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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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und
bedauere Liam fast dafür, dass er so einen furchtbaren Erzeuger
hat.„Seid ihr denn tatsächlich bankrott?”.
    „Er
ist bankrott, es sind seine Fehler. Ich bin erst seit einigen Monaten
sein Küken und das auch nur, weil er mein Gesicht so mag.“. Er
verzieht etwas angewidert die Mundwinkel.
    „Und
er sieht es nicht ein, auf mich zu hören.“.
    „Sollte
man denn auf dich hören?”.
    „Wenn
man schlau ist, ja.“ und er hebt seinen Blick und sieht mir in die
Augen. Ja, sie haben schon etwas Tiefes, etwas Abgründiges. Und wenn
ich nicht selbst auf dem Gebiet der Ventrue Fähigkeitenso
geübt wäre, könnte ich ihm sicher auch verfallen. Ja, er wäre ein
mächtiges Werkzeug, ein Küken, dass man erst unterschätzt, nur um
sich dann in seiner und damit auch in meiner Falle wieder zu finden.
Mein Übernahmeinteresse steigt erheblich an.Wir
sitzen beide hinten im Wagen, der Fahrer manövriert uns durch die
Hochhäuserschluchten von Frankfurt. Ich lache kurz in mich hinein,
bei dem Gedanken, nun ‚Deutscher‘zu sein. Meine
menschlichen Vorfahren müssten jetzt im Grabe rotieren. „ Warum
ausgerechnet ich? Was treibt dich zu mir?”, frage ich ihn und
schaue dabei aus dem Fenster, die Straßen sind bis auf ein paar
verstreute Clubgänger und Junkies menschenlos, es ist vier Uhr früh.
Bald wird die Stadt wieder erwachen und ich mich ihr entziehen.Er
antwortet nicht, schaut selbst verträumt auf die Straße, aber ich
bin mir sicher, dass er meine Frage gehört hat. Während ich auf
eine Antwort warte, schreibe ich meinem Butler eine Textnachricht,
mit der Aufforderung das Gästezimmer vorzubereiten, überprüfe die
Aktienkurse, den DAX natürlich viel enthusiastischer als noch vor
meinem Umzug in die neue Domäne und gehe meine Terminliste für den
nächsten Abend durch. Er schweigt weiterhin. Als wir schon langsam
in die ruhigeren Wohnbereiche einbiegen und es nur noch einige
Minuten Fahrzeit sind, antwortet er schließlich ohne mich anzusehen
    „Ich
kenne Sie schon ziemlich lange, Herr Lancaster. Ich war Mitarbeiter
der German Bank Alliance und auch wenn Sie sich sicher nicht mehr
daran erinnern, gab es schon Meetings vor einigen Jahren, an denen
wir gemeinsam teilgenommen haben. Für Sie mag es unwichtig gewesen
sein, aber ich war damals von Ihrer...naja, Ihrer Aura, Ihrer
Ausstrahlung so fasziniert, dass ich mich weiterhin über Sie
informierte. Wie Ihr Geschäftsfeld anwuchs, Sie fusionierten
mehrmals und das erfolgreich. Doch bald wurde es als Mensch immer
schwerer Sie zu finden. Sie verschwanden für einige Monate von der
Bühne der Finanzwelt und dann plötzlich, nachdem ich überrumpelt
und von diesem Stümper zu einem Vampir gemacht wurde und meine ganze
neue Welt noch nicht wirklich verstand, tauchen Sie auf. In meiner
Stadt, in meiner Domäne...und Sie sind Vampir, ein Ventrue...so wie
ich! Und so plante ich meine mögliche Trennung von meinem Erzeuger,
hin zu dem, der es eigentlich hätte sein sollen.”.
    Ich
bin überrascht, ein langer roter Faden hatte sich durch meine
Vergangenheit geschlängelt und schließlich dieses Treffen
hervorgebracht.
    ‚Er
wollte mich als seinen Erzeuger‘, geht mir immer wieder durch den
Kopf und insgeheim fühle ich mich geschmeichelt. Doch auf seine
Aussage gebe ich ihm keine Antwort.
    Schweigend
steigen wir beide aus. Während mein Fahrer den Wagen in die Garage
fährt, öffnet mein englischer Butler uns die Tür.
    „Guten
Abend, Sir.“. Ich gehe selbstverständlich vorne weg und Liam folgt
mir mit respektablem Abstand. Deutlich spüre ich seine Nervosität,
er versucht es zwar zu verbergen, aber ich merke wie er mein Heim
begutachtet und alle Eindrücke in sich aufnimmt. Anscheinend bot ihm
nur das manipulative Spiel mit seinem Erzeuger Sicherheit, jetzt
bewegt er sich auf unbekannten Terrain und weiß nicht, wie es weiter
geht.
    An
meinen Butler gerichtet sage ich
    „Das
ist Herr Balthus, er wird für den Rest der Nacht und den Tag mein
Gast sein. Erfüllen Sie ihm jeden Wunsch, James.“.
    „Ganz
wie Sie es wünschen, Mr Lancaster.“ und er beugt kurz sein Haupt.
Er nimmt unsere Jacken entgegen und macht sich auf den Weg, mir mein
nächtliches Glas Blut zu kredenzen. Ich bin dazu übergegangen, mir
einen permanenten Vorrat anzulegen, anfangs war es wirklich immer
eine Schweinerei, das viele Blut, das ich nicht in den Behälter
bekam. Aber mit der Zeit, kommt auch die Übung.
    Ich
gehe voran ins Wohnzimmer, Liam folgt mir fast schon

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