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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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lauschte.
    Er war nicht sicher, ob Mareibe vielleicht aufgewacht war, aber auf einmal fühlte er sich beobachtet.
    Langsam kroch Jarek ein Stück zurück, dann erhob er sich vorsichtig und ging so leise er konnte zurück zu seiner eigenen Schlafstelle. Er wickelte sich in das Tuch, legte sich auf den Rücken und starrte wieder zu den Lichtöffnungen.
    Jarek wusste nicht, ob das, was er getan und nicht getan hatte, jetzt richtig gewesen war oder falsch. Er wusste nicht, ob Carb ihn dafür tadeln, loben oder auslachen würde.
    Würde er es jemals wagen, ihm davon zu erzählen?

    Die Hügel, die zwischen den dunklen Höhen von Zukasa und dem Berg der Memo lagen, waren höher, als es vom Aussichtspunkt der letzten Cava den Anschein gehabt hatte. Immer wieder geriet das Ziel der langen Reise außer Sicht, wenn Hama die Gefährten dazwischen hindurchführte und oft erhoben sich die flachen Berge gut hundert Schritt.
    Mareibe ging neben Yala und hatte ihre Hand so genommen, dass sie sich bei ihr nur mit dem kleinen Finger der Linken eingehakt hatte. Sie drehte sich um und schaute über die Schulter zu Jarek, der wie immer den Platz am Ende der Reisegruppe eingenommen hatte. Sie warf ihm einen langen Blick zu, drehte sich dann wieder um und sagte etwas zu Yala, die leise darüber lachte, wie Jarek an der Bewegung ihrer Schultern erkennen konnte.
    Jarek hätte gerne gewusst, was Mareibe ihrer Freundin mitzuteilen hatte, aber er hatte die Worte nicht verstanden. Doch er hatte eine Ahnung, dass es um ihn ging.
    War Mareibe im letzten Graulicht vielleicht doch wach gewesen und hatte ihn beobachet?
    Jarek spürte eine Wärme im Gesicht und es war nicht Sala.
    Hama folgte der Biegung einer Senke, die zwischen zwei Hügeln hindurchführte, und wieder verschwand der Berg von Mindola dahinter.
    „Hama“, sprach Jarek ihren Führer an. „Ich habe eine Frage.“
    Alle drehten sich zu Jarek um und sahen ihn überrascht an.
    „Was ist denn? Habe ich etwas Falsches gesagt?“
    „Du hast dir immer alles angehört, was Hama zu sagen hatte“, erklärte Yala. „Aber du hast noch nicht eine einzige Frage gestellt, seit wir rot geworden sind.“
    Jarek stöberte kurz in allen Kammern seines Verstandes und der Erinnerung und musste dann erkennen, dass Yala recht hatte. „Vielleicht hatte ich bisher nur keine Fragen“, antwortete er schließlich.
    „Was möchtest du wissen, Jarek?“, forderte Hama ihn auf.
    Jarek fühlte sich unter Beobachtung und er versuchte, den Ton unverfänglich zu halten. „Wie werden wir in Mindola wohnen? Hat da jeder seine eigene Kammer oder gibt es ein gemeinsames Schlafquartier für die Novo?“
    Carb sah Jarek an, dann warf er einen kurzen Seitenblick auf Yala und grinste. Jarek ahnte, was Carb dachte, und spürte erneut die verdächtige Wärme im Gesicht.
    „Mindo. Wir haben den Turm der Novo“, antwortete Hama. „Dort werdet ihr die erste Zeit verbringen. Jeder von euch erhält eine kleine Unterkunft, mit allem, was dazugehört.“
    „Ich verstehe. Es hat mich nur interessiert“, sagte er, als die anderen ihn weiter anschauten. „Einfach so.“
    „Aha“, meinte Mareibe nur.
    „Gehen wir weiter.“ Sie setzten den Weg fort, doch Jarek musste erkennen, dass seine Frage nicht so unverdächtig gewesen war, wie er gehofft hatte.
    Mareibe raunte Yala etwas ins Ohr, die sich daraufhin umdrehte und Jarek mit einem überraschten Gesichtsausdruck anschaute und rasch wieder wegsah, als er ihren Blick erwiderte. Adolo ließ gleich beide Brauen hochwandern, als er Jarek nachdenklich betrachtete, und Carb verdrehte die Augen.
    Der Jäger in Jarek rettete ihn aus dem folgenden Schweigen. Er hob die Faust und lauschte. Dabei erkannte er wieder einmal, wie hilfreich es war, mit Memo zu reisen. Er musste keinem der anderen jemals etwas zweimal erklären. Was sie einmal gehört oder gesehen hatten, vergaßen sie nicht mehr.
    Alle hatten das Zeichen erkannt, waren sofort stehengeblieben und hatten die Waffen ergriffen.
    Alle standen da, schwiegen und warteten auf Jareks Erklärung.
    „Ein Kron“, sagte er, als er die raschen Tritte erkannte, die ihn alarmiert hatten. „Von dort.“ Er deutete nach rechts und war etwas verwundert über die Richtung, aus der er das Tier vernahm. Sie waren immer wieder in unregelmäßigen Abständen Kronreitern begegnet, die auf dem Weg nach Mindola waren oder von dort kamen. Einmal hatte Jarek sogar geglaubt, einen Kron zu hören, als er während des Graulichts in einer Cava

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