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Meines Bruders Moerderin

Meines Bruders Moerderin

Titel: Meines Bruders Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irene Rodrian
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Ermittler-Know-how der obersten Kategorie. Du bist eine brillante Anwältin und hier zugelassen. Ich versteh von allem vieles und nichts. Aber ich könnte vielleicht etwas Geld lockermachen. Wie viel brauchen wir?«
    »Wenn wir die Wohnung hier nehmen, dann müssten wir den bisher toten Teil herrichten und als Büro ausstatten. Computer, Telefon, Fax. Website im Internet und eventuell auch Werbung in anderen Medien. Ich habe Freunde, die uns helfen würden. Wir müssten natürlich auch selbst zupacken. Absolutes Minimum etwa fünfzehntausend Euro. Fünf könnte ich aufbringen.«
    »Bleiben zehn«, Janet füllte sich Whisky nach, »die übernehme ich.«
    »Das würdet ihr tun? Ihr seid verrückt!« Dagmar lachte begeistert, »ich habe auch schon einen Namen, Llimona 5, die fünf Zitronen, wie die Adresse.«
    »Na, bravo«, Pia merkte, dass nicht alles so selbstverständlich war, wie sie dachte. »Erstens sind wir nur drei, und zweitens heißt der Pati Llimona nach Josep Llimona, dem Bildhauer. Aber fünf ist die Hausnummer, und Zitronen stimmt auch, und außerdem sind die schön, lecker und gut gegen jedes Ungemach, das passt zu uns.«
    Sie lachten und hoben die Gläser.
    Es läutete.
    Sie sahen sich an. Setzten die Gläser vorsichtig ab. Pia stand auf. »Eigentlich erwarte ich keinen Besuch«, sie ging hinaus in den Flur zur Wohnungstür und sagte in die Gegensprechanlage: »Ja?«
    »Josep Bonet. Lässt du mich rein?«
    Pia drückte den Öffner und hielt Fritz mit einem Fuß von der Tür weg.
    »Wer ist das?« Janet stand hinter ihr und hielt ein Messer in der Hand, gleich neben ihr tauchte Dagmar mit einer neuen Flasche Cava auf, die sie am Hals herumschwang.
    »Entspannt euch, Bonet ist ein Freund. Und Dagmar, schüttel den Cava nicht so, wir sind hier nicht bei der Formel I.« Noch einmal schob sie Fritz auf die Seite, ließ Bonet ein und schloss hastig die Tür hinter ihm. »Schön, dich zu sehen.«
    »Ja«, Bonet sah etwas irritiert auf Dagmar mit der Flasche und Janet mit dem Messer. »Du bist auch hier. Ich wollte dich fragen, ob du mal mit mir essen gehst, aber das Steak wollte ich dabei eigentlich nicht spielen.« Er hob kurz die Hängeschultern und schlurfte ihnen allen voran ins Wohnzimmer. »Pia, kann ich dich kurz unter vier Augen sprechen?« Er nahm ein Stück Brot und packte den Rest Käse drauf.
    Pia zwang ihn, sie anzusehen. »Kommst du als Kollege oder als Freund?«
    »Als Freund, soweit ich kann, si .« Bonet kaute mit vollen Backen und lächelte Janet an, die sich mit Dagmar gerade vorsichtig wieder hinsetzte.
    »Sie haben mich auf's Abstellgleis geschoben, stimmt's?«
    »Ja. Eindeutig. Pia ich hab dich sehr gern, aber ich kann nichts tun. Ich bin geschieden und muss für meine Frau und die drei Kinder sorgen und vor allem zahlen. Können wir kurz allein reden?«
    »Josep, ich mag dich auch, und ich mag den Job. Aber nicht so. Und ich habe glücklicherweise keine Kinder. Ich hab es unserem comandante noch nicht gesagt, behalte es also bitte vorläufig für dich, aber ich höre auf. Ich arbeite privat weiter. Und die beiden hier sind meine Kolleginnen. Partner. Sie sind okay. Du kannst ganz offen sprechen.«
    Bonet stand auf. »Nein, so nicht. Tut mir Leid. Ich muss leider wieder weiter ...«
    Pia sprang hoch und stellte sich ihm in den Weg. »Komm schon. Du hast was rausgefunden. Etwas, das meine Hypothese unterstützt. Erzähl schon. Bitte!«
    Bonet wirkte seltsam hilflos und unentschlossen. Janet stand auf und kam auf ihn zu. In der einen Hand ein volles Cavaglas. Sie lächelte. Irgendwie war ihre keusche Hemdbluse aufgegangen, und eine ihrer kleinen, englischen, marmorweißen Brüste lugte, erstaunlich prall für ihr Alter, hervor.
    Bonet errötete, nahm das Glas und setzte sich wieder hin. »Ist ja gut. Ich glaube euch.« Er hatte Mühe, den Blick von Janet abzuwenden, und sich auf Pia zu konzentrieren. »El Jefe hat an deinem Computer die Passworte fürs Internet und die anderen Vernetzungen ändern lassen.«
    »Ich hab's gemerkt. Ich nehme an, Toni hat ihm dabei geholfen. Sanchez kann das doch gar nicht allein.«
    »Toni ist jetzt so was wie seine rechte Hand. Und Silvi ist auch eins raufgerutscht, der inspectór ist nicht mehr unerreichbar, nicht mal für sie. Du hingegen hast auf deinem Tisch eine Verwarnung liegen. Unentschuldetes Fernbleiben vom Arbeitsplatz.
    »Als E-Mail kann er sie mir ja nicht mehr schicken.« Pia lachte bitter auf. »Jetzt sag schon, was hast du

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