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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle
Autoren: Carter Brown
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längeren
Urlaub zu nehmen, Holman. Sofern Sie heute abend verschwinden. Im Augenblick nur eine Frage: Was
haben Sie mit Lloyd Dalton gemacht ?«
    »Na, so ein Zufall«, erwiderte
ich. »Dasselbe wollte ich Sie gerade fragen .«
    Er strich sich seinen roten
Bart, während er darüber nachdachte.
    »Wir vergeuden unsere Zeit«,
warf Chuck ein. »Es gibt nur die Möglichkeit, es aus ihm herauszuprügeln .«
    »Ich dachte, ihr hättet euch
Lloyd geschnappt«, sagte ich. »Arbeitet ihr nicht für Manny Tyrrel ?«
    »Ich habe noch nie von einem
Manny Tyrrel gehört«, erklärte Chuck lässig. »Wer soll denn das sein ?«
    »Dalton war verschwunden, als
ich heute kurz nach zwölf Uhr mittags in seine Wohnung kam«, sagte ich.
    Es vergingen fünf lange,
schweigende Sekunden. Dann nickte Chuck kurz mit dem Kopf.
    »Okay. Es hat keinen Zweck zu
streiten, solange Sie eine Waffe in der Hand haben. Aber nehmen Sie diesen
langen Urlaub, Holman .«
    »Solltet ihr hier noch einmal
auftauchen, leg ich euch beide um«, sagte ich ruhig.
    »Das bezweifle ich«, versetzte
Chuck. »Aber vielleicht können wir uns einen weiteren Besuch sowieso ersparen.
Sie scheinen recht gut mit der Schwester von Prentice befreundet zu sein. Und
bei der könnten wir einhaken .«
    Ellen Grant gab einen leisen,
stöhnenden Laut von sich und bewegte die Beine. Skip sah auf sie hinab und
verzog den Mund zu einem Grinsen.
    »Bei der auch«, sagte er.
    »Laßt euch so etwas nicht
einfallen«, drohte ich.
    »Überlegen Sie es sich noch
mal«, sagte Skip beinahe heiter. »In Acapulco ist es in dieser Jahreszeit sehr
schön. Sie könnten ja die Puppe hier mitnehmen. Okay, Chuck, gehen wir .«
    »Nur noch eins, bevor ihr
verschwindet«, hielt ich sie zurück.
    »Was denn?«
    Ich machte einen schnellen
Schritt vorwärts und schlug Chuck mit dem Pistolenknauf ins Gesicht. Sein Kopf
flog von dem Aufprall nach hinten. Dann stöhnte er vor Schmerz auf. Ein
dunkelrotes Mal zeichnete sich ab, wo ich ihn getroffen hatte.
    »Das war eine Art von
Dankschreiben für gestern abend «, sagte ich. »Und nun
verschwindet .«
    Ich brachte sie bis vor die
Haustür hinaus und sah zu, wie sie mit ihrem Auto davonfuhren. Als ich ins
Wohnzimmer zurückkehrte, rappelte sich Ellen Grant gerade hoch. Sie strich sich
den Rock über den Beinen glatt. Ich half ihr in einen Sessel und goß ihr dann
einen Kognak ein. Sie nahm einen Schluck, an dem sie beinahe erstickte.
    »Alles in Ordnung«, beruhigte
ich sie. »Die beiden sind weg. Und ich bin froh, daß Sie Höschen tragen. Das
paßt zu Ihnen .«
    »Es war schrecklich !« sagte sie. »Als ich die Tür aufmachte, hatte der Kerl
schon die Pistole in der Hand, und er hielt sie mir an die Schläfe. Dann sagte
er, wenn ich ihn nicht zu Ihnen brächte, würde er mich erschießen .«
    »Er hat nur Spaß gemacht«,
versicherte ich.
    Sie nahm einen zweiten Schluck
Kognak und begann wieder zu würgen. Ich hatte genug Kognak im Haus und
überlegte kurz, wenn ich ihr genug geben würde... Dann trat ich mir im Geiste
selbst in die Rippen. Dies war jetzt wirklich weder die richtige Zeit noch der
richtige Platz, schimpfte ich mich aus. Nun ja, die richtige Zeit jedenfalls
bestimmt nicht.
    »Er ist ein blöder Tölpel«,
tröstete ich sie, »der denkt, es geht immer noch alles wie in diesen alten
Filmen vor sich, die Sie vorhin erwähnt haben .«
    Ihr Kopf fuhr plötzlich hoch,
und ihre braungesprenkelten Augen funkelten mich an. »Sie haben gewußt, daß die
beiden es waren !« fauchte sie. »Deshalb haben Sie mich
zur Tür geschickt .«
    »Ich mußte erst meine Pistole
holen«, verteidigte ich mich. »Aber deswegen sollten Sie sich nicht so
aufregen. Sie arbeiten doch für die Trushman -Agentur,
nicht wahr? Da müssen Sie doch an solche Situationen gewöhnt sein .«
    »Gewöhnt sein !« sie schrie fast. »Ich stelle Nachforschungen an! Meine Tätigkeit spielt sich im
Büro ab. Ich sammele Material und setze Berichte auf !«
    »Nun ja«, sagte ich großzügig,
»es ist eben niemand vollkommen .«
    »Und als er gedroht hat, er
würde mich erschießen, haben Sie gesagt, ich sei entbehrlich!«
    »Das war doch bloß ein Witz«,
versicherte ich hastig. »Ich wußte, daß er nicht schießen würde .«
    »Wie, zum Teufel, hätten Sie
das wissen können ?« Diesmal schrie sie wirklich.
»Angenommen, Sie hätten sich geirrt? Dann wäre ich jetzt tot !«
    »Warum trinken Sie nicht noch
einen Schluck Kognak«, schlug ich dummerweise vor.
    »Erst lassen Sie mich
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