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Memento für Maybelle

Memento für Maybelle

Titel: Memento für Maybelle
Autoren: Carter Brown
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beinahe
erschießen, und nun versuchen Sie, mich zu verführen !« Sie machte eine schnelle Handbewegung, und der schöne Kognak klatschte mir ins
Gesicht. Zu allem Überfluß begann er mir in den Augen zu brennen. Dazu
trommelte Miss Grant mit beiden Fäusten gegen meine Stirn.
    »Sie sind ein Ungeheuer, Holman !« schrie sie. »Und ein Sittenstrolch obendrein!«
    »Vielleicht sollte ich dann
lieber umsatteln«, murmelte ich. »Jedenfalls scheine ich in beiden Rollen nicht
sehr überzeugend zu sein !«
    Ihre Fäuste hörten zu trommeln
auf, und als ich mir endlich den Kognak aus den Augen gewischt hatte und wieder
sehen konnte, stand sie bereits mit ihrer Aktentasche in der Hand vor mir.
    »Ich werde einen ausführlichen
Bericht machen, wenn ich ins Büro zurückkomme«, sagte sie steif. »Ich bezweifle
sehr, daß die Trushman -Agentur je wieder einen
Auftrag von Ihnen übernimmt !«
    »Sie sind der Meinung, die
glauben das alles ?« fragte ich.
    Sie schnob geringschätzig durch
die Nase, dann strebte sie entschlossen der Tür zu.
    »Nur eins noch«, rief ich ihr
nach.
    Sie blieb stehen und wandte
sich mit verächtlichem Gesichtsausdruck um. »Den Versuch, mit umzustimmen,
können Sie sich sparen, Mr. Holman«, sagte sie. »Ich werde einen kompletten
Bericht machen und keine Einzelheit auslassen !«
    »Ich dachte nur, ob Sie mir
vielleicht noch einen letzten Blick auf Ihr Höschen gewähren, bevor Sie gehen.
Damit der Nachmittag nicht als völliger Fehlschlag endet !«
     
     
     

5
     
    Craig reichte mir mein Glas und
lehnte sich dann mit seinem Kristallkelch voll Champagner in seinen Sessel
zurück.
    »Schön, daß Sie gekommen sind,
Rick«, sagte er. »Sie bringen mir hoffentlich gute Nachrichten ?«
    »Sie bedienen sich jetzt selbst ?« fragte ich. »Die Tür haben Sie mir bereits aufgemacht,
und nun gießen Sie auch die Getränke ein ?«
    »Wie?« Er grinste. »Ach, Sie
meinen Crystal? Wie war sie? Haben Sie mit ihr Spaß gehabt, alter Freund ?«
    »Sie besitzt einige
erstaunliche Eigenschaften«, räumte ich ein.
    »Nicht nur das .« Er lachte bedeutungsvoll. »Im Augenblick ist sie
unterwegs. Ich weiß nie, wo sie hingeht, und es ist mir auch egal. Hauptsache,
sie ist da, wenn ich sie brauche.« Seine Miene wurde ernst. »Diese
Vergrößerungen habe ich noch immer nicht zu Gesicht bekommen .«
    »Es hat sich eine Komplikation
ergeben«, erklärte ich. »Der Fotograf hat Yvonne Prentice aufsitzen lassen .«
    »Tatsächlich?« Seine Miene
erhellte sich. »Dann brauche ich das kleine Luder vielleicht gar nicht zu
heiraten ?«
    »Falls er bloß untergetaucht
ist, will er Sie vielleicht auf eigene Faust erpressen«, erwiderte ich. »Eine
zweite Möglichkeit wäre, daß er von jemandem geschnappt worden ist, weil
derjenige von der Existenz dieser Fotos wußte und sie selbst haben wollte .«
    »Aber wer denn bloß, um Himmels
willen ?« rief er aus.
    »Woher soll ich das wissen?
Haben Sie je von einem Benny Lucas gehört ?«
    »Nein.« Er runzelte die Stirn.
»Sollte ich ?«
    »Manny Tyrrel?«
    »Auch nicht.«
    »Ein rothaariger Kerl mit rotem
Bart, der sich Skip nennt?«
    »Sagt mir überhaupt nichts,
Rick .«
    »Erinnern Sie sich noch immer
nicht, was in jener Nacht passiert ist ?« fragte ich.
»Wenigstens bruchstückweise?«
    »Völlige Mattscheibe, Rick.«
    »Erinnern Sie sich wenigstens,
wie es anfing ?«
    »Ja, natürlich«, erwiderte er.
»Ich fuhr zu Yvonne, und weil ich ziemlich viel getrunken hatte, sagte sie, ich
solle über Nacht dort bleiben. Das tat ich auch. Am nächsten Tag trank ich
weiter. Das war Sonntag, nicht wahr? Das letzte, woran ich mich noch erinnere,
ist, daß Yvonne wütend wurde, weil ich statt zu frühstücken auch nur trinken
wollte .«
    »Sie, Larry Prentice und Lloyd
Dalton, der Fotograf, waren in Larrys Wohnung, als er getötet wurde«, sagte
ich. »Vielleicht waren auch noch andere Leute anwesend .«
    Er schüttelte zögernd den Kopf.
»An diese Nacht habe ich wirklich nicht mehr die geringste Erinnerung, Rick. Es
tut mir leid .«
    »Wie sind Sie nach Hause
gekommen ?«
    Er hob ausdrucksvoll die
Schultern. »Eine gute Fee muß mich nach Hause gebracht haben. Verdammt, ich
weiß es einfach nicht !«
    »Okay«, sagte ich. »Wer immer
jetzt die Bilder in der Hand hat, er wird Sie damit erpressen wollen. Rufen Sie
mich also an, sobald sich jemand mit Ihnen in Verbindung setzt .«
    »Selbstverständlich, Rick.
Verraten Sie mir nur noch eins. Woher wissen Sie, daß der Fotograf Yvonne
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