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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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ihnen erschrocken nachsahen und dann mit ihren weiten Sprüngen davonhoppelten.
    Die Anspannung hatte Jarek nicht mehr verlassen, seit Hama ihm von der Gefahr berichtet hatte, und langsam fühlte er die Erschöpfung. Sie hatten die Formation geändert und Hama ging jetzt immer direkt vor Jarek, in zwei bis drei Schritt Abstand. Adolo machte nach wie vor den Anfang und Jarek hatte ihn angewiesen, aufmerksam Ausschau zu halten. Yala, Mareibe und Carb wechselten ihren Platz immer wieder, wobei Mareibe aber die meiste Zeit Carbs Nähe suchte.
    Sie hatten in zwei kleinen Ansiedlungen geschlafen und ihre Vorräte erneuert, seit sie Briek verlassen hatten. In den Wällen trafen sie jetzt nur noch wenige Reisende und Hama und seine Schützlinge hatten meistens einen Bau für sich, in dem sie jedoch regelmäßig Besuch bekamen.
    Die Gruppe der Vaka, die sich auf dem Markt in Briek mit Rohren eingedeckt hatte, war immer noch unterwegs und die kleine Parra hatte sie alle zu ihren Freunden erklärt. Besonders fühlte sie sich zu Yala hingezogen und saß häufig auf ihrem Schoß, während Yala ihr Geschichten erzählte. Oder sie spielten zusammen das Knackerspiel, das Parra auf dem Markt bekommen hatte und bei dem man aus einem Haufen von Knochen immer einen wegnehmen musste, ohne die anderen zu bewegen.
    Mareibe malte mit Steinen Bilder der Mitreisenden auf den Boden, fragte ihre Fragen oder spielte leise auf einer ihrer Flöten. Adolo überraschte alle damit, dass er zu vielen der Melodien Lieder kannte, die er sicher vortrug, und Carb fiel bei der nächsten Rast mit seiner tieferen Stimme ein. Bald kannte auch Parra einige der Texte und sang mit ihrer hellen Kinderstimme fröhlich mit.
    Parras Eltern und die mit ihnen reisenden Vaka waren freundlich, aber zurückhaltend. Offenbar wussten sie nicht, was sie mit der seltsamen Gemeinschaft um Hama anfangen sollten, und schenkten Parras Berichten, die sich wohl dadurch auszeichnete, dass sie gerne einmal Geschichten erfand, nicht unbedingt Glauben, als sie erzählte, dass es sich bei den jungen Leuten um zukünftige Memo handelte.
    Hama war mit jeder Rast schweigsamer geworden, beobachtete andere Reisende und machte sich Sorgen, wie Jarek ihm ansah.
    Damit war der Memo nicht allein.
    Jarek sorgte sich nicht weniger.
    Der junge und der alte Solo, die schon seit Briek demselben Weg gefolgt waren, waren immer noch da. In jedem Wall sah Jarek ihre abweisenden, gleichgültigen Gesichter wieder, wenn sie in den Quartieren auf Schlafplätzen lagerten, die so weit wie möglich voneinander entfernt waren. Nie sprachen die beiden ein Wort, weder miteinander noch mit anderen. Die Erfahrung des Wächters und Beschützers warnte Jarek. Wenn zwei Menschen so zur Schau stellten, dass sie nichts miteinander zu tun hatten, dann war meistens das Gegenteil der Fall: Es musste eine starke Verbindung zwischen den beiden geben. Da war ein Grund, warum sie sich so bemühten, diese geheimzuhalten, und Jarek befürchtete, dass es kein erfreulicher sein konnte. Dazu kam, dass beide Männer ältere, einschüssige Splitter besaßen. Es war den Solo nicht verboten, solche Waffen zu kaufen, aber die Händler verlangten von den Ausgestoßenen ein Vielfaches der Preise, die sie von anderen Völkern nahmen. Deshalb konnten üblicherweise nur ganze Familien das Geld für eine einzelne Waffe aufbringen, die gut gehütet wurde. Zwei Solo, die alleine reisten und ihren eigenen Splitter hatten, waren mehr als ungewöhnlich. Wären die beiden vor Maro erschienen, hätte Jarek sie nicht in die Ansiedlung gelassen. Aber hier unterwegs hatte er keine Macht. Jareks und damit der einzige Schutz aller konnten nur Vorsicht und Wachsamkeit sein.
    Jarek sorgte dafür, dass sie zu Beginn eines jeden Gelblichts immer als Letzte aufbrachen. Falls ihnen irgendeine Gefahr drohte, hatten sie die beiden Solo wenigstens nicht im Rücken.
    Niemand fragte nach dem Grund. Aber durch ihre späte Abreise erreichten sie den Unterschlupf für das Graulicht auch immer als letzte Gruppe, wenn Sala schon am Sinken war, und waren daher nie Herren des Walls, sondern mussten die Unterkunft nehmen, die noch übrig war und sich der Einteilung der Wachdienste fügen.
    Die anderen ahnten nicht, dass Jarek dabei doppelte Schichten übernahm. Im frühen Graulicht war er auf dem Turm, wenn die anderen noch nicht schliefen. Doch wenn Polos und Nira wieder sanken, bewachte er im Quartier die Ruhe der Gefährten und wurde später von Hama abgelöst.
    Da

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