzählige Male in Stücke gerissen.
    »Hör zu«, sagte ich. »Mach dir keine Gedanken. Es ist nicht dein Problem.«
    Die nächsten Minuten vergingen in unbehaglichem Schweigen. Mein Dad war ein Thema, über das ich weder mit Will noch mit sonst irgendwem sprechen wollte. Ich mied seinen Blick, bis wir wieder zurück in mein Zimmer gingen.
    Wir besprachen, wer fahren sollte, und räumten unsere Schminksachen weg. Eine Stunde später gingen wir nach unten und quetschten uns in Kates und Evans Autos. Will, Landon und ich fuhren mit Kate zur Villa der Newports. Beim Passieren des schmiedeeisernen Tors zeigte Kate ihre Einladung, und der Security-Mann winkte uns durch. Wir fuhren an den Nebengebäuden vorbei. Als wir die baumbestandene Auffahrt erreichten, konnten wir schon die gewaltigen Bässe hören und fühlen . Josie musste einen DJ engagiert haben.
    Das Haus war gigantisch: Spitzdächer, Sandstein, Marmorsäulen, elfenbeinfarbene Lichthöfe neben beeindruckenden dunklen Akzenten. Wir

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