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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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ging er zu einer der sechs Unterkünfte, an der die Tür ebenfalls offen stand, und untersuchte sie genau. Schließlich packte er sie mit beiden Händen, seine Muskeln spannten sich und er hob das Gitter aus Fera aus den Angeln.
    „Jetzt fass mal an, Adolo. Hast du Angst, dir die Hände schmutzig zu machen?“, forderte er den Kir brummig auf, der unbeteiligt zugeschaut hatte.
    Adolo legte seinen Rückenbeutel auf einen Stein, schlüpfte aus seinem eleganten Salamantel, den er in Utteno erhalten hatte, faltete ihn sorgfältig zusammen und platzierte ihn daneben.
    „Wohin soll ich das Gitterchen bringen?“, fragte er und packte die Tür.
    „Hierher“, sagte Jarek, der verstanden hatte, was Carb damit plante. „Wir verkeilen den Riegel damit.“
    Carb und Adolo trugen die Tür herbei, schoben sie über den Riegel, den Jarek inzwischen geschlossen hatte, und klemmten das Gitter hinter die Torumrandung.
    „Jetzt sind wir sicher“, sagte Carb. „Hier kommt nichts mehr rein. Und niemand.“
    Adolo übernahm wie immer die erste Wache, während sich die anderen in den Unterkünften umschauten. Die Aaser hatten ihre Spuren hinterlassen. Offenbar hatten sie schon länger in diesem Wall gelebt. Alle Bauten, deren Türen offen gestanden hatten, waren verdreckt, die Salasteine in den Lagern von Krallen verkratzt und an einigen Stellen herausgebrochen und es sah so aus, als ob sich die Tiere um die wärmsten Plätze gezankt hätten. Die Bauten stanken wie Aaserhöhlen. In den Ecken wuselten große Schadlinge um den Auswurf von Tieren herum und Blutschader, die nichts verkommen ließen, schlürften zu Dutzenden an dunkelgelben Pfützen, die in Vertiefungen standen.
    „Oh Scheiße“, murmelte Mareibe, als sie in die Unterkunft schaute, die am schlimmsten aussah, und hielt sich die Nase zu.
    „Das hätte ich nicht besser ausdrücken können“, meinte Yala und schloss das kleine Gittertor mit einem Knall.
    „Ich bin eben eine Dichterin“, meinte Mareibe.
    Yala grinste. „Singst du uns nachher ein Lied von Helden, die in der Scheiße stecken?“, fragte sie.
    „Nur wenn du die Flöte dazu spielst“, antwortete die kleine Solo schlagfertig.
    „Hier geht’s“, sagte Carb, der die Tür der kleinsten Unterkunft geöffnet hatte. „Hier waren keine Viecher drin.“
    Sie betraten den winzigen Raum, der höchstens fünf Schritte im Durchmesser aufwies und nur vier Schlafgelegenheiten hatte.
    „Da sind aber nicht genug Plätze für alle“, bemerkte Yala.
    Carb zuckte die Achseln. „Du hast die Wahl. Entweder eine der Aaserhöhlen, oder wir rücken zusammen.“
    „Ihr seid beide nicht so groß“, sagte Jarek. „Du und Mareibe, ihr könntet euch doch einen Platz teilen. Das wäre am einfachsten, meint ihr nicht?“
    Die beiden Frauen drehten sich um und sahen sich in die Augen, dann blickten beide Jarek an, dann wieder die jeweils andere.
    „Ich liebe einfache Lösungen“, sagte Mareibe und ließ ihren Rückenbeutel in die Schlafstelle neben der Tür fallen. Aber sie versuchte gar nicht erst, begeistert zu klingen.
    Hama breitete ein Tuch auf dem Boden aus und begann, das Essen hervorzuholen. Die Vorräte würden für viele Lichte reichen. Parra hatte sich darum gekümmert und ihnen alles herangeschleppt, was vom Fest im Kontor übrig geblieben war und hatte es mit Yalas Hilfe verpackt. Da Matus sich nicht mehr gezeigt hatte, seit er von Jarek und Hama die Absage erhalten hatte, hatten sie ihn auch nicht fragen können, ob es in seinem Sinne war, dass die Kleine die vielen teuren Fleisch- und Kaassorten so großzügig weitergeben wollte. Aber Mareibe hatte Jareks Bedenken mit der einfachen Bemerkung zerstreut, Matus schulde ihnen weit mehr als ein paar eingelegte Aaserbeine.
    Sie setzten sich, opferten Memiana ihren Anteil, was Mareibe nach wie vor verweigerte, und aßen mit Appetit. Jarek hatte Geschmack am Fleisch der Schwimmer gefunden, das die andern gar nicht beachteten. Yala hielt sich an den Kaas, wie meistens. Carb und Mareibe dagegen konnten von dunklem Fleisch gar nicht genug bekommen.
    „Hama“, sagte Mareibe kauend. „Ich hab da mal eine Frage.“
    „Endlich“, grinste Carb und Mareibe schlug ihm spielerisch mit der Faust auf das Knie.
    „Aua“, protestierte Carb. “Das gibt einen dunklen Fleck.”
    „Sieht man bei dir ja doch nicht“, erwiderte Mareibe ohne große Schuldgefühle und Carb lächelte.
    „Was denn für eine Frage, Mareibe?“
    Sie zögerte. „Vielleicht wollt Ihr ja gar nicht

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