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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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...“
    „Irgendeine unglaubliche Heldentat wirst du in deinem traurigen Dasein doch mal vollbracht haben“, spöttelte Yala. „Na los, stell dich nicht so an.“
    In diesem Augenblick trat der Inhaber der Schänke auf die Bühne. „Gäste“, sagte er mit einem breiten Lächeln. „Ihr habt viel Geduld gezeigt, aber nun ist es so weit. Ich habe die Ehre, Euch heute etwas zu bieten, das es in dieser Region Memianas noch nie gegeben hat. Er ist zum ersten Mal in Briek zu Gast und er wird ausschließlich in meiner Schänke die neuesten, unglaublichsten, spannendsten und bewegendsten Ereignisse wiedergeben, die sich im letzten Umlauf rund um den Pfad ereignet haben. Hier ist er: Berichter Wingort.“
    Der Solo, der die ganze Zeit über allein in seiner Wandnische gesessen hatte, erhob sich und schlug die Kapuze zurück. Es war ein schmaler, großer Mann, der etwa zwanzig Umläufe alt war. Mit langsamen, gemessenen Schritten, hoch erhobenem Kopf und einem freundlichen Lächeln auf den Lippen begab er sich zur Bühne, erklomm die drei Stufen, drehte sich um und schaute in sein Publikum, das die Blicke voll Neugierde und Vorfreude erwiderte.
    „Glück gehabt“, flüsterte Yala Adolo boshaft zu, der die Arme hinter dem Kopf verschränkte und sich zurücklehnte.
    „Gute Planung“, antwortete er, dann bemerkte er, dass der Berichter auf der Bühne ihn ansah, und schwieg.
    Wingort ließ einen Rundblick über sein Publikum schweifen, wartete, bis auch das leisestes Geräusch in der Schänke verklungen war, dann begann er: „Ich werde von Ereignissen berichten, die sich zutrugen. Manche vor tausend Lichten, manche erst kürzlich.“
    Die Stimme des Mannes war tief, voll und so wohlklingend, dass man unbedingt mehr davon hören wollte. Jarek hatte von Wingort gehört, der als einer der größten Berichter diesseits von Raak galt. Er hatte sich gewünscht, diesem großen Mann einmal lauschen zu dürfen, aber Maro war als Ort viel zu unbedeutend, als dass Wingort dort einmal Halt gemacht hätte.
    Jetzt beugte Jarek sich vor, um jedes Wort des Solo aufzusaugen, und auch die Blicke der anderen Gäste hingen an Wingorts Lippen.
    Niemand rührte mehr das Essen auf seinem Teller an.
    „Ich erzähle Euch vom Unglück in Bolopo, unter dessen Fels sich eine neue Cave auftat und den halben Ort verschlang.“ Einige der Kir schnappten nach Luft. Offenbar kannten sie die Ansiedlung, von der die Rede war.
    „Über die wundersamen Ereignisse von Noss kann ich Euch unterrichten, als der Clan der Hirk gegen einen Kriecher kämpfte, der zwanzig Mannslängen hatte.“ Ein ungläubiges Lachen antwortete ihm und der Berichter lächelte. „Und jedes Wort von dem, was ich sage, ist wahr.“
    Leichtes Gemurmel und wieder Gelächter folgten.
    „Die Geschichte der Liebe zwischen Mondra von den Vaka und Ekol vom Stamm der Kir wird Eure Herzen bewegen.“ Einige der Männer stöhnten auf und verdrehten die Augen. Aber die, die in weiblicher Begleitung waren, verstummten sofort, als die verärgerten Blicke der Frauen sie trafen.
    Adolo sah Yala grinsend an. „Mondra. Ist das deine Schwester?“
    Das Gesicht der jungen Vaka war ausdruckslos und sie starrte nur auf den Tisch. Jarek warf ihr einen besorgten Blick zu, aber Yala sah nicht auf.
    „Doch dann werdet Ihr erstmals die ganze schreckliche Wahrheit über das Ende von Kalahara hören.“ Wingorts letzte Worte waren kaum noch zu vernehmen, aber wie auf ein Kommando richteten sich die Zuhörer auf und ein Rumoren ging durch den Raum. „Kalahara?“
    Jeder hatte die Gerüchte über den kleinen Ort gehört. Reisende hatten die Ansiedlung weit hinter dem Raakgebirge völlig verwüstet vorgefunden hatten. Das Tor hatte offen gestanden, alles war voller Blut gewesen, Einschüsse in den Wänden zeugten von einer schrecklichen Schlacht, aber die Aaser hatten keinen einzigen Knochen übrig gelassen. Reißer hatten die Stadt vollständig übernommen, sich in allen Bauten und der Cave eingenistet und die Entdecker des Rätsels waren nur mit knapper Not in den Solowall entkommen. Seitdem machte jeder einen großen Bogen um Kalahara.
    „Was ist dort geschehen?“, rief einer die Frage und andere fielen ein.
    „Haben Krallenreißer die Mauer überwunden?“
    „Haben sie im Graulicht das Tor geöffnet?“
    Wingort wartete mit einem leichten Lächeln, bis sich der Lärm gelegt hatte. „Es waren die Cavo, das Volk aus den schwarzen Höhlen Memianas, die Kalahara überfallen haben.“ Ein regelrechter

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