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Meister der Assassinen

Meister der Assassinen

Titel: Meister der Assassinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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mehr nicht, das war von vornherein klar. Wir haben nicht einmal Namen getauscht. Sie hätte meine Begleitung nicht gewünscht, und das ist richtig so. Ihr Ziel ist nicht das meine.«
    Sie packten ihre Sachen zusammen, sahen nach, ob sie nichts vergessen hatten, und brachen mit dem ersten Sonnenstrahl auf.

    Zunächst bildeten sie einen Pulk zusammen mit den übrigen Nachzüglern, die gleichzeitig aufbrachen. Aber schnell blieben die Ersten zurück, die anderen gingen schneller voraus.
    Die kleinen schwarzen Punkte, die auf dem gelbgrauen Hang entlangkrochen, waren immer noch zu sehen. Ebenso die Festung, die gar nicht so weit weg zu sein schien - doch wenn man den richtigen Ausblick erwischte, wurde gut erkenntlich, dass ein weiter Weg dorthin führte.
    Der Weg an sich war zwar teilweise sehr steil, sah aber nicht weiter schwierig aus. Er führte stets den Hang hinauf, meist im Zickzack. Wahrscheinlich würde ihnen am meisten zu schaffen machen, dass die Luft immer dünner wurde. Ungefähr tausend Höhenmeter hatten sie noch zu bewältigen. Das sollte bis Mittag gut zu schaffen sein, wenn sie langsam, aber stetig dahingingen.
    Abgesehen von dem, was sie erwarten mochte ...
    Laura war froh um ihre elfischen Begleiter. Nicht nur, dass sie hervorragende Krieger waren, sie hatten sich als verlässliche und vertrauenswürdige Männer mit großer Erfahrung erwiesen. Ganz anders als Cwym und Bathú und so manche andere Elfen, die sich launisch und sprunghaft gegeben hatten. Und trotz aller Divenhaftigkeit, die Arun an den Tag legte, fühlte Laura sich auch bei ihm absolut sicher. Diese Elfenmänner redeten nicht lange herum, sondern handelten, besaßen keinen Standesdünkel oder sonstige Vorurteile anderen gegenüber. Sie nahmen das Leben, wie es kam, hatten aber das Staunen nicht verloren.
    Es stimmte schon, dass sich alles geändert hatte, seit dieses wundervolle fliegende Schiff erschienen war.
    Mit plötzlichem Elan ergriff sie Milts Hand und lächelte ihn an. »Wir schaffen es. Und wir haben die beste Eskorte dabei, die es gibt.«
    Er neigte sich zu ihr, gab ihr einen Kuss auf die Wange und flüsterte ihr ins Ohr: »Ich will mich nur nicht blamieren, so viel Macho ist nun einmal in mir.«
    »Sie würden sich niemals über dich lustig machen, so sind sie nicht«, gab sie leise zurück. »Genau wie Cedric und Simon leben sie schon so lange in unserer Welt, dass sie die Menschen sehr gut kennen und respektieren. Und sie wissen zwar, dass sie Supertypen sind, denen so leicht keiner das Wasser reichen kann. Aber das verleitet sie nicht zur Gönnerhaftigkeit - dazu sind sie einfach zu alt. Überleg mal, fünftausend Jahre ...«
    »Okay, dann dürfen sie auch mehr Ausdauer haben als ich.« Er grinste. Dann wies er auf Finn, der ein wenig vorausging und gerade die nächste Pilgerin anbaggerte. »Unser Bruder Leichtfuß. Er geht mir oft auf die Nerven, aber er ist einfach unentbehrlich. Und absolut treu. Ich hoffe, wir werden den Kontakt zu ihm nicht verlieren, wenn wir zurück sind.«
    »Ich bin froh, dass du das sagst. Neben Zoe ist er der beste Freund, den ich je hatte. Und der sich auch nicht verändern wird, wenn er zurück ist, weil er sowieso überall zu Hause ist und keine besonderen Bindungen hat. Wie du nicht und wie ich nicht.«
    »Ich dachte, inzwischen schon«, erwiderte er ironisch.
    »Du und ich, das ist doch was anderes. Wir gehören zusammen, ohne Altlasten, und können gemeinsam von vorn anfangen.«
    Er drückte ihre Hand, und sie schlenderten weiter. Solange der Weg so gemütlich war, wollten sie es ausnutzen und Kräfte schonen. Schwer würde es von ganz allein.

    Laura bemerkte durchaus die Blicke, mit denen die anderen Reisenden sie bedachten. Finn hatte erzählt, wie die Frau letzte Nacht über sie gedacht hatte, und die anderen hegten vermutlich ähnliche Gedanken. Die meisten dürften sich fragen, was genau sie hier eigentlich wollten. Laura, Milt und Finn kamen daher wie Abenteurer, waren aber völlig waffenlos, schwatzten und kicherten, anscheinend ohne sich über den Ernst der Lage im Klaren zu sein. Und die drei elfischen Begleiter waren das pure Gegenteil - ernst, souverän, gerüstet wie Söldner, martialisch im Auftreten. Was mochte diese sechs zusammengeführt haben? So gut wie niemand nahm wohl an, dass sie Assassinen werden wollten.
    Das sorgte für eine gewisse Unruhe, denn am Ende waren sie Störenfriede, die die anderen um ihre Chance brachten. Das wollte keiner. Also gaben diejenigen, die

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