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Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Meister der Stimmen: Roman (German Edition)

Titel: Meister der Stimmen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Aaron
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Er legte seine Hände auf das verbogene Metall und fing an, in dem freundlichen Tonfall zu flüstern, den Miranda inzwischen mit dem Bezirzen von Geistern verband. Doch er hatte kaum zwei Worte gesprochen, da sprang er auch schon zurück und rieb sich die Hände, als hätte er sich verbrannt.
    »Wir haben ein Problem«, verkündete er. »Ich kann nicht mit den Türen reden.«
    »Was ist los?« Miranda bahnte sich einen Weg durch das Geröll.
    Eli warf einen grimmigen Blick auf das verbogene Metall und schüttelte heftig seine Hände aus. »Sie sind vollkommen verängstigt. So verängstigt, dass es mich wundert, dass sie überhaupt noch stehen.«
    Miranda sah zu Nico, aber Eli schüttelte den Kopf. »Sie war es nicht. Angst vor Dämonen ist anders. Eher rachsüchtig. Das hier ist die Tat eines Versklavers. Renaud hat die Türen bis zur völligen Verschlossenheit verängstigt.«
    Miranda zog skeptisch eine Augenbraue hoch und streckte die Hand aus. Sobald ihre Fingerspitzen das Metall berührten, schoss weiß glühender Schmerz durch ihren Arm. Er durchfuhr Haut, Muskel und Knochen und traf sie direkt im Herzen ihres Geistes. Sie konnte sich gerade noch davon abhalten, in Tränen auszubrechen. Ihre Hand zuckte von ganz alleine zurück und versteckte sich im kühlen Stoff ihres Rocks. Das Brennen allerdings blieb und damit verbunden das Echo einer Angst, die so groß war, dass ihr die Knie weich wurden. In dem Moment, als sie die Türen berührt hatte, hatte ein eisiger Befehl alles überschattet. Er hallte durch das Metall, stärker als die Angst und schwerer als der Schmerz, ein unerschütterliches Gebot: Beweg dich nicht.
    »Dieser Bastard.« Miranda sah Eli an, und ihr Gesicht war bleich vor Wut. »Wir müssen ihn aufhalten. Mir ist egal, ob er hinter Gregorns Pfeiler her ist oder nicht. Niemand, der einem Geist so etwas antut, darf weiterleben.«
    »Einmal sind wir uns einig.« Eli knöpfte das Jackett seiner Kammerdieneruniform auf und dann auch das weiße Hemd darunter. »Ich hatte nicht vor, ihn jetzt schon einzusetzen«, sagte er, »aber es wäre doch peinlich, wenn wir hier immer noch dumm rumstehen, wenn Josef kommt, oder?«
    Er drehte sich um, und Miranda zuckte zusammen, bevor sie sich kontrollieren konnte. Jackett und Hemd waren offen und gaben den Blick auf seine nackte Brust frei. Eine Reihe von leuchtend roten Brandwunden zog sich in einem wirbelnden Muster von seinen Schlüsselbeinen bis kurz über den Nabel. Noch bevor sie ihn fragen konnte, was diese Verletzung verursacht hatte, fingen die Brandwunden an zu zischen. Weiße Rauchfäden stiegen von ihnen auf und verdichteten sich zu einer Wolke, die ein wenig nach verbranntem Fleisch roch. Die Temperatur im Raum stieg. Zuerst war es eine angenehme, trockene Hitze, aber mit jedem von Elis Atemzügen wurde es heißer. Der Rauchball über dem Kopf des Diebes wurde mit den steigenden Temperaturen immer dunkler. Funken blitzten in seiner Mitte auf, erst schwach, dann immer stärker, bis die Wolke knisterte wie ein Feuer mit grünem Holz. Trotz der Feuershow über seinem Kopf war Elis Gesicht vollkommen ruhig. Er hatte die Augen geschlossen, als würde er schlafen. Die Wolke war inzwischen heiß wie ein Schmelzofen, und Miranda trat einen Schritt zurück, als das Knistern und Prasseln seinen Höhepunkt erreichte. Mit einem letzten Knall schossen heiße Luft und Rauch aus der Wolke, dann erloschen die Lampen.
    Für einen Moment wurde die Welt schwarz, bis über Elis Kopf ein helles rotes Licht erglühte, heller als jedes Feuer. Das Licht wirbelte und wuchs, verband Rauch und Feuer erst zu Füßen, dann zu Beinen. Eine breite Brust, dreimal höher als Miranda, glühte in der Dunkelheit auf, muskulöse Arme bildeten sich, dann felsengroße Fäuste und Schultern wie brennende Berghänge. Schließlich, mit einem weiteren Hitzestoß, sammelte sich das verbliebene Licht zu einem enormen, flammenumwehten Kopf, dessen Spitze bedrohlich nahe unter der gewölbten Decke hing. Als die Kreatur ihre volle Gestalt erlangt hatte, streckte sie sich träge und ließ dabei Funken zu Boden rieseln. Rotes Licht flackerte über dicke Muskeln und folgte den Verbindungen zwischen Gliedmaßen und Körper, während die Oberfläche der Kreatur sich von Rauch und Feuer zu rot glühendem Stein verfestigte. Sobald das Ding sich fertig gestreckt hatte, senkte es den riesigen Kopf. Prächtige, glühende Wirbel schoben sich wie Wetterfronten über sein Gesicht, als das große Kiefergelenk

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