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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Hab
und Gut zu verlieren, dass einen seherisch begabten Camarillabastard
am Ende auf meine und vor allem Sophias Spur bringen könnte. Im
ersten Stock angekommen höre ich, wie weiter oben eine Tür
aufgerissen wird und wie jemand schreit
    „Er
ist im Treppenhaus!”.
    Ich
renne bis zur Ebene des Parkhauses, reiße die Tür auf und trete in
das Dunkel hinein. Kein Licht ist zu sehen, nur die Beleuchtung der
Notausgangsschilder. Ich laufe zu meiner Limousine, doch eine kleine
Schrecksekunde später muss ich erkennen, dass der Fahrer exekutiert
und die Zündungmechanik zerstört wurde.
    Jetzt
wird es wirklich ernst. Ich brenne Blut in mir, um meine
Geschicklichkeit und meine Ausdauer zu erhöhen. Ich eile die
Ausfahrt hinaus, in die Dunkelheit auf den großen Vorplatz des
Messegeländes. Passanten drehen sich nach mir um und schauen mich
fragend an. Doch ich halte mich nicht lange auf und bewege mich zügig
Richtung U-Bahnhof. Doch kurz bevor ich dort ankomme, reißt mich
etwas zur Seite und zwängt mich hinter eine schlecht beleuchtete
Baustelle. Ich versuche mich zu wehren, mich zu befreien. Ich fühle
nur das Fell und höre das Knurren. Er beißt mir mehrmals kräftig
in die Beine, mein Blut benetzt sein Maul, ich schreie vor Schmerz
auf. Da verwandelt er sich in seine menschliche Form und ich erkenne
Noah. Doch nur kurz, denn schon schlägt er mir kräftig in das
Gesicht.
    „Halt
die Fresse, du Verräter!”. Das Blut schießt mir in den Rachen und
nur gurgelnd kann ich antworten
    „Noah,
nicht. Du hast keine Ahnung...”.
    „Oh
doch, und wie. Ich weiß, dass du ihn getötet hast... diesen anderen
Ventrue. Dass du jetzt beim Sabbat bist und Gott wer weiß was
anstellst. Und ich weiß, dass du zur Blutjagd freigegeben bist. Und
mehr brauche nicht zu wissen.”. Wieder trifft mich ein Schlag,
diesmal in die Magengrube. Ich höre das Reißen meiner Innereien
förmlich.
    Ich
spucke kurz aus und versuche ihn mit Hilfe meiner Fähigkeit der
emotionalen Niederwerfung zu überzeugen. Doch er schüttelt nur
seinen Kopf, als müsste er seine Gedanken ordnen, dann packt er mich
wieder. Trotz aller Bemühungen schaffe ich es nicht, mich aus seinem
Griff zu winden. Ich schlage nach ihm, ich trete nach ihm, aber er
ist einfach stärker. Dann spüre ich den alles vergessenden,
stechenden Schmerz, als er mit seinen Klauen durch mein rechtes
Kniegelenk stößt.

    „Lass
ihn, er rennt nicht mehr weg.”, höre ich nur jemanden sagen. Ich
blicke auf und sehe einen Mann in einem schwarzen Anzug und zu allem
Überfluss trägt er eine Sonnenbrille. Sicher der neue
Klüngelsprecher. Als Noah von mir ablässt, versuche ich direkt zu
fliehen, trotz meines lädierten Knies. Doch alles was ich merke ist,
dass Noah auch mein linkes Knie mit seinen Klauen zertrümmert. Ich
bin von dem Schmerz so eingenommen, dass es mir kurz die Sinne raubt.
    „Gut,
er wird jetzt
nicht mehr wegrennen. Danke Noah.”.
    Ich
winde mich am Boden und sehe wie der Kerl im Anzug auf mich zukommt,
die Brille abnimmt und vor mir in die Hocke geht.
    „Du
wirst doch nicht mehr wegrennen, oder doch Melville?”, ich fauche
ihm in das Gesicht und versuche erneut mit meiner Disziplin
wenigstens einen der beiden zu unterwerfen. Noah geht zwar einige
Schritte zurück, aber der Typ vor mir lacht nur.
    „Versuchst
du mich mit meinen eigenen Waffen zu schlagen? Das wird dir nicht
gelingen...”, er steckt seinen rechten Zeigefinger in eines meiner
offenen Knie und bewegt ihn langsam in meiner Wunde.
    „Du
musst Frau Marquardt wirklich sehr erzürnt haben. Ich kann sie
verstehen, schließlich hast du zwei Kinder unseres Clans getötet,
Melville. Und wenn ich es richtig verstanden habe, die eine nur so
zum Spaß. Stimmt das?”. Und ich sehe sein dreckiges Lachen,
während er weiter neugierig in meiner Wunde bohrt, doch ich gönne
ihm die Genugtuung nicht auch noch zu schreien.
    „Ist
euch die Maskerade nichts wert? Dass ihr mich so auf offener Straße
angreift. Wie verzweifelt müsst ihr sein!”.
    „Aber
uns sieht doch niemand oder siehst du hier auch nur einen Menschen,
der uns interessieren könnte? Gleich wird ein Lieferwagen hier
halten und dann werden wir dich mitnehmen. Dann führen wir dich dem
Prinzen vor und du Abschaum wirst deiner gerechten Strafe zugeführt.
Wie klingt das für dich, du Clansmörder, hmm?”. In diesem Moment
bereue ich es sehr, dass ich den Termin nicht abgesagt und auf
Gregori gewartet habe. Ich beschließe ab jetzt zu

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