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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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hätte!
    Das gemeinschaftliche Band, das alle diese verschiedenen Personen verknüpfte, lockerte sich aber sichtlich. Es gab jetzt drei wohlgeschiedene Gruppen: die Gruppe Antifer-Zambuco, die Omar-Saouk und die Gruppe Juhel-Tregomain. Diese lebten getrennt, sahen sich nur zu den Stunden der Mahlzeiten, wichen sich unterwegs aus und sprachen von der großen Angelegenheit unter einander niemals. Sie beschränkten sich auf Duette, die zu keinem Schluß-Sextett zu verschmelzen versprachen – das übrigens auch nur zur entsetzlichen Kakophonie geworden wäre.
    Die erste Gruppe: Juhel-Tregomain. Man kennt das gewöhnliche Thema ihrer Gespräche: die unbestimmte Verlängerung der Reise, die räumlich zunehmende Trennung der beiden Verlobten, die Furcht, daß der Lohn für alle Mühen und Beschwerden auf eine Mystification hinauslaufen werde, der Gemüthszustand ihres Onkels und Freundes, dessen Aufregung mit jedem Tage wuchs und seinen Verstand bedrohte. Lauter Ursachen des Kummers für den Frachtschiffer und den jungen Kapitän, die sich darein gefügt hatten, jenem nicht entgegenzutreten und ihm bis ans Ende zu folgen.
    Zweite Gruppe: Antifer-Zambuco. Welch merkwürdige Studie hätten die beiden zukünftigen Schwäger der Beobachtung eines Moralisten geboten! Der Eine, bisher anspruchslos ein ruhiges Leben in seiner ruhigen Provinz führend, erfüllt von der natürlichen Philosophie des pensionierten Seemannes, und jetzt eine Beute der
sacra fames
nach Gold, den Kopf verwirrt durch jenes Spiegelbild von Millionen, das seine Augen blendete! Der Andre, schon vorher steinreich, und doch nur darauf versessen, Schätze auf Schätze zu häufen, so daß er sich sogar solchen Mühseligkeiten, ja solchen Gefahren aussetzte, nur um seine Reichthümer zu vermehren!
    »Acht Tage lang in diesem Loche zu schimmeln! wetterte Meister Antifer, und wer weiß, ob das verwünschte Packetboot dann nicht gar eine Verspätung hat.
    – Und obendrein, setzte der Banquier hinzu, will’s das Unglück, daß es uns auch nur bis Loango befördert, von wo aus wir noch an die fünfzig Lieues bis zur Ma-Yumbabai haben!
    – Ach, um das Eckchen Weg kümmr’ ich mich nicht! versetzte der wüthende Malouin.
    – Wir werden uns aber darum kümmern müssen, bemerkte Zambuco.
    – Gut… später… zum Kuckuck!… Man läßt den Anker nicht fallen, ehe man über der richtigen Stelle ist! Erst wollen wir nach Loango kommen, dann wird sich das weitere schon finden.
    – Vielleicht könnte man den Kapitän des Packetbootes bestimmen, den Hafen von Ma-Yumba anzulaufen… das würde ihn nur wenig aus seiner Route bringen.
    – Ich zweifle, daß er darauf eingeht, weil ihm das nicht erlaubt sein wird.
    – Wenn wir ihm für den kleinen Umweg eine anständige Entschädigung bieten… meinte der Banquier.
    – Das werden wir ja sehen, Zambuco; doch Sie haben immer den Kopf voller Dinge, die mir zunächst sehr gleichgiltig sind. Jetzt handelt sich’s darum. nach Loango zu kommen, von dort werden wir schon – tausend Bomben und Kanonen! – nach Ma-Yumba zu gelangen wissen! Wir haben ja Beine, und wenn von Dakar nicht anders wegzukommen ist, na, da geht’s eben längs der Küste hin….
    – Zu Fuß?…
    – Natürlich zu Fuß.«
    Er plapperte das so hin, der Pierre-Servan-Malo. An die Gefahren, die Hindernisse an die Unmöglichkeit einer solchen Wanderung dachte er nicht. Achthundert Lieues durch Liberia und die Elfenbeinküste, durch das Aschantiland, Dahomey und Groß-Bassam hinzuziehen! Nein, er mußte sich wohl sehr glücklich schätzen, allen da unvermeidlichen Gefahren durch die Reise auf einem Packetboote entgehen zu können. Keiner, der ihn auf einem solchen Landmarsche begleitet hätte, wäre davon zurückgekehrt und Fräulein Talisma Zambuco hätte in ihrem Hause auf Malta das Eintreffen ihres allzu waghalsigen Freiers vergeblich erwartet!
    Sie mußten sich also auf das Packetboot verlassen, wenn das auch erst nach acht Tagen erscheinen sollte. Freilich würden ihnen die Stunden in Dakar recht langweilig dahinschleichen.
    Ganz anders klang das Gespräch des Paares Saouk-Omar. Nicht etwa, daß der Sohn Murad’s minder ungeduldig gewesen wäre, nach dem Eiland zu kommen und den Schatz Kamylk-Paschas zu heben. Bewahre! Er überlegte nur, zum Schrecken Ben Omar’s, wie er die beiden Erben zu seinen Gunsten berauben könne. Nach dem unmöglichen Versuche in Mascat, wollte er das jetzt in gleicher Weise durch gedungene Schurken auf dem Rückwege von

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