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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Tisch und
nehme es dankbar entgegen.
    „Danke
auch dir, Elina.“.
    „Nur
eine Kleinigkeit, passend zu Gregoris Geschenk.“. Vorsichtig öffne
ich die Seidenhülle und ein kleiner Halfter für das Messer kommt
zum Vorschein.
    „Das
ist für die Beine, deine Stelzen sind so lang, das passt schon.“,
sagt Gregori und ich muss über seine Bemerkung lachen. Ich knie mich
sofort herunter und lege den Halfter an. Er ist sehr flach und legt
sich komfortabel um das Bein, ich bemerke ihn kaum. Dann nehme ich
das Knochenmesser und führe es in die perfekt sitzende Scheide. Ich
stehe wieder auf.
    „Das
ist wirklich toll, danke euch beiden.“.
    „Mit
dem Halfter hat es noch etwas auf sich, aber das siehst du dann, wenn
es soweit ist.“, sagt Elina und ich muss fragen
    „Da
ist aber kein Dämon oder so drin, der jederzeit herausschießt?“.
Sie lacht.
    „Nein,
nein, lass dich überraschen, auch wenn ich hoffe, dass du nie
erfahren wirst, was mein Geschenk noch kann.“. Ich mag ja
Ungewissheit eigentlich nicht, aber ich will sie nicht mit Nachfragen
verärgern. Dann kommt Annemarie auf mich zu und reicht mir eine
Papierrolle, ähnlich einem alten Dokument.
    „Danke,
Annemarie.“.
    „Du
weißt doch noch gar nicht, was es ist.“. Ich sehe sie lächelnd an
und öffne das Dokument.

    Gutschein
für eine Woche wirklich ‚Vatersein‘.
    Zoo,
Kino, Schuhe zubinden, Uhrzeitlesen, Kinderlieder singen, Vorlesen.
Was du willst.
    Ich
bin auch brav 
    Die
Nächte müssen nicht am Stück genommen werden.

    Deine
Annemarie

    Als
Gregori versucht auf das Blatt zu linsen, rolle ich es schnell wieder
zusammen.
    „Ich
danke dir Annemarie, ich weiß das… wirklich zu schätzen.“ und
muss leise schlucken.
    „Was
war es denn?“, fragt Gregori neugierig und Annemarie antwortet
umsichtig
    „Eine
Einladung mich später auch mal in Nürnberg zu besuchen.“.
    „Ach,
das ist nett. In Nürnberg ist das Paladin Ausbildungszentrum. Sicher
interessant.“, sagt Elina und ich nicke nur.
    „Das
sind wirklich tolle Geschenke und ihr habt mich echt überrascht.“.
    „Warte
erst auf ein Uhr, da hat Sophia noch ein nettes Geschenk für dich.“,
zwinkert Gregori mir zu.
    „Bist
du still, dass soll doch eine Überraschung sein!“, zischt Elina
wütend. Doch Gregori scheint voller Vorfreude zu sein und wippt
kurz, die Hände hinter dem Rücken, auf seinen Füßen nach vorn und
zurück.
    „Um
ein Uhr? Sie hat gar nichts gesagt.“.
    „Wir
sollten dich ja unauffällig hinbringen, aber das hat sich ja jetzt
erledigt.“ und Elina schielt wieder zu Gregori.
    Wir
setzen uns dann gemeinsam auf die Sofas und jeder von ihnen beginnt
zu erzählen, wie sein vierzigster Geburtstag aussah und ich muss
zugeben, dass ihre lange nicht so friedlich und herzerwärmend waren
wie meiner bis her. Annemarie hat ihn gar nicht gefeiert, da sie ihr
Geburtsdatum nicht kennt. Elina befand sich zu dieser Zeit in einem
Selbstfindungsritual in St. Petersburg und war mehrere Wochen nicht
wirklich ansprechbar und Gregori kämpfte sich durch die
kriegerischen Zustände des Europas im zweiten Weltkrieg.

    Gegen
dreiundzwanzig Uhr verabschiede ich mich für eine halbe Stunde von
ihnen, verspreche aber rechtzeitig zurück zu sein. Ich muss dringend
mit James reden. Annemaries Worte haben mich auch zum Nachdenken
gebracht und ich habe beschlossen, ihm das absolute Vergessen dieser
Erlebnisse anzubieten. Das sollte ihm das Dienen leichter machen und
ich muss mir nicht Gedanken machen, wann mein vertrauter Butler denn
freiwillig aus dem Leben scheiden wird. Ich muss mich auf ihn
verlassen können. Es wird sich schon jemand finden lassen, der,
ähnlich wie Alfred damals, in diesen Künsten bewandert ist. Wenn
ich es richtig verstanden habe, kann Sophia es nicht, aber es wäre
auch vollkommen unter ihrem Niveau, sich mit ihm zu befassen. Ich
würde sie auch gar nicht fragen, denn es wäre eine Schande.
    Ich
klingele an der Wohnung, in der unsere privaten Ghule untergebracht
wurden. Elf müssten es insgesamt sein, einige Straßen von unserer
Zuflucht entfernt. Eine Frau öffnet mir die Tür, ich weiß nicht,
zu wem vom Rudel sie gehört, aber ich habe sie bereits in Sophias
Haus gesehen. Sie erkennt mich sofort, verbeugt sich tief und macht
den Weg zum Eintreten frei.
    „Ich
wünsche mit James zu sprechen. Wo ist er?“, frage ich mit leicht
donnernder Stimme.
    „Er
ist im Wohnzimmer, die zweite Tür links, Herr Lancaster.“,
antwortet sie ergeben und ich gehe auf die

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