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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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versuchte Miranda verwirrt, sich unter Josef hervorzuwinden. Der Mann war erstaunlich schwer und – wie sie feststellte, als er ihr schmerzhaft den Ellbogen in die Rippen rammte – voller scharfer Kanten. Es half auch nicht gerade, dass der Boden alles andere als eben war. Als sie es endlich geschafft hatte, sich von dem Schwertkämpfer zu lösen, breitete sich um sie herum ein sanftes gelbes Glühen aus. Mirandas Erleichterung war fast körperlich spürbar, als die Dunkelheit vertrauten Formen Platz machte. Sie befanden sich in einem Kartoffelkeller. Abgesehen davon, dass sie vier hier drin waren, war es ein vollkommen normaler Keller. Kartoffeln, Äpfel und Rüben rollten über den Boden, wo Mirandas und Josefs Sturz sie aus ihren Behältern gestoßen hatte.
    Eli hob eine Blendlaterne in die Höhe, bei der eine Blende einen winzigen Spalt weit geöffnet war. Sie war die Quelle des unruhigen Lichts. »Nette Landung«, sagte er grinsend.
    »Es wäre besser gelaufen, wenn mich nicht jemand geschubst hätte«, zischte Miranda und warf eine Kartoffel nach Josef.
    »Hätte ich dich nicht gestoßen, wären wir erwischt worden«, sagte Josef und fing die Kartoffel aus der Luft, »und das wäre es dann gewesen.«
    »Nun, da wir ja alle hier und nicht gefangen sind …« Eli schwenkte die Laterne in Richtung einer niedrigen Holztür, die halb hinter einer Kiste Kartoffeln verborgen lag. »Auf geht’s.«
    Miranda stand auf und wäre fast auf einer der herumrollenden Knollen ausgerutscht. »Wo sind wir?«
    »Unter der Stadt, innerhalb der Mauern«, sagte Eli und knackte das einfache Schloss an der Tür mit einer schnellen Bewegung seines Dietrichs. »Ich habe es dir doch erklärt, wir sind im Schlupfloch. Die meisten Burgen haben für den Fall einer Invasion ihre eigenen Tunnel, aber Allaze liegt so nah am Fluss, dass ein tieferer Tunnel voller Wasser laufen würde, also haben sie sich scheinbar damit begnügt, eine Reihe von Kellern zu verbinden.«
    »Auf jeden Fall schön für uns«, sagte Josef und ging durch die Tür, die Eli geöffnet hatte, in den nächsten Keller.
    Nico folgte direkt hinter ihm und wich den herumliegenden Kartoffeln aus, als könnte sie mühelos im Dunkeln sehen. Miranda versuchte, genau ihren Schritten zu folgen, aber schon beim zweiten Schritt stolperte sie. Sie fiel mit einem unterdrückten Schrei nach vorn und schaffte es in letzter Sekunde, die Schulter der Dämonenbrut zu umklammern. Das seltsame, dicke Material ihres Mantels bewegte sich unter ihren Fingern wie ein lebendes Wesen, und Miranda riss erschrocken die Hand zurück. Obwohl die Spiritistin mit ihrem gesamten Gewicht an Nicos Schulter gehangen hatte, war das Mädchen nicht einmal in die Knie gegangen. Sie drehte sich um und bemerkte Mirandas entsetzten Blick.
    »Geh vor, Spiritistin«, sagte sie mit ausdruckslosem, bleichem Gesicht. »Die Lampe ist mehr für dich gedacht als für einen von uns.«
    Hätte Eli diesen Satz gesagt, hätte Miranda es als Angabe abgetan, aber das seltsame Glitzern in Nicos Augen überzeugte sie davon, dass das Mädchen die Wahrheit sagte. Mit einem gemurmelten Dank drückte sich Miranda an Nico vorbei und streifte dabei lieber an der dreckigen Wand entlang, als den seltsamen, sich bewegenden Mantel noch einmal zu berühren. Dann eilte sie in den Nebenraum, wo Eli bereits die nächste Tür knackte.
    Danach blieb Miranda Eli so dicht auf den Fersen, wie ihr Stolz es ihr erlaubte. Sie war verzweifelt darauf bedacht, im Schein der Lampe zu bleiben. Die nächste Tür führte in einen weiteren Keller, der wiederum zum nächsten führte. Manchmal gingen sie durch einen kurzen Flur, der Mirandas Spekulationen zufolge unter Straßen hindurchführte, dann kamen sie zur nächsten Tür und durchquerten wieder einen Lebensmittelkeller.
    Die Kellerräume waren überwiegend stockdunkel, aber manchmal fiel von oben Licht durch die Bodendielen. Wann immer das der Fall war, schloss Eli die Blende an seiner Laterne, und sie eilten verstohlen wie diebische Mäuse in den nächsten Keller.
    Ein Raum allerdings wäre ihnen fast zum Verhängnis geworden. Nach einer langen Reihe von staubigen, leeren Kellern hatte Eli die Geschwindigkeit erhöht. Als er dann auf eine Tür stieß, die überhaupt nicht verschlossen war, öffnete er sie einfach – und dahinter stand eine Köchin, die gerade das Gemüse fürs Abendessen holte. Alle erstarrten im Türrahmen, und Miranda war sich sicher, dass das Spiel nun aus war. Dann allerdings

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