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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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ist.«
    »Nichts dergleichen«, erklang eine Stimme über ihnen. Ein Schatten fiel über sie, und die Gefangenen sahen auf, um über sich eine rothaarige Frau zu entdecken, die auf sie herabfeixte.
    »Eli Monpress«, sagte sie. »Ich bin Spiritistin Miranda Lyonette. Auf Befehl des Rektor Spiritualis, Etmon Banage, bist du hiermit verhaftet wegen unangemessener Verwendung von Geistern, Hochverrat gegen den Geisterhof, und, ganz frisch, wegen der Entführung König Henriths von Mellinor. Du wirst deine Geister aufgeben und dich ergeben.«
    »Warte mal eine Minute«, schrie Eli zu ihr hinauf. »Verrat gegen den Geisterhof? Muss man nicht Mitglied in einem Club sein, um ihn verraten zu können? Ich erinnere mich nicht, mich eurem kleinen Verein angeschlossen zu haben.«
    Die Frau zog eine Augenbraue hoch. »Der Geisterhof wahrt das Gleichgewicht zwischen Menschen und Geistern. Als du deine Fähigkeiten eingesetzt hast, um den Ruf aller Magier zu zerstören, indem du ein extravagantes Verbrecherleben führst, hast du Verrat gegen alle Geister begangen und gegen alle Menschen, die sich um sie sorgen. Beantwortet das deine Frage?«
    »Eigentlich nicht«, sagte Eli.
    »Nun, wir werden später noch genug Zeit haben, darüber zu reden«, meinte Miranda mit einem Grinsen. »Gib den König frei und komm friedlich mit, sonst muss ich Durn hier bitten, dich den ganzen Weg bis zum Geisterhof zu begleiten.«
    Das Steingefängnis schob sich mehrere Schritte nach links und stieß dabei seine Insassen unsanft zu Boden.
    »Ihr habt überzeugende Argumente, Herrin Miranda«, sagte Eli und rappelte sich auf. Er war direkt auf dem König gelandet. »Aber ich fürchte, es gibt da ein kleines Problem.«
    »Ach ja?« Miranda lehnte sich vor.
    »Nun ja, Seine Königliche Staubigkeit hier hat seinen Leuten bereits befohlen, einen Brief zu schreiben, der mein Kopfgeld um fünfunddreißigtausend erhöht. Du weißt doch, wie der Rat ist – sie nehmen nie etwas zurück, sobald es mal im System ist, also musst du doch zugeben, dass es schrecklich unhöflich von mir wäre, einfach mit dir zu gehen, denn dann würde Mellinor sein ganzes Geld an den Geisterhof verlieren. Und das, wo man in diesem Land eine generelle Abneigung gegen alle Praktizierenden der Magie hegt.«
    »Mir ist nicht klar, was mich das angehen sollte, Herr Monpress.« Miranda wedelte wegwerfend mit der Hand. »Warum warten wir nicht einfach und fragen den Rektor Spiritualis, was er denkt?«
    »Ah«, meinte Eli. »Das klingt verlockend. Unglücklicherweise muss ich ablehnen. Weißt du, ich habe die vorrangige Pflicht, Seine Hoheit nach Hause zu bringen und dafür eine schon fast abstoßende Menge Geld einzusacken.«
    »Das könnte schwierig werden, wenn man die Umstände betrachtet«, sagte Miranda und tätschelte die Wand unter sich. »Ich weiß nicht, wie du deine Geister um den Finger wickelst, aber Durn hier gehorcht nur mir, und er sagt, dass ihr mit uns kommt.«
    »Wirklich?« Eli klopfte mit den Knöcheln gegen den harten Stein. »Lass uns doch mal sehen, ob er seine Meinung nicht ändern will. Nico, wärst du so freundlich?«
    Nico nickte, streckte eine Hand aus und drückte ihre langen Finger sanft gegen die Steinwand. Für einen Moment geschah gar nichts. Dann blitzten ihre Augen im Schatten ihres Hutes auf, und die Wand unter ihren Fingern fing an, sich aufzulösen. Sie zog sich nicht zurück, sie brach nicht zusammen, sie verschwand einfach, als wäre sie niemals da gewesen.
    Danach geschah alles ganz schnell. Die Steinwände ihres Gefängnisses brachen mit einem donnernden Schrei zusammen und verwandelten sich in eine Schuttlawine – inklusive der Wand, auf der Miranda noch vor wenigen Sekunden so selbstsicher gesessen hatte. Die Spiritistin, der plötzlich jeder Halt genommen worden war, traf mit einem bösen Schlag auf dem Boden auf.
    Der gigantische Hund sprang mit einem entsetzlichen Brüllen vor und kauerte sich beschützend über seine reglose Herrin. »Monster!«, brüllte er, und trotz der Staubwolke konnte man erkennen, wie die Muster auf seinem Fell wirbelten. »Was hast du getan?«
    »Wir haben keine Ahnung, wovon du sprichst«, sagte Eli und klopfte sich den Staub von der Kleidung. »Wir sind doch diejenigen, die von einem Mons-«
    Gin ließ dem Dieb keine Zeit, seinen Satz zu Ende zu führen. Blitzartig sprang er vorwärts und wollte seine Krallen in Nicos Kehle schlagen. Er hätte auch getroffen, wenn Josefs Klinge nicht im Weg gewesen wäre. Der

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