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Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen

Titel: Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ajdana Vestin
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Großmutter nach und las ebenfalls ein Buch. Mit Absicht setzte ich mich neben sie. Vielleicht erzählte sie ja irgendetwas über meine Eltern. Ich las Die Päpstin. Bereits zum dritten Mal. „Warum setzt du dich eigentlich genau neben mich?“, fragte meine Großmutter nach einer Weile etwas skeptisch. „Nur so. Ich habe mir gedacht, ich leiste dir etwas Gesellschaft.“ Ich wurde von ihr beäugt und grinste. Sie murmelte etwas Unverständliches und las weiter. Es fand kein weiteres Gespräch zwischen mir und meiner Großmutter statt.
    Die Woche verging viel zu langsam. Ich besuchte Aaron nicht und versuchte, mich wieder mehr auf die Schule zu konzentrieren. Nun war es Sonntagabend und wir saßen beim Fernsehen. „Für dich sollte langsam Zeit fürs Bett sein“, sagte mein Großvater nach einer Weile. Ich nickte. „Dein Großvater erwartet eine Antwort“, wies Großmutter mich zurecht. „Ich geh gleich“, antwortete ich missmutig. „Sofort!“ Das war eine Forderung. Ich wusste, dass ich -keine Chance hatte, und wünschte meinen Großeltern noch eine gute Nacht. Als ich im Bett lag, stellte ich noch schnell meinen Wecker auf ein Uhr nachts und versuchte einzuschlafen. Nach einiger Zeit gelang es mir. Ich lief wieder den langen Gang entlang. Diesmal kam mir alles vertrauter vor. Ich wollte meinen Bruder sehen. Bald hörte ich seine Schreie. Und dann sah ich ihn. In seinem Gesicht spiegelte sich die Angst. Die gleiche, die auch ich in mir trug. Was würde geschehen, wenn wir ihn nicht retteten? „Cedric“, versuchte ich zu sagen. Doch sein Name kam nicht über meine Lippen. Seine Augen waren auf mich gerichtet. Wieder spürte ich den Drang, meinen Bruder in den Arm zu nehmen. „Wir retten dich. Warte auf uns, es dauert nicht mehr lang“, rief ich ihm zu und dann war ich wieder in der realen Welt. Mein Bruder hatte so krank ausgesehen, so als lebe er nicht mehr lange. Aaron und ich mussten schnell handeln.
    Ich stand auf und lief ins Badezimmer, um mich herzurichten. Meine Haare waren durcheinander, der Schweiß stand mir auf der Stirn. Ich beeilte mich, ins Wohnzimmer zu kommen. Erschreckenderweise brannte dort noch Licht. Waren meine Großeltern noch nicht schlafen gegangen? Wie sollte ich zu Aaron kommen, wenn sie dort saßen? Er brauchte mich doch heute! Vorsichtig lugte ich ins Zimmer. Wie gebannt saß mein Großvater vor dem Fernseher. Ich musste etwas unternehmen. Doch was sollte ich anstellen? Plötzlich kam mir eine Idee. Ich schlich in die Küche und stellte eine Pfanne auf den Herd. Ich tat etwas Olivenöl hinein und schaltete den Herd ein. Ich wusste, dass es sehr gefährlich war. Das Haus und meine Großeltern waren in großer Gefahr. Ich ging aus der Küche, versteckte mich bei der Treppe und wartete auf den Brandgeruch. Mein Plan ging auf. Nach einiger Zeit stank es fürchterlich. „-Scheiße!“, konnte ich meinen Großvater aus dem Wohnzimmer plärren hören. Ich sah, wie er in die Küche eilte. „Mensch, das gibt’s doch nicht! Elsbeth!!!“
    Mir blieben nur wenige Sekunden, dann würde er wieder zurückkommen. Ich stellte mich vor das Fernrohr und drehte mit zittrigen Fingern an den Rädern. Ich sah, wie der goldene Schein hervorkam. Doch ich entdeckte auch noch etwas anderes: Mein Großvater stand mit großen Augen in der Tür und beobachtete das Geschehen. Ich schaute ihn entschuldigend an. Dann war ich wieder in der Sternenwelt. „Was hab ich nur getan?“, sagte ich laut zu mir selbst. Vielleicht etwas zu laut. Ich schnaufte und schloss die Augen.
    „Ist etwas passiert?“ Ich fuhr herum. Die Stimme war mir natürlich bekannt. Ich würde sie unter Tausenden von Leuten erkennen. „Aaron, ich hatte ein kleines Problem.“ Ich öffnete meine Augen. „Ich habe mich schon gewundert, warum du so spät kommst. Was ist los?“ Ich ging auf ihn zu. Er hatte Silvester mitgebracht. „Mein Großvater ist nicht schlafen gegangen. Er saß im Wohnzimmer, als ich zu dir kommen wollte. Ich habe Öl in der Pfanne anbrennen lassen, sodass er abgelenkt wurde. Doch er hat mich entdeckt“, klärte ich ihn auf. „Und das Öl?“ „Das Öl!? -Hallo, ich habe ein anderes Problem! Vielleicht taucht gleich mein Großvater hier auf!“ „Das wird nicht funktionieren.“ Aaron sah mich misstrauisch an. „Ach, und wieso nicht!?“ Ich war sauer. „Weil immer nur eine Person durch das Fernrohr kommen oder gehen kann“, sagte er und lächelte mich an. „Gott sei Dank! Oh, wenn ich wieder zu Hause

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