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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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darüber reden.“
    „Das werde ich dir dann sagen.“ Hama nickte ihr aufmunternd zu. „Was willst du wissen?“
    „Also“, begann Mareibe. „Ihr seid um ganz Memiana gewandert, um neue Memo zu suchen.“
    „Nein. Um sie zu finden“, antwortete Hama lächelnd. „Und ich war sehr erfolgreich.“
    „Na gut, ja, klar. Finden. Nicht suchen. Das haben ja die anderen vor Euch getan. Und wir alle, also die, die Ihr gefunden habt, wir werden zu Memo.“
    „Das ist der Plan.“
    Jarek sah Mareibe genauso erwartungsvoll an wie die anderen, da er keine Idee hatte, worauf sie hinauswollte. Aber so war es oft bei Mareibe. Sie fing mit einer harmlosen Bemerkung oder Frage an, bis das Gespräch dann unvermittelt eine Wendung nahm, die man nicht vorhersehen konnte und Mareibe zu einem völlig überraschenden Schluss kam. Darin war sie Yala erstaunlich ähnlich, auch wenn sich die beiden Frauen sonst so stark unterschieden.
    „Wenn wir alle Memo sind, sind wir dann auch Eure Kinder?“ Mareibe schaute Hama gespannt an, der den Blick einen Moment verwundert erwiderte, dann den Kopf schüttelte.
    „Nein. Das seid ihr dann nicht. Wie kommst du darauf?“
    Mareibe drückte auf einem Stück Fleisch herum, das ihr aber wohl zu hart war, denn sie gab es an Carb weiter, der ohne zu zögern hineinbiss, schaute dann auf und runzelte die Stirn. „Bedeutet das, dass Euer Sohn wirklich Euer Sohn war? Ich meine, so richtig?“
    Hama nickte traurig. „Ja. Das war er. Ivian war unser Kind. Seine Mutter ist meine Frau Zirola und sie hat ihn geboren.“
    Jarek sah Hama verblüfft an. „Das heißt, es gibt doch Memokinder?“
    Hama lächelte traurig. „Wir sind auch Menschen, Jarek. Wenn sich Menschen finden, gibt es immer Kinder. Bei den Memo sind es nur viel weniger als bei anderen Völkern.“
    „Das heißt, ein Memo darf sich eine Frau nehmen?“, fragte Carb sehr interessiert.
    „Erst mal muss er eine finden, die ihn will“, sagte Yala und Mareibe kicherte.
    Hama lachte leise. „Das wäre ein guter Anfang. Aber ja, Carb. Es gibt keine Regel, die das verbietet. Wie ich schon sagte, wir sind genauso Menschen wie alle anderen auch. Wir essen, wir trinken, und wir lieben und wünschen uns Nähe und Zuneigung. An all diesen Bedürfnissen wird sich für euch nichts ändern, wenn ihr in das Volk aufgenommen werdet. Im Gegenteil. Manches Gefühl werdet ihr stärker verspüren als vorher.“
    Mareibe riss einen Aaserschlegel auseinander und fragte Hama mit einem harmlosen Augenaufschlag: „Ich werde also noch mehr Hunger haben?“
    „Sicher“, sagte Yala. „Fragt sich nur, worauf.“
    Alle lachten und Mareibe biss in das Fleisch und grinste.
    „Sind die Kinder von Memo dann auch Memo?“, fragte Yala.
    „Ich meine, können sie das, was wir alle können? Nichts vergessen.“
    „Ja“, bestätigte Hama. „Wenn beide Eltern Memo sind, ist das so. Nimmt ein Memo einen anderen Menschen zum Partner, wird das Kind in zwei von drei Fällen auch ein Memo. Aber auch die Kinder ohne diese Fähigkeiten finden ihren Platz und ihre Bestimmung in unserem Volk. Doch sie betreten unsere Stadt so gut wie nie, weil sich nur Memo, die außerhalb unter Kontrakt sind, einen Partner aus einem anderen Volk suchen und meistens ihr restliches Leben lang dort bleiben.“
    „Aber Euer Sohn war ein Kind von zwei Memo“, stellte Carb fest. Er hatte aufmerksam zugehört und sich kein Wort entgehen lassen.
    Hama nickte traurig. „Ja. Ivian hatte unsere Begabung. Er wollte um den Pfad reisen, wollte etwas sehen, etwas erleben. Zwei Lichte war er Kronreiter. Dann hat er sich um den Kontrakt in Kalahara beworben. Seine Mutter war dagegen. Hätte ich es doch nur verhindert. Ich hätte es gekonnt“, setzte Hama leise und bitter hinzu.
    „Keiner konnte wissen, was dort passieren würde“, sagte Mareibe leise. „Denkt nur nicht, Ihr wärt daran schuld. Ihr bestimmt nicht.“
    „Und du genauso wenig“, sagte Yala entschieden.
    Sie aßen eine Weile schweigend.
    „Ich bin sehr neugierig auf die Stadt“, sagte Yala. „Wie heißt sie eigentlich? Und wie viele Menschen leben dort?“
    Hama nahm einen Schluck Wasser aus einer Flasche, setzte das den Gefährten so gut bekannte, unergründliche Lächeln auf und sagte: „Das werdet ihr erfahren ...“
    „Wenn es an der Zeit ist“, ergänzten Hamas Schützlinge gemeinsam und alle lachten.

    Jarek hörte das Summen und wusste, was es war, noch bevor er das Volk der Niraschwärmer sehen konnte, das im kalten Licht

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