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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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verlassen, da bewegte sich der Hund auch schon. Schnell wie der Blitz sprang Gin vor, hob den König mit einer langen Kralle vom Boden auf und warf ihn in die Luft. Er landete wie ein nasser Sack auf dem Rücken des Hundes, und Miranda konnte ihn gerade noch aufrichten, bevor Gin losstürmte. Der König klammerte sich an das wandelbare Fell und kreischte vor Angst, als die Bäume an ihm vorbeischossen. Er war zu sehr damit beschäftigt, nicht zu fallen, um sich für ihr Ziel zu interessieren. Das passte Miranda gut in den Kram. So schwer ihr das auch fiel, für ihn war es sicherlich zehnmal schlimmer. Es war besser, das Ganze zu erklären, wenn sie angekommen waren und er keinen Rückzieher mehr machen konnte. Sie verzog das Gesicht und klammerte sich an Gins Pelz. Egal, von welcher Seite sie es betrachtete, sie würde eine sehr bittere Pille schlucken müssen.

    Die Sonne war schon hinter dem Horizont verschwunden, als der Findling Eli, Josef und Nico wieder auf die staubige Lichtung spuckte. Nico landete sehr elegant, Eli dagegen auf Josef.
    »Ich kann es nicht glauben«, grunzte Josef und schob Eli von sich runter. » Das war dein fantastischer Fluchtplan? Sich in einem Stein zu verstecken?«
    »Es hat funktioniert, oder?«, blaffte Eli zurück. »Außerdem, hast du irgendeine Ahnung, wie schwer es war, den Findling davon zu überzeugen, Nico überhaupt zu verstecken? Auch schon bevor das ganze Chaos ihm solche Angst gemacht hat?«
    »Vielleicht wäre es nicht so schwer gewesen, wenn es nicht von vornherein so eine dumme Idee – Au!« Josef riss die Hand zurück, mit der er auf den Boden gehämmert hatte, um seine Worte zu betonen. »Was zur …«
    Nico nahm seine Hand, bevor er sie noch weiter verstümmeln konnte, und zog geschickt einen langen Glassplitter aus seiner Handfläche.
    »Woher zur Hölle kommt das denn?« Er starrte böse auf das Glas, dann sah er zu Nico auf. Die zuckte nur mit den Achseln und deutete mit dem Kinn auf die Lichtung in Josefs Rücken. Josef drehte sich um und riss die Augen auf. Der Wald, das niedrige Gras, die verletzten Soldaten, die zerbrochenen Waffen, die Pfeile – alles war verschwunden. Die drei standen in einer glatten schwarzen Staubschüssel, die nicht einmal ansatzweise an die Lichtung erinnerte, die sie vor ein paar Stunden betreten hatten. Der Staub bildete wogende Muster und war so fein, dass noch die leiseste Brise ihn zu kleinen Tornados formte. Bis auf ihren Findling hatte nichts überlebt, nicht einmal das natürliche Gefälle des Bodens.
    Ungefähr fünfzig Meter weiter entfernt als zuvor begann der Wald, aber sein Rand war unnatürlich gerade. Einigen Bäumen fehlten Äste; bei anderen waren Teile des Stammes weggerissen worden. Der gesamte Schaden war unglaublich akkurat, als hätte sich ein Riese ein Messer genommen und einfach den Wald in Kreisform beschnitten, mit ihrem Findling in der Mitte.
    »Ich nehme alles zurück«, murmelte Josef. »Der Stein war eine fantastische Idee. Woher wusstest du, dass er der einzige Überlebende sein würde?«
    »Ich wusste es nicht«, sagte Eli und beugte sich vor, um die Oberfläche des Findlings zu studieren.
    Auch der Stein sah lädiert aus. Lange, tiefe Scharten zogen sich über die Oberfläche des Felsens. Als Eli mit der Hand darüberstrich, löste sich eine Schicht Glas und fiel zu Boden, wobei sie eine glitzernde Wolke aufwirbelte, die sie alle krampfhaft husten ließ.
    Kaum, dass er wieder sprechen konnte, fragte Josef: »Was war das überhaupt?«
    »Ein Sandsturmgeist«, keuchte Eli.
    »Ich habe noch nie einen Sandsturm gesehen, der so etwas konnte.«
    »Normalerweise könnte er es auch nicht«, sagte Eli, wobei er sich schützend die Hand vor den Mund hielt. »Aber dieser hier war nicht mehr normal. Hast du gesehen, wie dieser Ronald-Kerl die Kugel fallen gelassen hat?«
    »Renaud«, verbesserte ihn Nico und zog sich gelangweilt einige Glassplitter aus dem Mantel.
    »Was auch immer«, meinte Eli. »Diese Kugel war kein Edelstein oder irgendwas, worin man normalerweise einen Geist verstaut. Es war der Geist selbst. Der Kerl hat seinen Willen eingesetzt, um den Sandsturm zu überwältigen, wie ein grausames Kind, das Ameisen zerquetscht. Er hat ihn gezwungen, sich zu einem kleinen Ball zusammenzurollen, und was bekommt man, wenn man Sand unter Druck setzt?«
    Nico hielt eine der dunklen Glasscherben in die Höhe.
    »Genau.« Eli nickte. »Indem er ihn in eine Form gepresst hat, die klein genug war, um sie mühelos

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