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Meine Tochter Amy (German Edition)

Meine Tochter Amy (German Edition)

Titel: Meine Tochter Amy (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mitch Winehouse
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Presse sie so schlimm wie möglich darstellen.
    Danach zogen wir aus dem Hotel aus. Ich mietete eine wunderbare Villa, in der wir alle wohnten. Das war Amy lieber, weil wir dort mehr unter uns waren. An den folgenden Tagen trank sie so gut wie gar nichts und nur ein Mal zu viel. Allerdings fing sie an, von Blake zu reden. „Sei still, Amy“, forderte ich wie früher, als sie ein kleines Mädchen war. Am Ende lachten wir, und sie erwähnte ihn an dem Abend nicht mehr.
    Während wir in der Villa wohnten, besuchte Amy ein Fitnessstudio in einem anderen Hotel. Andrew rief an, um mir zu sagen, da seien jede Menge Paparazzi. Ich eilte rüber und schickte sie weg. Die Presse ließ Amy aber nicht in Ruhe. Ein Boulevardblatt berichtete, sie habe im Hotel in einer Nacht 10 000 Pfund versoffen. Hätten sie sich die Mühe gemacht, zu recherchieren, hätten sie herausgefunden, dass das Hotel „all-inclusive“ war, das heißt: Niemand bezahlte für seine Drinks.
    Die Geschichte war eine Ente, dennoch wurde das Trinken für Amy zweifellos immer mehr zum Problem. An diesem Abend betrank sie sich in der Villa. Drogen schienen nun nicht mehr das Problem, aber mich beschlich das Gefühl, dass wir jetzt neue Sorgen hatten.
    Weil sie sich immer schnell erholte, sah Amy am nächsten Morgen fabelhaft aus. Sie entschuldigte sich und versprach, zwei Tage nicht zu trinken. Ein paar Tage später reiste ich ab, sie blieb auf St. Lucia und zog in eine andere Villa. Da sie so viel trank, machte mich die Gewissheit, sie jetzt verlassen zu müssen etwas nervös. Aber ich musste nach Hause, wo mein eigenes Leben wartete; meine Tochter hingegen konnte ja überall arbeiten.
    Am 24. Januar flog Raye nach St. Lucia und beruhigte mich: Amy gehe es sehr gut, sie habe angefangen, mit Salaam Remi zu arbeiten. Die News of the World wollte indes eine Story bringen, in der Georgette behauptete, Amy finanziere Blakes Drogenkonsum. Ich forschte nach und fand heraus, dass die Geschichte wohl auf Briefe von Amy an Blake zurückging, die Georgette der Zeitung übergeben hatte.
    Da haben wir’s wieder, dachte ich. Schlimm genug, dass wir mit Amys Problemen ringen mussten; der ständige Kampf mit Georgette in der Presse rieb mich auf. Bei Amy wusste ich, dass sich ihr Zustand besserte, aber es war völlig unklar, wie man Georgette besänftigen und ihren Medienfeldzug stoppen konnte. Wenn das überhaupt möglich war. Immerhin hörte ich seit der Beschimpfungs-SMS im Frühjahr 2008 nicht mehr direkt von ihr – die Polizei hatte sie gewarnt, mich in Ruhe zu lassen.
    Wie fast immer, wenn es Ärger mit Georgette gab, sprach ich mit unseren Anwälten John Reid und Simon Esplen. Sie waren zuversichtlich, was die Briefe anging: Die seien Amys geistiges Eigentum; wenn die News of the World sie druckte, verstoße das gegen das Urheberrecht und verletze ihre Privatsphäre. Dann konnten wir Georgette und die Zeitung verklagen. Simon und John waren von unserem Erfolg überzeugt. Ihre Firma, Russells, würde sich mit Georgette auseinandersetzen, eine andere Kanzlei, Schillings, mit der News of the World . Russells schrieb wegen Amys Briefen an Georgette, erhielt aber keine Antwort. Schließlich teilte mir Simon Esplen mit, dass die Frist verstrichen sei und er nun rechtliche Schritte gegen sie einleiten werde.
    Mitte Februar flog ich wieder nach St. Lucia, mit einer neuen Ration Subutex für Amy. Andrew holte mich am Flughafen ab und sagte, Amy sei das Subutex ausgegangen, sie leide unter Entzugserscheinungen und sei im Krankenhaus. Ich fuhr unverzüglich hin. Amy schlief, erwachte jedoch, als sie meine Stimme hörte. Sie nahm sofort zwei Subutex, und eine halbe Stunde später war sie wieder auf dem Damm. Abends gingen wir essen; sie war lebhaft wie eh und je, sprach viel über Blake und meinte, sie wolle ihm ihr Subutex geben. Ich sagte nichts dazu. Mir fiel auf, dass sie auch von jungen Männern sprach, die sie auf der Insel kennengelernt hatte, und ich hoffte, das bedeutete mehr als ihr Gerede von Blake.
    Am Abend darauf besuchten wir eine Karaokebar und sangen gemeinsam „The Girl From Ipanema“. Wir hatten viel Spaß, aber im weiteren Verlauf des Abends erwischte sie ein paar Drinks zu viel. Als eine Betrunkene sie am Arm packte und mit ihr singen wollte, brüllte Amy sie an, und ich musste sie rausschaffen. So schlecht ihr Benehmen war, immerhin war es berechenbarer als zu Drogenzeiten. Ich las ihr die Leviten und verlangte, dass das aufhörte. Wie immer versprach

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