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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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sie sich kümmern, die ganze Zeit nur böööööh machen“, sagte Topek und lachte. „Ja, ich war ein Mahlo“, fuhr er fort. „Wahrscheinlich der schlechteste, den es in meinem Clan je gegeben hat. Ich war nicht gut zu Fuß, ich habe immer die falschen Tiere aus der Herde gezogen, habe immer die Decken verkehrt geschnitten, wenn geschlachtet wurde, und ich konnte nicht ...“ Er brach ab und grinste. „Ich konnte etwas nicht, was man als Mahlo können sollte. Es hat etwas mit Kaas zu tun. Den ich übrigens nicht ausstehen kann. Was noch erschwerend hinzukommt. Als Hama bei uns aufgetaucht ist, war es das Beste, was mir im Leben passieren konnte.“
    Adolo hatte sich vorgebeugt und ließ den Kronreiter nicht aus den leuchtenden Augen. „Wie ist das, wenn man Bote ist, Topek? Hast du deinen eigenen Kron? Oder bekommst du für jeden Umlauf, den du reitest, einen anderen?“
    „Jeder hat sein eigenes Tier“, antwortete Topek. „Er ist dafür verantwortlich und er behält es sein Leben lang. Krone werden sehr alt, viele so alt wie Menschen. Wir haben einen in Mindola, der soll sogar seit fünfunddreißig Umläufen leben. Ich habe meinen Cimmy als Jungtier bekommen und selbst zugeritten. Wenn du deinen Kron gut behandelst und dich immer um ihn kümmerst, hast du einen Freund fürs Leben. Und einen, der dich überall hinträgt, wo du hinwillst.“
    Topek hatte mit Begeisterung gesprochen und Adolo hatte die Worte förmlich aufgesogen. Jarek bemerkte, dass auch Hama den ehemaligen Kir aufmerksam beobachtet hatte. „Darf ich Cimmy einmal sehen“, fragte Adolo Topek bittend.
    Der Kronreiter nickte geschmeichelt. „Selbstverständlich. Aber lass uns damit bis zum nächsten Gelblicht warten.“
    „Wieso?“, fragte Adolo ungeduldig. „Er ist doch in der Kronhöhle nebenan?“
    „Doch, schon“, nickte der Reiter. „Aber da gehe ich jetzt nicht mehr rein. Ich habe ihn gefüttert und jetzt braucht Cimmy seine Ruhe. Das Graulicht hat angefangen und er mag dann gar nicht mehr gestört werden. Sonst bekomme ich das beim nächsten Ritt zu spüren.“
    „Läuft er dann absichtlich langsam?“, fragte Yala lachend.
    Topek schüttelte den Kopf. „Im Gegenteil. Er rennt so schnell, dass ihm davon übel wird, nur um mich zu ärgern. Dann muss er immer auf halber Strecke kotzen. Und ich auch.“

    „Wenn ich von Adolo noch einmal das Wort Kron höre, nehme ich Carbs Splitter und erschieße ihn“, murmelte Mareibe.
    Jarek und Yala lachten leise. Sie gingen neben der kleinen ehemaligen Solo, deren Haar nun erstaunlicherweise in nicht weniger als sieben Schattierungen von Rot leuchtete.
    Seit zehn Lichten entfernten sie sich nun schon vom Pfad und folgten der Linie eines finsteren Bergmassivs, das Hama als die Höhen von Zukasa bezeichnet hatte. Rechter Hand lag die weite, sandige Ebene von Staad, aus der sich Sala in der Frühe erhob, um dann quer zu ihrer Marschrichtung den Himmel zu durchwandern und auf der linken Seite wieder zu verschwinden.
    Es war für Jarek völlig ungewohnt, das zu erleben. Salas Bahn und die von Polos und Nira waren die meiste Zeit seines Lebens entlang der Richtung verlaufen, in die er sich bewegt hatte.
    Und er hatte sich noch nie so weit vom Pfad entfernt. Zwei Lichtwege waren die größte Weite gewesen, die er je zwischen sich und Maro gelegt hatte, als sie damals der Rotte Hauernasen gefolgte waren, die in den zweiten Wall vor Ronahara eingedrungen war. Sie hatten die Reißer mit den breiten Hornklingen an den Rüsseln gejagt und hatten sie immer wieder angegriffen, um sie aus der Gegend zu vertreiben, was ihnen am Ende gelungen war, auch wenn sich Gilk dabei verletzt hatte. Aber das war nicht direkt bei der Jagd gewesen, sondern er hatte sich den Fuß vertreten, als er einen Freudentanz aufgeführt hatte, nachdem die Rotte der Reißer sich in die Nommilatäler zerstreut hatte.
    Mit jedem Schritt, den Jarek jetzt tat, ließ er nun die Lebensader Memianas weiter hinter sich, und alles veränderte sich mehr und mehr. Die Spitzen der tief hintereinander gestaffelten Berge verschoben sich und boten immer neue Bilder, die er in sich aufsog und in der offenen Kammer der Memo ablegte.
    Sie folgten keinem Weg. Hier gab es keine leicht ausgetretenen Stellen, keine häufig begangenen An- und Abstiege, die die Spuren der vielen Stiefel trugen, die immer wieder darauf gesetzt worden waren. Nichts deutete darauf hin, dass sich hier regelmäßig Menschen bewegten, ihre Fährten hinterlassen und ihre

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