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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Erdgeschoss an meinem Atemnebel bricht.
Nur kurz ist mir dies möglich, bis mein Körper die Außentemperatur
angenommen hat und ich somit auch das Interesse am Atmen verliere.
Sophia ergreift kurz neben mir stehend meine Hand und flüstert in
meine Richtung
    „Ich
wünsche dir viel Spaß, Melville, aber um kurz nach Mitternacht will
ich dich bei mir haben. Wenn es auch nur für einige Minuten sein
wird.”.
    „Zu
Befehl, Milady.“, antworte ich und deute ganz leicht einen
gehauchten Kuss in ihre Richtung an. Sie lässt meine Hand wieder los
und wendet sich in Begleitung mit Sergej an die Wachen vor den Türen.
Ich blicke ihr zwar nach, aber da zieht mich Gregori bereits am Ärmel
zu sich.
    „Jetzt
komm schon, die Party findet drinnen statt!”.
    Seine
zwei Ghulinnen begleiten ihn auf Schritt und Tritt und auch sonst
scheint Gregori schnell von Leuten umringt zu sein, die ihn kennen
und anscheinend auch mögen. Immer wieder stellt er mich Leuten vor,
zieht dann weiter, greift sich Sektflöten gefüllt mit Blut und
kippt sie herunter. Nie würde die Camarilla in Frankfurt realisieren
oder auch zugeben, dass die Gegen-Diözese personell so umfangreich
ist. Ich schätze, dass bereits jetzt mehr als zweihundert Gäste
anwesend sind und noch sind sicher nicht alle eingetroffen.
Basslastige Rhythmen mischen sich unter unsere Worte, lautes Lachen
und Gegröle umringt mich, kein Massenschlachten und keine geopferten
Jungfrauen, wie es die Camarilla einem immer glauben zu machen
versucht. Obwohl, bis jetzt bin ich nur im Erdgeschoss gewesen und
dieser Gedanke lässt auch mich kurz auflachen.
    Elina
und die anderen habe ich vollkommen aus den Augen verloren, während
sich Gregori meiner so unerwartet annimmt. Er deutet mit einer
Handbewegung zu einem gesonderten Barbereich, über dem ein
plastisches Schild mit einem weißen Zepter auf schwarzen,
Morgensternkopf-ähnlichem Untergrund prangt.
    „Da
ist die Extrabar für euch Freaks.”, ruft er mir lachend und
augenzwinkernd zu. Seine Mimik wirkt heute alles andere als wächsern.
Ob er das so gezielt steuern kann?
    „Komm,
holen wir dir was, damit du etwas auflockerst.”. Er dirigiert uns
beide durch die im Weg stehenden Gesprächsrunden, haut auch jetzt
immer noch einigen wiedererkennend auf die Schulter, bis wir endlich
die Acryltheke erreichen. Einige Personen stehen hier bereits und
scheinen auch ihr gesondert geordertes Blut zu genießen, jedoch ist
der Anteil an Anzugträgern unerwartet gering. Offensichtlich ist der
Clan der Ventrue Antitribu etwas anders ausgelegt als die Ventrue auf
der mir bekannten Seite. Groß und kräftig sehen sie aus, die Männer
als auch die Frauen. Zwei tragen Uniformen, ähnlich wie die von
Sergej, ein Mann trägt einen Kampfrock, der mich an die der Schotten
erinnert, aber dennoch irgendwie anders ist. Es ist nur ein kleines
Grüppchen und es scheint, als ob sie sich alle persönlich kennen
würden. Ich stelle mich an die Bar und versuche in die Gespräche
hineinzulauschen, während ich warte bis der Ghul meine Bestellung
entgegennimmt. Ich merke aber auch, dass ich bereits von ihnen beäugt
werde, aber im Gegensatz zu ähnlichen Situationen bei der Camarilla,
versuchen sie nicht hinter vorgehaltener Hand weiter zu reden und
künstliche, aber scheinheilige Gesichter auf zu setzen.
    „… dieser
Ort ist Unserer viel würdiger als diese schäbige Hütte zum Fest
der Toten dieses Jahr. Ich hoffe der Verantwortliche wurde dafür
aufgeknöpft...”.
    „...
bald wird das Trium Viratum aufgelöst, anscheinend hat die
Kardinälin sich entschieden... ich hoffe ja, dass Augustus es ist...
obwohl der Knackarsch von dieser Annikova auch nicht abzulehnen
ist...”, nach dieser etwas abfälligen Bemerkung folgt ein kurzes
aber heftiges Lachen des Rockträgers, der auch Absender dieser Zote
war.
    „Auf
welchen Namen haben Sie eingelagert?”, ich bin etwas abgelenkt und
antworte dem Kellner nicht gleich.
    „Lancaster...
Melville.”. Er nickt mir kurz zu und dreht sich zur
hellausgeleuchteten Wand voller teurer Kristallflaschen mit rötlich
verräterischem Inhalt. Er greift in das Regal hinein und nimmt eine
Flasche heraus. Als er beginnen möchte, mir ein Glas abzufüllen,
ruft Gregori ihm zu
    „Hey,
die ganze Flasche, wir wollen die Nacht ja nicht mit Daueranstehen
verbringen!”. Ich weiß nicht, was in Gregori gefahren ist, aber so
enthemmt habe ich ihn in meinen vergangenen vier Monaten nicht
erlebt. Der Kellner sieht mich abwartend an und

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