Meine zwei Halbzeiten
bin und seit der Jugend auf lange Haare als Schönheitsideal getrimmt.
Und zu allem Übel dann noch die Premiere-Sendung am kommenden Sonntag mit mir live als Gastmoderator …
Was tun? Ich bespreche mich mit meiner Familie und Martin Rinke. Es gibt drei Möglichkeiten:
Ich setze mir ein Toupet auf und gehe in die Sendung, als wenn nichts gewesen wäre. Das kann ich nicht! Etwas verstecken,
übertünchen oder gar vortäuschen, das ist nicht meine Sache.
Absagen? Kommt nicht infrage. Zurückziehen und allem aus dem Wege gehen, das bin ich ebenso wenig.
Also bleibt mir nur der Besuch beim Friseur, «einmal Pleete für 8,50 €», und dann mit offenem Visier in die Sendung. Wenn es auch nicht leichtfällt.
Denn: «Resignation ist das Alibi der Schwachen.»
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|267| Dank
Rückblickend auf meine zwei Halbzeiten, habe ich – egoistisch und auch ein bisschen oberflächlich – begriffen, was wichtiger
ist als Ruhm und Erfolg: Das ist meine Familie, Chris, Ron und die Zwillinge Romy und Julia, und das sind natürlich Freunde,
echte Freunde. Volker Pechtl, dem ich die Idee zu diesem Buch verdanke und der zu meinen «Leipziger Jungs» gehört, genau wie
Andy Herrig, Frank Skoruppa, Jimmy Dietze, Wolfer Süß, Peter Freund, Dieter Clausing und mein Kollege sowie langjähriger Co-Trainer
Frank Engel – sie alle sind mir treue Wegbegleiter bis heute. Mein ältester Freund Wolfgang Kluge, den ich seit der Mittelschule
kenne, verstarb leider viel zu früh an Krebs. In der zweiten Halbzeit hatte ich das Glück, wieder Menschen zu treffen, denen
ich, der von Natur aus etwas misstrauisch ist, vertrauen konnte und auf die ich mich verlassen kann. Dazu zähle ich Jo Kröschner
und Jupp Kurth, die mir während der ersten Zeit im Westen sehr geholfen haben, sowie meine Freunde und Berater Uli Madel und
Christoph Schickhardt. Auch mein Trainer-Kollege und liebster Backgammon-Partner Ottmar Hitzfeld gehört dazu, ebenso Dieter
Kürten und Harald Kolle aus Kassel. Und last not least Martin Rinke, mein Vertrauter, schärfster Kritiker, Geschäftspartner,
Freund der Familie, kurzum, mein bester Freund. Vergessen möchte ich dabei jedoch nicht Uwe Naumann, den Programmleiter Sachbuch
des Rowohlt Verlages, Regina Carstensen, die mit mir das Buch geschrieben hat, und Christof Blome, meinen Lektor – ein tolles
Team. Heiko Neumann und seine Mitarbeiter haben darüber hinaus für eine gute Pressearbeit gesorgt. Allen bin ich sehr dankbar,
dass sie es mit mir ausgehalten und zu mir gestanden haben. Die letzten sechs Jahre haben mir allerdings unbarmherzig gezeigt,
dass es noch etwas gibt, das ebenso wichtig ist wie Freunde und Familie: Gesundheit.
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|269| Chronik des sportlichen Werdegangs
Als Spieler
1961 – 1963 Jugendnationalspieler der DDR
1963 – 1970 1. FC Lokomotive Leipzig (DD R-Oberligaspieler und B-Nationalspieler )
Als Trainer
1970 1. FC Lokomotive Leipzig (Jugendtrainer)
1972 FC Carl Zeiss Jena (Oberliga)
1974 Chemie Halle (Oberliga)
1976 DD R-Jugendnationalmannschaft
1978 B-Jugendnationalmannschaft
1979 SV Darmstadt 98 (Zweite Bundesliga)
1980 SSV Ulm 1846 (Zweite Bundesliga, während der Saison vom 19. auf den 4. Platz)
1981 Fortuna Düsseldorf (Erste Bundesliga)
1983 Hessen Kassel (Zweite Bundesliga)
1986 Hannover 96 (Erste Bundesliga)
1986 SC Freiburg (Zweite Bundesliga)
1988 Eintracht Frankfurt (Erste Bundesliga)
1988/89 vom 18. auf den 16. Platz (Relegationsrunde und Klassenerhalt)
1989/90 3. Platz (UEF A-Cup -Platz)
1990/91 6. Platz
1991 1. FC Köln (Erste Bundesliga)
1991/92 vom 17. auf den 4. Platz (UEF A-Cup -Platz)
1993 FC Schalke 04 (Erste Bundesliga)
1993/94 vom 18. auf den 14. Platz (Klassenerhalt)
1994/95 11. Platz
1995/96 3. Platz (UEF A-Cup -Platz)
1997 FC Basel (NL-A) CH
1998 Karlsruher SC (Erste Bundesliga)
1999 Eintracht Frankfurt (Erste Bundesliga)
2000 Bursaspor (Erste türkische Liga)
2000 Alemannia Aachen (DF B-Pokal -Endspiel gegen SV Werder Bremen 2004)
2004 FC Hansa Rostock (Erste Bundesliga)
2009 Arminia Bielefeld
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Informationen zum Buch
Die DDR Ende der siebziger Jahre: Jörg Berger, jung und gutaussehend, gehört als erfolgreicher Fußballtrainer zu den Privilegierten
des Systems. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis er die Nationalmannschaft
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