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Melville

Melville

Titel: Melville Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Natalie Elter
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Was ist, wenn er
stirbt?”.
    „Er
stirbt schon nicht...”. Meine Aussage scheint ihn nicht wirklich zu
beruhigen. Ehrlich gesagt, würde ich seinen Tod jetzt auch nicht
unbedingt ausschließen, wenn ich an den Anblick von eben denke.
    „Vielleicht
hat er ja eine nützliche Vision. Vielleicht sieht das bei
Malkavianern so aus.”.
    „Vielleicht,
vielleicht. Tue doch mal was Produktives! Ruf diese Ms Manister an
und frage sie, was wir tun sollen.”. Wie stellt er sich das vor?
Dass ich sämtliche Telefonnummern der Primogene habe?
    „Das
kann ich nicht. Ich habe ihre Nummer nicht.”, antworte ich nun auch
lauter. Seine gehetzte Panik treibt mich auch langsam in die
Überforderung.
    „Dann
frage deinen Primogen, der wird die Nummer haben!”.
    „Auf
keinen Fall! Noch wissen wir doch gar nicht, ob es ein echter Notfall
ist.”.
    „Hallo?
Was muss denn noch passieren, damit es für dich ein Notfall ist?”.
    „Keine
Ahnung, aber das hier ist keiner!”.
    „Manchmal
glaube ich, dass du zu früh ernannt wurdest und wir jetzt deine
Unfähigkeit ausbaden müssen!“, fährt er mich an, dreht sich um
und verlässt wutschnaubend das Zimmer. Diese Nacht ist wirklich
nicht zu ertragen. Wäre ich doch heute lieber nicht erwacht. Ich
setze mich auf sein Bett, lausche schweigend den Geräuschen aus dem
Nachbarzimmer und denke über seine Worte nach.
    Plötzlich
wird es nebenan ruhiger, leise höre ich sie reden und nehme dann
auch Daniels Stimme war. Ich beschließe wieder nachzusehen.
    Er
hat die Augen geöffnet und liegt ruhig auf seinem Bett. Sicher haben
sie ihn hineingelegt. Vanessa legt immer wieder bemutternd den Lappen
auf seine Stirn, während James bereits damit beschäftigt ist, die
Flecken auf dem Parkett zu entfernen.
    „Verzeihung,
Mr Lancaster. Ich glaube ich habe Ihren Boden ruiniert.“, sagt
Daniel leise. Andrew sieht mich nicht an, dafür blickt Vanessa
herausfordernd.
    „Schon
gut, Daniel. Wie geht es dir denn?“, frage ich ihn, ermahnt durch
Andrews Worte. ich trete näher zu ihm.
    „Wieder
besser, danke. Ich brauche nur noch einen kleinen Augenblick, dann
kann ich erzählen, was ich gesehen habe.”. Also doch! Eine Vision.
In der Auslebung zwar bedeutend heftiger als ich erwartet habe, aber
woher soll man das als Nicht-Malkavianer auch wissen?
    „Sollen
wir dich in Ruhe lassen?“, frage ich weiter. Er scheint ein wenig
zu überlegen und antwortet
    „Wenn
es keine Umstände macht...”.
    „Ich
bleibe bei ihm, falls er doch Hilfe braucht.“, sagt Vanessa. Ihre
Fürsorge für Daniel überrascht mich etwas, doch ich habe nichts
dagegen, solange Daniel auch nichts dagegen hat. Stumm deute ich mit
einem Kopfnicken James an, dass er die Arbeit erst einmal lassen soll
und er erhebt sich auch umgehend und verlässt den Raum. Ich folge
ihm in das Erdgeschoss und ich höre, wie Andrew in sein Zimmer geht
und die Tür verschließt. Er scheint auch nicht in Redelaune zu
sein.
    Mir
bleibt nichts anderes übrig, als mich mit dem nächtlichen
Fernsehprogramm abzulenken, doch eigentlich höre ich gar nicht hin,
viel zu sehr bin ich in Gedanken. Bin ich ein schlechter
Klüngelsprecher? Und meine eigene beschämende Antwort lautet: ja.
    Nur
am Rande bekomme ich mit, dass Vanessa aus den Vorräten im
Kühlschrank, der nicht für mich dort lagert, denn soweit plane ich
noch nicht, einen Blutbeutel holt, sicher für Daniel. Auf ihrem
Rückweg bleibt sie kurz stehen und blickt in meine Richtung. Sie
sagt nichts, sondern sieht mich nur an, dann geht sie wieder nach
oben.
    Es
ist fast vier Uhr morgens, als Vanessa uns in Daniels Zimmer ruft.
Ich habe nur noch weniger als eine Stunde. Ich kann nur hoffen, dass
ich jetzt nicht, unpassenderweise, Daniels Aussage unterbrechen muss
und es nicht zu lange dauert.
    James
hat Stühle bereitgestellt und wir setzen uns zu ihm an das Bett. Wie
ein Besuch in einem Krankenhaus, ein komisches Gefühl. Doch ich
nehme mich ganz zurück und lausche nur schweigend.
    „Ich
war gefangen... eine kleine dunkle Zelle. Ich war verwirrt, die
Gedanken in meinem Kopf wild und unverständlich. Es roch nach Beton
und Abwasser. Und ich hatte unsäglichen Hunger, aber anders als wie
wir ihn empfinden, ich wusste nicht, was ihn stillen kann. Dann kamen
sie... Männer in schwarzen Uniformen und Masken. Ich war viel größer
als sie, aber mit Stromschlägen haben sie mich aus der Zelle
getrieben und eine Sperre im Kopf hat mir verboten sie anzugreifen.
Wie eine fremde Macht.”. Daniel muss sich

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