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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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zwei Fer und zwei Quart zahlte. Die Teller und Becher waren dünner gefertigt als alles, das Jarek jemals in Händen gehalten hatte, und Bahnen aus Webstoff bedeckten die Tische. So etwas hatte er in Maro niemals gesehen.
    Es waren insgesamt hundertdreiundvierzig Gäste, wie Jarek mit einem kurzen Blick feststellte, sechsundziebzig Kir, dreiundzwanzig Vaka, neunundzwanzig Mahlo, siebzehn Foogo und sieben Solo, unter denen er fünf Steinhauer erkannte, zwei Musiker und eine zierliche junge Frau. Jarek hörte, wie sie den Besitzer der Schänke fragte, ob sie für die Gäste auf den Flöten spielen dürfe, aber der lehnte ab, weil er bereits jemand anderen verpflichtet hatte, und schickte sie fort.
    Allein an einem Tisch in einer Nische saß ein weiterer Solo, eine schmale Gestalt, die die Kapuze nicht abnahm, sodass man nicht erkennen konnte, wer sich darunter verbarg. Jareks Blick wanderte immer wieder hinüber und er wusste, diesen Heimatlosen hätte er sich einmal genauer angeschaut, hätte er Beschützerdienst versehen.
    Dreizehn Vaka, die zur Familie des Inhabers zählten, liefen in der Schänke hin und her, räumten benutztes Geschirr ab und sorgten dafür, dass bei den Vorräten am langen Tisch nie etwas fehlte. Anders als Jarek es von Maro gewohnt war, herrschte hier kein lärmendes Durcheinander, sondern alle unterhielten sich eher gedämpft.
    Von draußen drangen die Geräusche des Graulichts herein, Gejohle in den Gassen, streitende Stimmen, und dahinter Schreie von gierigen Reißern, die die Mauern umkreisten und die Hoffnung nie aufgaben, ihre Krallen würden dieses Mal Lücken im glatten, fugenlosen Stein finden, um ihn zu erklimmen und über die arglosen Bewohner und Reisenden herzufallen.
    Bevor sie losgezogen waren, eine Schänke zu finden, in der sie etwas essen konnten, hatte sich die kleine Reisegruppe um Hama einen Raum in der größten Herberge gesichert. Eigentlich war das Quartier voll belegt gewesen, aber als der Inhaber den Memo gesehen hatte, hatte er ihm und seinen jungen Begleitern sofort die Kammer für besondere Gäste zur Verfügung gestellt. Sie war groß und hell und mit rund ausgeformten Schlafplätzen ausgestattet. Diese waren mit fein polierten Salasteinen belegt, auf denen doppelt genähte Mahldecken als weiche Unterlagen auf die müden Reisenden warteten. Sogar eine eigene kleine Waschnische mit einem dicken Vorhang und einer flachen Wanne mit Wasserguss gehörte zu der Unterkunft. Jarek hatte die Einrichtung bewundert, aber für Yala, Adolo und Carb war das alles nichts Ungewöhnliches. Der Kir hatte abfällige Bemerkungen gemacht, weil es nur eine Waschnische gab und nicht für jeden Schlafplatz eine eigene, wie es sich für eine Herberge von Ruf gehörte.
    In der Schänke herrschte eine gespannte Erwartung. Der Inhaber hatte eine besondere Überraschung angekündigt, wollte aber noch nicht verraten, um was es sich handelte. Hamas kleine Reisegruppe aus zukünftigen Memo saß an einem Tisch nahe der kleinen Bühne, die sich direkt unter der Kuppel befand. Alle hatten die gefüllten Teller vor sich und aßen schweigend. Endlich schaute Carb auf, schluckte den letzten großen Bissen eines sehr dunklen Fleischs hinunter und räusperte sich. „Ich wollte sagen ... Tut mir leid, das vorhin am Tor, Jarek.“
    Jarek schaute von seinem Teller hoch, den er mit ihm unbekannten Dingen beladen hatte, die er alle einmal versuchen wollte. „Was tut dir leid?“
    „Das mit deinem Bruder. Und so.“
    „Dafür kannst du nichts.“ Jareks Bemerkung schien Carbs Stimmung nicht zu verbessern.
    „Das ist keine Antwort“, murrte er.
    „He, der Ferabieger will sich entschuldigen. Das ist so ein Wunder, dass man Lieder darüber singen könnte. Also wäre es nett, wenn du ihm verzeihen würdest.“ Adolo knackte mit beiden Händen etwas auseinander, das aussah wie ein sehr großer, ungewöhnlich heller Schadling, bohrte den Finger hinein und zupfte das weiße Fleisch in einem Stück heraus.
    „Und was ist mit dir? Willst du Jarek nicht auch um Verzeihung für dein unmögliches Benehmen bitten?“ Yala schaute Adolo mit zusammengekniffenen Augen an. Die Atmosphäre zwischen den Dreien war immer noch angespannt und Jarek verstand nicht recht, warum.
    „Wenn es gegen die miese Stimmung hier am Tisch hilft, würde ich sogar das tun.“ Adolo nahm einen Bissen, verzog das Gesicht und legte das helle Fleisch weg. „Überlagertes Aas“, murmelte er dabei.
    Jarek sah erst Adolo, dann Carb an, dann

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