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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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passiert, als deine Eltern tot waren?“, fragte Mareibe.
    „Die Familie von Nuko hat mich aufgenommen. Ausgerechnet Nuko. Ich glaube, sie wollten mich bewachen, damit ich nicht auf Ideen komme, wie mein Vater. Sie haben mich nur noch die einfachsten Arbeiten machen lassen. An der Rohrpresse und am Ablänger. Zwei Umläufe lang.“
    „Und dann kam Hama“, sagte Yala.
    Carb nickte. „Hab keinen Augenblick überlegt, als er mich gefragt hat. Aber im Graulicht, bevor wir aufgebrochen sind, bin ich in den Bau der Ältesten geschlichen. Habe mir den Splitter geholt.“
    „Finde ich gut, wirklich. Dein Vater hat ihn gebaut. Damit gehört er dir. Nicht irgendwelchen alten Schwachköpfen, die andere zum Tod verurteilen, nur weil sie besser sind! Hätte ich genauso gemacht.“ Mareibe hatte Carbs Hand noch immer in der ihren und schaute ihm in die Augen, als sie ihr Urteil abgab.
    Carb schien erleichtert. „Ihr verachtet mich nicht deswegen?“
    Jarek schüttelte den Kopf. „Warum sollten wir?“
    Yala sah Carb mit einem milden Gesichtsausdruck an und sagte sanft: „Carb, diese Waffe hat uns schon zweimal das Leben gerettet! Sie mitzunehmen war die beste Idee, die du je hattest.“
    Carb lächelte zum ersten Mal, seitdem sie die Cave verlassen hatten. Er atmete einmal tief durch.
    „Und? Geht’s dir jetzt besser?“ Adolos Stimme war wie immer etwas spöttisch.
    „Ja“, sagte Carb nur.
    „Aber richtig gut wird es ihm erst gehen, wenn auch du uns die Geheimnisse deines Lebens verraten hast“, nahm Yala Adolos Ton auf.
    Der zuckte die Achseln. „Ein Geheimnis ist etwas, das man nicht weitersagt. Sonst wären es keins.“
    „Weißt du, Yala, ich glaube, ich kenne Adolos Geheimnis“, sagte Mareibe mit gesenkter Stimme und alle sahen sie neugierig an.
    „Was ist es denn?“, fragte Yala.
    Mareibe schaute sich rasch nach allen Seiten um, als befürchte sie einen Lauscher in der Nähe. Sie winkte alle näher heran und sie beugten sich zu der kleinen Solo, auch Adolo, der tatsächlich etwas beunruhigt aussah.
    „Adolos großes Geheimnis ist“, wisperte Mareibe, „dass es gar kein Geheimnis gibt.“
    Alle sahen sie einen Moment verblüfft an, dann lachte Carb laut und die anderen fielen ein.
    „Schön wär’s“, brummte Adolo etwas säuerlich, aber damit konnte er nicht mehr verhindern, dass der Scherz mal wieder auf seine Kosten ging. „Da ist Hama“, sagte er dann mit Erleichterung in der Stimme.
    Der alte Memo kam mit bedächtigen Schritten auf sie zu. „Na, meine Freunde“, sagte er. „Schaut ihr euch schon einmal den Platz an, auf dem man euer Denkmal errichten wird?“
    Yala und Adolo lachten, Carb runzelte die Stirn, Jarek sah Hama abwartend an und Mareibe fragte: „Was ist ein Denkmal?“
    „Wenn jemand eine große Heldentat vollbracht hat, dann stellen die Menschen manchmal eine Statue von ihm auf.“
    „Wie im Ahnenkreis der Xeno?“, fragte Jarek.
    Hama nickte. „Ja, so ähnlich. Und manchmal leben die Helden sogar noch, wenn man das Denkmal errichtet, um an ihre Taten zu erinnern. Die meisten Menschen sind keine Memo. Sie vergessen nicht nur. Sie vergessen auch sehr schnell.“
    Jarek schaute nachdenklich auf das Steinrund mit der Kugel. „Was ist das hier eigentlich für ein Bauwerk?“
    „Ein Wasserspringer“, antwortete Yala. „Die gibt es in allen großen Städten.“
    Jarek schaute sie verständnislos an, aber Carb erklärte: „Im Graulicht braucht man weniger Wasser als im Gelblicht. Damit der Druck in den Rohren nicht zu hoch wird, gibt es diese Springer. Da spritzt das Wasser dann hoch. Sammelt sich in den Becken, wo es abfließt. Natürlich nur, wenn Wasser da ist, nicht wie hier.“
    Jarek versuchte, sich hochspringendes Wasser vorzustellen, aber es entstand kein Bild in seinem Kopf.
    „Bald soll es ja wieder welches geben, wenn ich Matus richtig verstanden habe. Und du warst daran nicht unbeteiligt, wie man hört?“ Hama sah Carb freundlich lächelnd an, aber der senkte verlegen den Blick.
    „Habe nur einen Rat gegeben“, murmelte er.
    „Das sieht Matus etwas anders. Er hat uns eingeladen. Man will uns alle mit einem kleinen Fest erfreuen.“

    „Ich mag den Kerl nicht“, murmelte Yala und warf einen finsteren Blick auf Matus, der bei drei Vaka stand, die leuchtend salafarbene Kleidung trugen und mit ihrem Gastgeber gerade herzlich lachten.
    Im Festraum des Kontors waren die Tische an den Wänden mit feinen Stoffen gedeckt und mit Tellern überladen, auf denen sich

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