Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)
lächelte.
„Sie werden dieses Lied überall singen. In jeder Schänke am Rand des Pfades. Damit wirst du unsterblich, Yala“ sagte Adolo und es war nicht die kleinste Spur von Spott in seiner Stimme.
„Wenn sie sich die Worte merken können“, meinte Mareibe und biss in ein großes Stück Kaas. „Es sind ziemlich viele.“ Sie schaute zweifelnd zu den Solo hinüber, die eifrig miteinander sprachen und immer wieder Blicke in Mareibes Richtung warfen.
Dann schaute Mareibe Yala an, die sich die Tränen abwischte. „Alles in Ordnung bei dir?“
Yala nickte. „Danke“, sagte sie mit einem unterdrückten Schluchzen. „Es war so dumm, was ich getan habe. Und jetzt machst du mich zu einer Heldin.“
Mareibe riss einen weiteren Langohraaserschlegel in zwei Teile und biss hinein. „Ich habe nirgends im Lied gesagt, dass es besonders klug war. Im Gegenteil. Es war ganz schön blöde, was du gemacht hast. Aber heldenhaft. Das passt schon. Helden sind ja das Dümmste, was es unter Salas Licht gibt.“
Alle lachten, auch Parra, obwohl Jarek den Eindruck hatte, dass sie den Scherz eigentlich nicht verstanden hatte.
„Das war eine wunderbare Ballade“, sagte Matus, der an ihrem Tisch aufgetaucht war und jetzt Platz nahm. „Ihr seid eine großartige Sängerin.“
„Ich weiß“, antwortete Mareibe ohne jede falsche Bescheidenheit.
Matus wirkte einen Moment überrascht, dann lachte er etwas hilflos und schaute in die Runde. „Ich möchte gerne mit Euch sprechen“, sagte er mit einem wichtigen Gesichtsausdruck. „Ich habe Euch einen Vorschlag zu machen.“
Jarek sah Yala an, die die Arme um Parra gelegt hatte und Matus nicht anschaute, und er dachte daran, was sie über ihren Vater und dessen Ähnlichkeit mit dem Ältesten von Utteno gesagt hatte. Carb und Adolo blickten Matus wenig begeistert an und Hama ergriff am Ende das Wort: „Sprecht, Matus. Was ist das für ein Vorschlag?“
„Meine Stadt wird wieder groß. Wir werden der Mittelpunkt des Lebens in diesem Abschnitt des Pfades. Und ich sage Euch, wir können Menschen mit Eurem Können hier brauchen. Ich biete Euch an, bei uns zu bleiben. Lasst Euch hier bei uns in Utteno nieder und Ihr werdet ein Leben haben, wie Ihr es Euch nicht besser vorstellen könnt.“
„Ich kann mir eine Menge vorstellen“, meinte Adolo und verschränkte die Arme.
Matus lachte etwas gezwungen, dann sah er Hama strahlend an, der jedoch nur etwas verblüfft wirkte. „Das ist ein bemerkenswerter Vorschlag“, sagte der alte Memo höflich.
Auch Carb schaute nicht wirklich überzeugt drein, Mareibe kaute ungerührt weiter und Yala starrte einen Punkt an der Wand seitlich von Matus an.
„Das ist sehr freundlich von Euch“, sagte schließlich Jarek, dem die peinliche Stille zu viel wurde. „Und was stellt Ihr Euch da im Einzelnen vor?“
„Ihr bekommt eine Stelle im Rat, Jarek, und seid für die Sicherheit der Stadt verantwortlich. Diese Aufgabe würde ich niemandem lieber übertragen als Euch.“
Er drehte sich zu Carb um. „Ihr wärt der richtige Mann als oberster Baumeister, Carb. Und Euch lieben die Kinder, Yala. Seit die meisten gegangen sind, ist unsere Ercola verwaist. Euch würde ich gerne unseren Bau des Wissens und Lernens übergeben.“
Yala schaute Matus ungläubig an, der den Blick völlig missdeutete. „Ich weiß, es ist ein genauso überraschendes wie großzügiges Angebot. Aber ich glaube an Euch. Und für Euch beide werde ich auch noch eine Aufgabe finden, die Euren Fähigkeiten entspricht.“ Er hatte sich an Adolo und Mareibe gewandt.
„Ich könnte singen, tanzen und spielen“, sagte Mareibe süß wie frischer Paas, aber mit einem für Jarek unüberhörbaren, bissigen Unterton.
Matus nickte begeistert. „Ja, genau. Das könntet Ihr.“
Es drehte sich Hama zu. „Und Ihr, Hama ... Wenn wir den Kontrakt mit den Memo erneuern, dann würde ich Euch gerne hier sehen. Ihr habt alle eine große Zukunft in Utteno. Was sagt Ihr dazu?“ Er schaute Hama und seine Schützlinge stolz an, als hätte er ihnen gerade die ganze Stadt geschenkt.
Jarek und seine Gefährten sahen fassungslos zu Hama, der immer noch freundlich lächelte und schließlich einmal nickte. „Wir werden über Euer genauso überraschendes wie umfassendes Angebot nachdenken.“
Matus klatschte einmal in die Hände. „Ich bin sicher, Ihr werdet nicht ablehnen.“ Er stand auf. „Hama, Ihr habt noch gar nicht unsere große Auswahl an Paasaqua versucht. Ich habe drei Sorten Folo aus
Weitere Kostenlose Bücher