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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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Gildas Tregomain, der schon am Ende seiner Weisheit war.
    – Wenn man fünfzig Millionen Mitgift mitbekommt, giebt’schon immer noch eine!
    – Na, dann such’ einmal danach….
    – Ich werde suchen… werde eine finden… sogar eine aus dem Gothoner Almanach!«
    Er wollte Gothaer Almanach sagen, der unzugängliche Starrkopf, der sich nun einmal in den Gedanken verirrt hatte, das Blut der Antifer’s mit königlichem Blute zu mischen. Um ein Gespräch nicht weiter fortzusetzen, das kein gutes Ende zu nehmen drohte, und entschlossen, in der Frage der Heirat keinen Zoll breit nachzugeben, ließ er den andern – und mehr als deutlich – merken, daß er in seinem Zimmer allein zu bleiben wünsche, indem er hinzufügte, daß er vor dem Mittagessen für niemand zu Hause sei.
    Gildas Tregomain hielt es für gerathen, ihm nicht zu widersprechen, und so begaben sich alle nach dem Erdgeschoß hinunter.
    Die ganze kleine Gesellschaft war in heller Verzweiflung, und schmerzliche Thränen rieselten über die hübschen Wangen Enogates herab. Das brachte unsern Gildas Tregomain aus dem Häuschen.
    »Ich seh’s nicht gern, wenn eins weint, sagte er, nein, nicht einmal, wenn man Kummer hat, Kleine!
    – Aber bester Freund, erwiderte sie, nun ist ja alles verloren! Unser Onkel giebt doch nicht nach!… Der große Reichthum hat ihm den Kopf verdreht…
    – Ja, leider, stimmte auch Nanon ein, und wenn mein Bruder sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat…«
    Juhel sprach nicht. Er ging im Vorsaal auf und ab, kreuzte einmal die Arme und schlug sie dann wieder auseinander, ballte die Hände und öffnete sie wieder. Plötzlich aber rief er:
    »Uebrigens ist er nicht unser Herr und Meister!… Ich brauche seine Erlaubniß zu meiner Verheiratung nicht!… Ich bin volljährig…
    – Doch Enogate leider nicht. fiel der Frachtschiffer ein, und kraft seines Rechtes als Vormund könnte er Einspruch erheben…
    – Ja freilich… und wir hängen ja alle von ihm ab! setzte Nanon, den Kopf senkend, hinzu.
    – Deshalb geht mein Rath dahin, äußerte Gildas Tregomain, ihm lieber nicht schroff entgegenzutreten…. Vielleicht geht diese Schrulle ja vorüber, vorzüglich wenn man sich ihr zu fügen scheint…
    – Sie haben Recht, Herr Tregomain, sagte Enogate; wir erzielen – das hoffe ich wenigstens – gewiß mehr durch Güte als durch Gewalt.
    – Und schließlich, bemerkte der Frachtschiffer, hat er seine Millionen ja noch nicht in der Tasche!
    – Nein, stimmte auch Juhel zu, und trotz seiner berühmten Länge und Breite könnte es noch einen Haken haben, die Hand darauf zu legen. Auf jeden Fall erfordert die Sache viel Zeit…
    – Viel Zeit! murmelte das junge Mädchen.
    – Ach ja, meine liebste Enogate, und das giebt Verzögerungen!… O, der verwünschte Onkel!
    – Und die verwünschten Kerle, die von dem verwünschten Pascha gekommen sind! platzte Nanon heraus. Ich hätte sie doch gleich mit dem Besen…
    – Sie hätten sich doch an ihn herangedrängt, fiel Juhel ein, und jener Ben Omar, der mit Erledigung der Angelegenheit betraut ist, würde ihm keinen Aufschub zugestanden haben.
    – So wird mein Onkel also fortreisen? fragte Enogate.
    – Höchst wahrscheinlich, antwortete Gildas Tregomain, weil er jenes Eiland selbst aufsuchen muß.
    – Dann begleit’ ich ihn, erklärte Juhel.
    – Du, mein Herz?… rief das junge Mädchen.
    – Das ist unumgänglich… Ich will mit da sein, um ihn zu hindern, eine Dummheit zu begehen…. ihn zurückzulootsen… wenn er sich draußen zu lange aufhält.
    – Recht so, mein Junge! sagte der Frachtschiffer.
    – Wer weiß, wohin und wozu er sich auf der Suche nach jenem Schatze verführen läßt und welche Gefahren ihm drohen können!«
    Enogate wurde ganz traurig, sie sah die Sache aber doch ein. Der gesunde Menschenverstand war es, der Juhel diesen Entschluß eingab, und vielleicht wurde die Dauer der Abwesenheit dadurch wesentlich abgekürzt.
    Der junge Kapitän tröstete sie nach Kräften. Er werde ihr häufig schreiben, ihr über den Stand der Sache berichten… Nanon werde sie ja nicht verlassen, so wenig wie Herr Tregomain, der sie täglich sehen, ihr Muth zusprechen würde…
    »Rechne auf mich, meine Kleine, sagte der Frachtschiffer ganz bewegt. Will mich schon bemühen, Dich aufzuheitern!… Du kennst doch die Fahrten und Abenteuer der »Charmante Amélie« noch nicht?«
    Nein, Enogate kannte sie nicht, denn er hatte sie aus Furcht vor Meister Antifer noch nicht zu erzählen

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