Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)
überlebenden Räuber.
„Wir müssen mit dem anderen reden“, sagte Jarek zu Hama. Jarek drehte sich zu dem Felsen, hinter dem die Solo und der Fero lagen, und rief: „Mareibe, Carb. Könnt ihr den dritten Mann herbringen?“
In diesem Moment schlug ein Projektil knapp neben dem Felsen ein, hinter dem Hama und Adolo Schutz gesucht hatten. Die Räuber oberhalb der Schlucht hatten erkannt, was passiert war und dass sie unerwartet neue Gegner bekommen hatten. Weitere Schüsse fielen und Steingeschosse knallten in die Felsen, aber zu ungezielt, um jemanden zu gefährden.
„Carb, du musst sie ablenken! Mareibe, kannst du ihn alleine hier rüberziehen?“ Jarek sah, dass die Solo nur einen kurzen Weg ohne Deckung zu überwinden hatte.
Mareibe warf einen Blick auf den Verletzten, dann hinauf zu den kaum erkennbaren Gegnern oben am Hang und nickte. „Ja, kann ich. Der ist nicht groß.“
Carb fuhr ihr mit seiner großen Hand kurz durch das Haar. „Ich pass auf dich auf.“
Er legte seinen Splitter an, zielte auf die entfernten Gegner und drückte ab. Carb schoss mit kurzen Pausen und man konnte die Projektile hören, die oben einschlugen und jaulend abprallten. Die Räuber suchten Deckung. Kein Schuss kam als Erwiderung.
„Jetzt!“, rief Jarek und Mareibe huschte aus dem Versteck hervor, lief die wenigen Schritte zu dem verletzten Mann, packte ihn an der unverletzten Schulter, drehte ihn herum und erstarrte.
„Mareibe, schnell!“, schrie Yala.
In dem Augenblick riss der Verletzte die Augen auf, sah die junge Solo und rief: „Tari??!“ Mareibe ließ seinen Arm los. Der Räuber versetzte ihr einen heftigen Tritt von unten. Sie wurde davon völlig überrascht, flog zur Seite und schlug mit dem Hinterkopf gegen einen Felsen.
„Mareibe!“, schrie Carb, der das aus den Augenwinkeln beobachtet hatte, ließ den Splitter fallen und rannte aus der Deckung.
„Carb! Nicht! Weiter schießen!“, rief Jarek entsetzt, aber der große Fero hatte nur noch die junge Frau im Sinn. Jarek sprang auf und rannte so schnell er konnte zu der Stelle, an der Carb seinen Splitter gelassen hatte. Er erreichte ihn keinen Augenblick zu früh. Die Räuber oben am Hang hatten bemerkt, dass keine Schüsse mehr in ihre Richtung abgegeben wurden, trauten sich wieder hervor und zwei Projektile schlugen neben Carb und Mareibe ein.
Zum Denken war keine Zeit. Der Jäger hatte übernommen. Jarek packte den Splitter, klappte mit einer kurzen Handbewegung die dreistufige Zielvorrichtung auf die größte Weite, legte an, nahm die erste Gestalt ins Visier, die er oben zwischen den Felsen erkennen konnte, und drückte ab, alles in einer einzigen, fließenden Bewegung. Ein lauter Schrei ertönte, der Gegner sackte zusammen und rollte ein Stück den Hang herunter.
Jarek zielte und schoss auf jeden Räuber, den er dort oben erkennen konnte. Die Solo riefen sich Warnungen zu und suchten ängstlich wieder Deckung zwischen den Steinen, bemüht, möglichst viel dicken Fels zwischen sich und den gnadenlosen Schützen dort unten zu bringen.
Carb erreichte Mareibe, nahm die Bewusstlose auf den Arm und eilte mit ihr zu Hama und Adolo. Jarek gab noch zwei Schüsse ab, dann kam nur noch ein leises Zischen aus der Waffe. Sie war leer. Er sprang auf, warf sich den Riemen des Splitters über die Schulter und eilte zu den anderen, so rasch er konnte. Mit einem kurzen Seitenblick schaute er zu der Stelle, an der der verletzte Räuber gelegen hatte.
Sie war leer. Der Räuber hatte das Durcheinander genutzt, hatte sich aufgerafft und rannte jetzt, so schnell es seine schwere Verwundung zuließ, auf den Hang zu. Er hatte schon mehr als fünfzig Schritt Abstand gewonnen.
Jarek ließ sich neben Hama sinken, der Mareibe untersuchte.
„Ist sie schwer verletzt?“, fragte Carb. So besorgt hatte Jarek den großen Fero noch nie gesehen.
Hama betastete den Hinterkopf der reglosen Solo. „Ihr Schädel ist nicht gebrochen.“
„Aber warum sagt sie nichts?!“
„Sie ist mit dem Kopf aufgeprallt. Sie ist ohne Bewusstsein.“ Hama antwortete ruhig, aber Jarek entging nicht, dass seine Hand kurz zitterte, als er mit dem Daumen eines von Mareibes Lidern hob und nur das Weiße des Auges sah.
„Ihr müsst doch etwas tun!“, drängte Carb.
„Wir können nur warten.“
Yala kam herüber gehuscht. „Was machen wir jetzt?“
Einzelne Schüsse fielen jetzt wieder, in ihre Richtung gezielt. Andere schlugen in der Nähe der eingekreisten Vaka ein.
Jarek reichte Carb
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