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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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    „Guten Abend, Liebste.“.
    „Sei so gut und creme mich ein.“. Sie reicht mir die Lotion von der Kommode und setzt sich neben mich. Ich zögere nicht und beginne sofort meinen Dienst, vorsichtig und sanft gleiten meine Hände über ihren angebeteten Leib. Es duftet angenehm nach Kirschblüten und Mandeln und sie genießt meine einfühlsame Massage. Sie ist ganz ruhig und ich beginne über meine wahren Motive von gestern zu sprechen.
    „Ich wollte dich nicht verärgern oder dich einengen. Meine Worte waren falsch und anmaßend. Ich habe nur Angst dich zu verlieren. Dass du vielleicht erkennst, dass ich eventuell nicht der richtige…“.
    „Melville.“, unterbricht sie mich sanft.
    „Ich habe dich an meine Seite geholt, damit du mir nahe sein kannst. Näher als alle anderen. Verstehst du denn die Bedeutung nicht?“. Sie dreht sich zu mir, damit ich sie weiter eincremen kann.
    „Doch, doch schon.“. Ich merke, wie meine Hände leicht zittern. Sie ist die einzige, deren Meinung ich so dermaßen achte.
    „Fühle dich nicht bedroht, freue dich lieber, dass du derjenige bist, der fest an meiner Seite sein darf. Wo es doch andere gibt, die mit dir um jeden Preis tauschen würden.“. Ich muss lächeln. Ja, ich bin derjenige zu dem sie sich nach dem Erwachen begibt, der sie so berühren darf.
    „Es ist auch für mich lange her, so eine Beziehung, diese Hingabe, die Gefühle. Lass uns doch einfach sein was wir sind. Verliebt und freizügig.“.
    „Ja, Sophia. Danke.“.
    „Ich danke dir.“. Und mit einem letzten Kuss erhebt sie sich wieder, geht zurück in das Bad und ich höre wie sie beginnt sich die Haare zu föhnen. Ich bin ein glücklicher Mann.

Mehr als das Altbekannte

    Ich
trete aus dem Zimmer, Sophia hat bereits mit Sergej die Wohnung
verlassen und ich habe mir Zeit beim Ankleiden gelassen. Da ertönt
eine laute Tröte und ich erschrecke erst fürchterlich.
    „Alles
Gute zum Geburtstag, Melville!“, da stehen sie, Gregori, Elina und
Annemarie. Alle drei tragen bunte Papierhütchen auf dem Kopf und der
Tisch ist mit Luftschlangen und Konfetti dekoriert. Es sieht so
abstrus aus.
    „Was?“,
frage ich nur. Richtig, heute ist der dreiundzwanzigste Juli, mein
vierzigster Geburtstag, doch wir zelebrieren Geburtstage doch
eigentlich nicht mehr. Annemarie bläst wieder in die Tröte und eine
Papierschlange windet sich getrieben durch ihre Luft heraus. Es wirkt
zu albern.
    „Naja,
man wird nur einmal vierzig, das ist schon was.“, sagt Gregori und
Elina kommt auf mich zu, um mich zu umarmen. Diese Geste der
Freundschaft überwältigt mich ein wenig, so dass ich sprachlos bin.
    „Wir
konnten gerade so verhindern, dass Annemarie einen Blutkuchen für
dich macht.“, sagt Elina nach der Umarmung lachend.
    „Hey,
er ist Engländer, so was essen die schon als Menschen.“, sagt
Annemarie trotzig.
    „Ja,
aber sicher nicht, indem sie Menschenblut einkochen bis es fest
wird.“, antwortet Gregori darauf und schüttelt leicht den Kopf.
Bei dem Gedanken an diese Form von Blut, wird mir ehrlich gesagt auch
etwas übel und ich bin froh, dass ich jetzt aus Höflichkeit kein
Stück probieren muss. Aber ich muss Annemarie dennoch Recht geben.
    „Im
Grunde liegt Annemarie richtig, so ähnlich wird der auch in England
gemacht. Nur mit Tierblut, Gewürzen und so weiter.“.
    „Seht
ihr und jetzt haben wir keinen.“, sagt Annemarie etwas
vorwurfsvoll, doch Gregori geht, sie ignorierend, einen Schritt auf
mich zu.
    „Hier,
für dich.“, sagt Gregori und reicht mir eine kleine Schatulle mit
einer roten Schleife. Ich lache ihn an.
    „Mit
Schleife?“.
    „Ja,
ich wollte es dir einfach so geben, aber Elina meinte, das sieht
typisch ‚männlich einfallslos‘ aus.“ und er verdreht leicht
die Augen.
    „Danke,
Gregori.“. Ich entferne vorsichtig die Schleife und öffne das
Kästchen. Ein etwa zwanzig Zentimeter langes Knochenmesser befindet
sich darin und ich sehe ihn an.
    „Das
sieht man bei der Flughafenkontrolle nicht… oder wo auch immer
Menschen dich nerven könnten. Das Material ist ausgezeichnet und die
Klinge besonders scharf, damit du etwas zum Kämpfen hast.“.
    „Danke.“,
sage ich nur gerührt und hebe das Messer aus der Box. Es ist extrem
leicht und beim befühlen der Schneide merke ich, dass seine Worte
nicht gelogen waren. Dann reicht mir Elina ein kleines Päckchen, aus
roter Seide und mit vielen roten Bändern ist die Verpackung
besonders auffällig. Ich stelle die Schatulle auf den

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