Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
Vom Netzwerk:
vorgenommen hatte. Aber sie wussten beide, dass es richtig war, wenn Jarek die schreckliche Nachricht überbrachte, da er sowieso in Briek Halt machte. Aber dass es richtig war, bedeutete nicht, dass es ihm leicht fallen würde. Viele Dinge, die zu tun oder lassen richtig war, fielen nicht leicht.
    „Dann suche ich Lim im nächsten Gelblicht“, sagte er.
    „Sie wird dich erwarten“, bestätigte Renno. Er drückte Jarek noch einmal die Hand und musste sich dann um eine kleine Gruppe von Mahlo kümmern, die schon ungeduldig mit den Füßen scharrte.
    Hama schritt durch das Tor und die anderen folgten. Aus der Nähe erschien Briek noch viel größer als von oben. Die Gassen waren breit und schattenlos und es wimmelte von Menschen. Die Reisenden um Hama bahnten sich einen Weg durch die dichte Menge und kamen nur langsam voran. Es war laut, Stimmen schwirrten, Rufe erklangen, aus der Entfernung hörte man die Schreie der Krone, die wohl gerade um ihr Futter stritten. Es roch nach Fleisch der verschiedensten Sorten, Kaas, Paasaqua und Schweiß, immer wieder Schweiß der vielen Menschen, die unter der Hitze der nun sinkenden Sala geschwitzt hatten. Aus den Eingängen der Schänken tönten laute Musik und Gesang und sie mussten einer Gruppe von taumelnden Kir ausweichen, die sich aneinander klammerten und singend auf den Eingang einer großen Herberge zutorkelten, gefolgt von den besorgten Blicken zweier Xeno, die in der Nähe standen und sie wachsam beobachteten.
    Hinter sich hörte Jarek Adolos Lachen. „Unser Jarek ist eine Berühmtheit.“ Er kicherte wieder und auch Carb gab ein paar amüsierte Laute von sich. „Sogar in der großen Stadt Briek spricht man über dich.“
    Jarek antwortete nicht.
    „Uns kannst du doch die Wahrheit sagen.“ Adolo ließ nicht locker, wie ein Langohraser, der sich in einen Beinknochen verbissen hatte. „Bist du jetzt ein Held oder nicht?“
    Jarek schüttelte nur den Kopf.
    „Hat dich immer an der Hand genommen, was? Der große Bruder.“ Carb stimmte in Adolos Gelächter ein. „Und was machst du jetzt ohne ihn?“
    „Halt den Mund!“, fauchte Yala den Kir völlig unerwartet an.
    „Was?“
    „Lass doch ein einziges Mal dein dummes Gerede, wenn du keine Ahnung hast.“ Jarek sah zu Yala und Zorn zeigte sich in ihren Augen. „Du blöder, großer, schwarzer ... Tölpelaaser. Du willst ein Memo sein? Du bist ja sogar zu dämlich, um richtig zu lauschen! Hättest du zugehört, würdest du so eine schwachsinnige Frage nicht stellen.“
    Hama schaute sich kurz um und betrachtete Yala interessiert und offenbar beeindruckt, nickte leicht - mehr für sich, mehr als Bestätigung von etwas, das er die ganze Zeit gewusst hatte - und setzte seinen Weg fort. Jarek war die kurze Bewegung nicht entgangen, die anderen aber hatten nicht darauf geachtet.
    Adolo und Carb schwiegen einen Augenblick und sahen sich verblüfft an. Dann war es Adolo, der sich wieder zu Wort meldete, und sein Lachen war etwas verlegen, was Jarek bei dem jungen Kir noch nie bemerkt hatte. „Ich will ja nicht widersprechen. Ich denke, unser kleiner Ferabieger ist blöde, groß, schwarz und hässlich. Aber was hätte er hören sollen?“
    Yala schwieg, schaute Jarek an, aber der erwiderte nur den Blick und sagte nichts.
    Die Vaka beruhigte sich ein wenig, atmete einmal tief durch und sagte dann: „Eine Frau namens Lim wartet auf Jareks Bruder. Und hier weiß noch keiner, dass Kobar niemals kommen wird, um sie zu holen.“
    „Warum?“, fragte Carb.
    „Weil er tot ist.“
    Die anderen schwiegen. Jarek sah Yala an und fragte leise: „Woher weißt du das? Ich habe kein Wort über Kobar gesprochen, seit wir uns kennen.“
    Hinter ihnen schickte Sala ihre letzten Strahlen über die Mauer und schon verschwanden die Farben langsam im Grau.
    Yala sah Jarek tief in die Augen und er erkannte Trauer und Mitgefühl. „Deine Blicke schreien“, sagte sie leise.

    Der Raum war größer als der Bau des Thosen-Clans in Maro. Die Kuppel mit den vielen Lichtöffnungen erhob sich zu vierfacher Mannshöhe über den Steintischen, die jeweils Platz für sechs Gäste boten. Alle Bänke waren besetzt. An den Außenwänden befanden sich kleine Nischen für Paare, in denen bequeme Sitze in den Stein eingearbeitet waren. Auch dort war fast nichts mehr frei.
    Dem Eingang gegenüber stand ein langer Tisch, der mit Essen und Getränken beladen war, von denen sich jeder nehmen durfte, so viel und so oft er wollte, solange er dem Wirt an der Tür

Weitere Kostenlose Bücher