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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle
Autoren: Carter Brown
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mit einem Berufsrennfahrer
verheiratet, der vor ein paar Jahren...«
    »... in Monaco verunglückt
ist«, vollendete ich. »Über die Schwester weiß ich Bescheid .«
    »Oh, Entschuldigung, Mr.
Holman.« Sie zuckte leicht die Achseln. »Bei Larry Prentice wird die Sache
schwieriger .«
    »Warum?«
    »Ein kleiner Ganove, Mr.
Holman, der vermutlich sein ganzes Leben lang nicht einmal richtig gearbeitet
hat«, erwiderte sie. »Bei der Polizei war er gut bekannt. Vier Festnahmen wegen
verschiedener Verdachtsmomente. Aber es langte nie, um ihn einzusperren.
Rauschgifthandel, Zuhälterei, Erpressungen.« Sie lächelte ein wenig. »Sogar den
alten Trick mit dem betrogenen Ehemann hat er nicht ausgelassen. Man wird
beinahe nostalgisch bei dem Gedanken, mit wieviel Schlichtheit früher gearbeitet wurde .«
    »Sehnen Sie sich nach Billy the Kid oder Al Capone zurück ?« fragte ich.
    »Nun sagen Sie bloß nicht, daß
ich mein Alter gut zu verbergen weiß«, parierte sie. »Ich kenne das alles aus
den alten Filmen, die das Fernsehen ständig zeigt. In ihrer Entstehungszeit
müssen sie natürlich noch aufregender gewirkt haben. Sicher erinnern Sie sich,
Mr. Holman .«
    »Ich habe schon immer eine
gewisse Wunschvorstellung gehabt«, erwiderte ich etwas zusammenhanglos. »Sobald
ich es mit einer Frau wie Ihnen zu tun habe — überlegen, selbstsicher,
beherrscht und sogar schlagfertig — , hätte ich gern
einen Zauberstab in der Hand, mit dem ich ihr sämtliche Kleider vom Leib
zaubere, so daß sie splitternackt vor mir sitzt. Wie würden Sie reagieren ?«
    »Mit einem Frösteln
vermutlich«, versetzte sie gleichmütig.
    »Fehlt Ihnen jeder Sinn für
Neugier ?«
    »Neugier worauf?«
    »Nun hören Sie aber! Jedes
Mädchen ist neugierig. Und ich bin neugierig, was Sie betrifft. Was Sie zum
Beispiel unter diesem Kostüm anhaben. Sie wollen mir ja nicht einmal einen
kleinen Blick auf Ihr Höschen gestatten. Welche Farbe hat es ?«
    »Wollen wir jetzt fortfahren,
Mr. Holman ?«
    »Na ja, bitte«, sagte ich. »Wie
steht es mit seinen Freunden? Geschäftspartnern?«
    »Die sind so ziemlich vom
gleichen Kaliber wie Larry Prentice selbst«, antwortete sie. »Lloyd Dalton, ein
Fotograf, der im gleichen Haus eine Etage über Prentice wohnt. Sie haben
gelegentlich zusammengearbeitet. Wenn Prentice Fotos zu Erpressungszwecken
brauchte, machte Dalton diese Aufnahmen .«
    »Wen gibt es sonst noch ?«
    »Wie ich schon sagte, ist unser
Bericht noch nicht komplett. Wir arbeiten noch nicht einmal ganze
vierundzwanzig Stunden an dem Auftrag, Mr. Holman .«
    »Ich habe ja nichts dagegen,
daß Sie gleich zu weinen anfangen«, sagte ich, »aber nehmen Sie bitte auf die
Polstermöbel Rücksicht .«
    Sie preßte die Lippen zusammen.
»Es besteht die Möglichkeit, daß er auch in irgendeiner Verbindung zu Benny
Lucas stand. Das versuchen wir gerade noch genauer festzustellen .«
    »Benny Lucas?«
    »Sie scheinen ein sehr
behütetes Dasein zu führen, Mr. Holman«, sagte sie. »Vermutlich liegt das
daran, daß Sie in Beverly Hills wohnen. Benny Lucas ist eine ziemlich große
Nummer in Ganovenkreisen. Aber er ist so geschickt, daß man ihm noch nie etwas
nachweisen konnte. Illegales Glücksspiel, Rauschgift und so weiter. Das Büro
des Staatsanwalts hat schon mehrfach Untersuchungen gegen ihn eingeleitet, aber
es ist immer alles wieder im Sande verlaufen .«
    »Verheiratet ?«
    »Seine Frau hält sich momentan
zu einem ausgedehnten Urlaub in Europa auf«, erläuterte sie. »Es geht das
Gerücht, Benny habe sie weggeschickt, weil er Ärger mit seinem Partner hat .«
    »Seinem Partner ?« echote ich.
    »Manny Tyrrel. Bis die
Geschichte beigelegt ist, will Benny kein Risiko eingehen .«
    »Okay«, sagte ich. »Kommen wir
wieder auf Larry Prentice zurück .«
    »Die Beziehung zwischen ihm und
seiner Schwester war denkbar schlecht«, fuhr sie fort. »Als der Rennfahrer
verunglückte, ließ er sie zwar nicht als reiche Witwe, aber doch gut versorgt
zurück. Anscheinend hat Larry ständig versucht, Geld aus ihr herauszuholen.
Selbst als der Mann noch lebte. Ich glaube aber nicht, daß sie ihn genug haßte,
um ihn zu töten .«
    »Ein interessanter Gedanke«,
meinte ich.
    »Der Sie hoffentlich nicht in
Gewissenskonflikte bringt«, sagte sie katzenfreundlich. »Ich vermute, daß die
Schwester Ihre Klientin ist .«
    »Und ich vermute, daß Ihr
Körper sehr viel weiblicher ist, als er unter diesem Kostüm versteckt
aussieht«, versetzte ich. »Sehr feste Brüste und
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