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Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Meister Antifer's wunderbare Abenteuer

Titel: Meister Antifer's wunderbare Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jules Verne
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protestierten. Gewiß mochte seit Kamylk-Paschas Besuche hier keines Menschen Fuß den öden Felsblock betreten haben. Der Malouin trug die Spitzhaue auf der Schulter – er hätte sie auch keinem andern überlassen. Der Frachtschiffer hatte eine Schaufel bei sich, und mit einem Compaß in der Hand bestimmte Juhel die Himmelsgegenden.
    Der Notar hatte einige Mühe, von Saouk nicht überholt zu werden. Noch zitterten ihm die Beine, obwohl er nicht mehr auf dem Verdeck der Perme stand. Dennoch hatte er seine Sinne wieder beisammen, seine Intelligenz wieder erlangt und die Beschwerden der Fahrt vergessen, wogegen er schon an die der Rückreise dachte. Auf diesem Eiland gab es ja eine Stelle, die für ihn eine ungeheure Provision barg, und wenn’s ihm nicht um die Verschwiegenheit des Notars zu thun gewesen wäre, so hätte es Saouk wohl fertig gebracht, ihm diese zu verweigern, wenn es ihm gelang, sich des Schatzes zu bemächtigen.
    Der Erdboden war ziemlich steinig und nicht leicht zu begehen. Nach der Mitte zu gelangte man nur durch Umgehung mehrerer kaum zu überwindender Einzelerhöhungen. Als die Gruppe den hervorragendsten Punkt erreicht hatte, erblickte sie die Perme, deren Flagge im Winde flatterte.
    Von hier aus war auch der Umfang des Eilandes klar zu erkennen. Da und dort traten an demselben Spitzen hervor, unter diesen die… Millionenspitze! Ein Irrthum war nicht möglich, da das Testament angab, daß diese nach Süden zu liege.
    Mit Hilfe des Compasses hatte Juhel sie schnell genug aufgefunden. Sie bildete eine dürre Zunge, die an dem weißen Schaume der leichten Brandung leckte.
    Und noch einmal kam dem jungen Kapitän der peinigende Gedanke, daß die unter diesem Felsen verscharrten Reichthümer sich zwischen ihm und seiner Verlobten als unüberwindliches Hinderniß aufzuthürmen drohten. Den Starrsinn seines Onkels würde doch niemand zu brechen vermögen. Da kam ihm die Lust – eine wilde, doch von ihm bemeisterte Lust – an, den Oheim auf eine falsche Fährte zu leiten.
    Der Frachtschiffer fühlte sich von zwei entgegengesetzten Empfindungen zermartert: von der Furcht, daß Juhel und Enogate niemals ein Paar würden, und von der, daß sein Freund Antifer ganz den Verstand einbüßen könnte, wenn ihm die Erbschaft Kamylk-Paschas entging. In einer Art Wuth schlug er mit der Schaufel auf den Boden ein, daß die Steinstücke nur so um ihn herumflogen.
    »He… Du da… Frachtschiffer, Dich sticht wohl der Hafer? fragte Meister Antifer.
    – Keineswegs! antwortete Gildas Tregomain.
    – Warte gefälligst mit Deinen Axthieben, bis wir an Ort und Stelle sind!
    – Ja, ja, ich werde warten, alter Freund!«
    Nach Süden hin weiter wandernd, stieg die kleine Gesellschaft nach einer dort hinausragenden Spitze hinab, die kaum sechshundert Schritte weit entfernt war.
    Meister Antifer, Ben Omar und Saouk, die letzt vorausgingen, beschleunigten ihre Schritte, als würden sie von einem Magnete angezogen – jenem Magnete Gold, der auf alle Menschen wirkt. Ihr Athem keuchte. Es schien, als witterten sie jenen Schatz, als athmeten, als saugten sie ihn ein, als durchdränge sie eine Atmosphäre von Millionen, und als müßten sie ersticken, wenn ihnen diese entschwände.
    In zehn Minuten war die Spitze erreicht, die weit hinausragend sich im Meer verlief. Am Anfang derselben sollte Kamylk-Pascha also die Felswand mit einem doppelten
K
bezeichnet haben.
    Hier erreichte nun die Aufregung des Meister Antifer einen solchen Grad, daß er zusammenzusinken drohte. Ohne daß Gildas Tregomain ihn mit den Armen auffing, wäre er wie eine leblose Masse niedergefallen, denn das Leben verrieth sich in ihm nur noch durch krampfhafte Zuckungen.
    »Onkel!… Liebster Onkel! rief Juhel.
    – Alter, lieber Freund!« secundierte diesem der Frachtschiffer.
    Saouk machte ein Gesicht, über dessen Bedeutung man sich nicht täuschen konnte, und als wollte er sagen:
    »Möchte er crepieren, der Christenhund, dann bin ich der einzige Erbe Kamylk-Paschas!«
    Die Physiognomie Ben Omar’s dagegen schien vielmehr auszudrücken:
    »Doch wenn dieser Mann, der allein die genaue Stelle des Schatzes weiß, sterben sollte, wär’ ich ja um meinen Antheil!«
    Der Anfall ging zum Glück ohne schlimme Folgen vorüber. Die kräftigen Reibungen des Frachtschiffers brachten den Malouin wieder zu sich, so daß er die ihm entfallene Spitzhacke von neuem ergriff. Dann begannen die Männer eine genauere Besichtigung der Felsenwand..
    Längs derselben zog

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