Meine Welt hinter den Sternen - Vestin, A: Meine Welt hinter den Sternen
dafür“, sagte Aaron und widmete sich wieder seinem Koffer. „Zum Teufel, was treibst du da!?“ „Ich packe“, gab er zurück. „Du packst!? “ „Ja, wir fahren schließlich nächste Nacht zu -Achille“, erklärte er. „Gut, dass ich das jetzt auch weiß.“
Die Neuigkeit traf mich wie ein Schlag. Bald würde ich Cedric endlich sehen. „Habe ich das nicht erwähnt?“ „Äh, hm … nein“, stotterte ich. „Entschuldigung. Ich dachte, du wüsstest es.“ „Nein.“ Ich begutachtete meine Fingernägel. Es kam mir allerdings unhöflich vor, ihm nicht zu helfen. Ich griff nach einem Hemd und legte es zusammen. -Anschließend packte ich es auf einen Stapel, wo schon mindestens zehn andere lagen. „Sag mal, wie lange verreisen wir denn?“ „Wieso?“, fragte er. „Na ja, schau dir mal den Stapel Hemden an.“ Ich zeigte darauf. „Besser zu viel als zu wenig“, sagte er und legte ein Schwert in den Koffer. „Ich habe gerade etwas bemerkt“, neckte ich ihn. „So, was denn?“ „Deine erste Macke. Also wenn ich Diener hätte, würde ich sie das machen lassen“, erklärte ich. „Deswegen macht das für dich ja auch Shania“, sagte Aaron und lachte. „Oh“, machte ich und half ihm wieder.
Unsere Kofferaktion nahm doch tatsächlich mehrere Stunden in Anspruch. Beim Abendessen bat mich der Prinz um etwas: „Tara, bitte, ich brauche dich nachher noch“, fing er an. „Wofür denn?“ Ich schluckte. „Ich muss meinem Vater sagen, dass ich zu Achille gehe. Aber bitte versprich mir, dass du mir immer zustimmen wirst, wenn ich dich nachher etwas fragen werde. Es ist nur zur Sicherheit meines Vaters.“ Ich nickte und aß schneller. Aaron hatte es offensichtlich eilig, denn kaum hatte ich mein Besteck beiseite gelegt, stand er auf und zog mich an der Hand zur Treppe. Er rannte fast die Stufen hinauf. Als wir vor der Tür seines Vaters an-kamen, schaute er mich noch einmal durchdringend an. „Du hast es versprochen“, erinnerte er mich.
Elio lag in seinem Bett. Es sah aus, als schliefe er, doch als Aaron und ich uns an sein Bett gesetzt hatten, schaute er auf. „Hallo Vater“, begrüßte Aaron ihn. Elio nickte. Ich sagte nichts. „Ich möchte dir etwas sagen“, fing der Prinz an. Elio merkte, dass das Thema seinen Sohn bedrückte, und versuchte, seine Hand zu nehmen. „Du kennst ja die alte Geschichte. Ich bin Anastasia versprochen und werde nun zu Achille gehen.“ Auf Elios Gesicht breitete sich ein Lächeln aus. Dadurch sah er viel jünger aus. „Ja, ich habe mich lange dagegen gewehrt, aber ich muss es tun. Ich werde um Anastasias Hand anhalten, so, wie es mir bestimmt ist. Ich werde sie lieben und sie wird dir Enkelkinder schenken.“ Bei diesen Worten zuckte ich zusammen. Wie konnte Aaron seinen Vater nur so anlügen? Doch auch ich wusste, dass es das Beste für ihn war. „Ich werde daher für einige Tage nicht da sein. Ich hoffe, es macht dir nichts aus, aber ich werde wiederkommen. Versprochen“, sagte Aaron. Er sah traurig aus. Elio schaute zu mir. Ich versuchte zu lächeln. „Ich habe sehr lange darüber nachgedacht. Und auch Tara meinte, dass es das Beste für mich sei, nicht wahr!?“ Aaron schaute mich an. Ich dachte an das Versprechen, das ich ihm geben hatte, und nickte. „Gut … so“, sagte Elio. „Vater, sei mir nicht böse, aber ich möchte noch die letzten Vorbereitungen treffen, da wir morgen schon losfahren. Ich bin gekommen, um mich von dir zu verabschieden.“ Elio sah zu seinem Sohn. In seinem Gesicht spiegelte sich Sorge. „Mach es so, wie es … richtig ist. Ich liebe dich, mein Sohn“, sagte der Vater zum Abschied. „Ich dich auch“, sagte Aaron und küsste Elio auf die Stirn. Er gab mir zu verstehen, dass wir nun gehen sollten. Ich erhob mich vom Bett, doch sein Vater hielt mich zurück. Aaron war schon zur Tür gegangen. „Da.“ Elio zeigte zu seinem Nachttisch. Ich wusste, was er wollte. Ich sollte eine Schublade für ihn öffnen. Ich tat es und schaute hinein. Dort drinnen lag eine einzige verstaubte, rote Schachtel. Ich nahm sie und reichte sie dem alten König, doch er schüttelte den Kopf. „Aaron, bitte komm“, sagte ich zu dem Prinzen. Elio schaute mich an. Ich öffnete die Schachtel. In ihr lag ein goldener Ring. Er war wunderschön. Der schönste, den ich je gesehen hatte. „Gib … ihn ihr“, sagte sein Vater und ich schloss die Schachtel. „Das werde ich tun, Vater. Versprochen.“ Aaron lächelte ihm zu und ich gab ihm die Schachtel.
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