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Meine Suche nach der besten Pasta der Welt

Meine Suche nach der besten Pasta der Welt

Titel: Meine Suche nach der besten Pasta der Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maiwald Stefan
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Apicius hörte, dass die Krebse an der Küste Afrikas noch viel größer und wohlschmeckender seien, löste er sofort seinen Haushalt auf (als vermögender Mann im Alten Rom hatte man genügend unbezahlte Helfer für arbeitsintensive Aktionen zur Hand.) und setzte Segel gen Afrika, um dorthin überzusiedeln. Schon wenige Minuten nach dem Verlassen des Hafens von Ostia wurde er schwer seekrank, ließ aber unbeirrt Kurs halten. In Afrika machte schon die Nachricht von der Ankunft eines schwerreichen Schlemmerers die Runde, und die Fischer umrundeten sein Boot noch vor der Ankunft im Hafen. Apicius besah sich die ihm hingehaltenen Krebse und fragte, ob es nicht noch größere und bessere gebe. Die Fischer sagten, das seien bereits die größten und besten, die es gäbe. Daraufhin kehrte er um, ohne
je einen Fuß auf den afrikanischen Kontinent gesetzt zu haben.
    Seinem Leben setzte er ein Ende, nachdem ihm sein Buchhalter mitgeteilt habe, dass er bereits 100 Millionen Sesterzen verschwendet habe und für den Rest des Lebens nur noch 10 Millionen Sesterzen übrig hätte – nach heutiger Kaufkraft mehrere hundert Millionen Euro. Diese Summe schien ihm für seine Bedürfnisse nicht ausreichend. Er schluckte Gift.
    Um Apicius’ Zeit kannten die Römer immerhin ein Gericht namens lagane, bei dem es sich um einem nudelähnlichen Teig aus Mehl und Wasser handelte, der aber nicht in Wasser gekocht, sondern gebraten oder im Ofen gebacken und ausgewalzt wurde. Die Walzung war wichtig, um die vielen Parasiten und Insekten abzutöten, die sich nach längerer Lagerung in dem Mehl munter vermehrt hatten.
    Und obwohl Chinas Klima eher prädestiniert für den Reisanbau ist, tauchen in der Han-Periode (206 v. Chr. bis 220 n. Chr.) erste schriftliche Zeugnisse eines Gerichts namens lawoan auf, bei denen es sich offenbar um gefüllte Teigtaschen handelte. Das chinesische Wort für Pasta ist bing , und die asiatischen Köche mixten dem Teig gern Pflanzen, Wurzeln und Kräuter unter, während sich in Europa die pure Teigware durchsetzen sollte.
    Möglich, aber nicht ganz sicher ist, dass auch im Römischen Reich im dritten und vierten Jahrhundert die ersten klassischen Nudelgerichte in kupfernen Kochtöpfen landeten. Im Jahr 1154 berichtet der arabische Geograf Abu Abdallah Muhammed ibn Idrisi, dass im sizilianischen
Ort Trabia bei Palermo eine fadenförmige Pasta hergestellt wird, die im ganzen Mittelmeerraum und bis nach Arabien exportiert wird – das arabische Wort lautet itriyah , der erste unumstößliche Nachweis der heutigen Pasta im Mittelmeerraum.
    Und welche Rolle spielte Marco Polo, der die Nudel 1295 angeblich erst nach Europa brachte, so wie Francis Drake ein paar Jahrhunderte später die Kartoffel? Die Fachwelt ist sich mittlerweile einig, dass der Venezianer ein großer Schlawiner war, der höchstwahrscheinlich niemals China besucht hat. So beschrieb er zwar in blumigen Worten seine Abenteuer, erwähnte aber mit keinem Wort jene Dinge, die jedem Reisenden, der nicht blind, taub oder blöde war, als Erstes hätten auffallen müssen: die völlig fremdartige Schrift, die gewaltige Mauer quer durch das Reich oder das Schwarzpulver. Auch die reichlich erhaltenen chinesischen Zeugnisse aus jener Zeit schweigen sich über den Besuch des Kaufmanns aus, was einigermaßen erstaunlich ist, hätte es doch wohl für einiges Aufsehen gesorgt, wäre ein fremder, rundäugiger Mann vom anderen Ende der Welt für mehrere Jahre engster Berater des Großkhans gewesen.
    Ab dem frühen 13. Jahrhundert findet sich die Pasta in italienischen Rezeptsammlungen und in anderen schriftlichen Dokumenten, besonders anschaulich im »Dekameron« von Giovanni Boccaccio, wo in der dritten Novelle des achten Tages das Land der Bengodi beschrieben wird, die italienische Version des Schlaraffenlandes: »Ein gewaltiger Berg aus geriebenem Käse, auf welchem Menschen waren, die nichts anderes taten, als Makkaroni
und Ravioli zu formen und sie in der Brühe vom Kapaun zu kochen.« Hier wird schon das Schisma deutlich, das die Mittelmeerküche bis heute prägt: Pasta secca einerseits, Pasta all‘uovo andererseits, also »trockene« Nudeln aus nichts als Hartweizengrieß (Spaghetti, Penne, Fusilli) und jenen Nudeln (Ravioli, Tortellini), deren Teig aus Gründen des Geschmacks und der Formbarkeit Eier untergerührt werden und die oft mit allerlei Leckereien gefüllt werden ( Pasta ripiena ).
    Der Legende nach wurden die Tagliatelle im Jahr 1487 erfunden. Ein Koch

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