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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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verständnislos zu, bis Carb seufzte, sich erhob, zu Adolo ging.
    „Anders herum“, sagte der Fero, nahm das Verbindungsstück wieder ab und wendete es. „Das ist ein Drucksperrer. Den musst du auslösen. Schau mal, ob du noch mehr Dreier findest.“
    Adolo sah Carb überrascht an. „Ich dachte, du bist Waffenschmied.“
    „Man kriegt das eine oder andere mit“, murmelte Carb und ließ ein kurzes Rohrstück hörbar einrasten. „So wie du.“
    Jarek eilte zu der Stelle, an der Carb den Splitter liegen gelassen hatte, nahm die Waffe und schaute vorsichtig zum Hang. Die dort versteckten Solo verhielten sich immer noch ruhig und trauten sich nicht aus ihrer Deckung. Die Vaka beobachteten genauso gespannt wie Hama und Yala, wie unter Carbs und Adolos Händen aus den Rohren rasch ein Gitter mit engen Zwischenräumen entstand.
    Mareibe kroch zu Jarek, legte sich neben ihn, schaute sich einmal kurz um und flüsterte dann: „Jarek, so überstehen wir vielleicht das Graulicht. Aber sobald Sala aufgeht, geht alles von vorne los. Dann kommen sie wieder und lauern uns an einer anderen Stelle auf.“
    Jarek schüttelte den Kopf. „Sie werden nicht wiederkommen.“
    „Wieso?“, fragte Mareibe ungläubig.
    Jarek schaute in Richtung der Belagerer und fühlte in sich eine kalten Entschlossenheit, wie er sie bislang nur auf der Jagd gekannt hatte. Er entdeckte einen Solo, der sich hangaufwärts schleichen wollte, zielte und gab einen Schuss ab. Der Mann brach zusammen. Dann sah Jarek Mareibe an und sagte: „Weil ich sie gar nicht fortlasse.“

    Die ersten Schreie waren aus Richtung Utteno gekommen. Einige der Räuber hatten es irgendwann doch geschafft, Jareks Aufmerksamkeit zu entgehen und waren pfadab geflohen. Aber es war zu spät. Sala hatte schon den Horizont berührt und die Mörder waren offenbar einem Rudel Reißer in die Fänge gelaufen, das von dem Geruch des reichlich vergossenen Blutes angelockt worden war.
    Die Verteidiger der Stellung hatten das Fauchen und Kreischen der Tiere gehört und Jarek wusste, es waren Mähnenbreitnacken, die nicht eher ruhen würden, bis der letzte Schädel ihrer Beute geknackt war.
    Dann würden sie weiter herumschnüffeln und den Weg ins Tal finden.
    Seitdem war Zeit vergangen. Viel Zeit.
    Polos und Nira verbreiteten im Sinken ihr graues Licht. Die Vaka drängten sich vor Kälte zitternd tief in die Felsspalten, die nach vorne, zu den Seiten und nach oben mit dem Gitter verschlossen waren, das Adolo und Carb aus den Rohren gefertigt hatten. Sie hatten in den weichen Stein Löcher geschlagen und hatten das Gebilde dort verkeilt, sodass kein Reißer es herauszerren konnte, ohne den ganzen Berg zu bewegen.
    Mit jedem Augenblick, der verstrich, ohne dass ein Schuss fiel oder jemand einen Reißer sah oder hörte, war die Hoffnung gestiegen, dieses Graulicht zu überstehen. Aber trotzdem roch Jarek die Angst der Menschen um ihn, mehr als je zuvor.
    Yala hatte Parra auf dem Arm, ihre Brüder drückten sich Hilfe suchend an Mareibe, Hama kniete bei den beiden Verletzten, während Jarek, Carb und Adolo vorne am Gitter standen, die Splitter in den Händen, entschlossen, auf jedes Raubtier zu schießen, das sich ihnen zeigen würde.
    „Wie weit sind sie noch weg?“, fragte Adolo mit bebender Stimme.
    „Sie sind jetzt im Tal“, antwortete Jarek leise. Auf der gegenüberliegenden Hangseite erkannte er die Schatten der Reißer, die aussahen wie Fuuche, ohne deren Größe zu erreichen und den Klingenschwanz zu besitzen. Mähnenbreitnacken schlichen sich von oben an die Verstecke der Räuber an. „Aber sie suchen nicht uns. Noch nicht.“
    „Dein Plan geht auf“, brummte Carb.
    „Ja“, antwortete Jarek nur. Er hatte eine Waffe im Arm, die er von einem der Vaka übernommen hatte. Der Mann hatte ihm den Splitter nur zu gerne überlassen hatte. Es war das gleiche Modell wie das des Thosen-Clans, das Jarek selbst immer auf der Jagd benutzt hatte.
    Vom Hang herüber ertönte ein Angstschrei. Die Räuber hatten die Reißer entdeckt.
    Die Belagerer hatten gerufen, hatten versucht zu verhandeln, hatten Angebote unterbreitet, Vermögen versprochen und waren bereit gewesen, alles zu geben, was Jarek verlangte, wenn der sie entkommen ließe. Er hatte nicht einmal geantwortet. Mareibe hatte ihn mit leisem Zuspruch unterstützt, hatte von Gräueltaten erzählt, die die Bande begangen hatte, vom Blutrausch und Gemetzel unter Wehrlosen und von ermordeten Kindern.
    Die Bande hatte bis auf das begabte

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