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Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition)

Titel: Memiana 1 - Ewige Wacht: 1 Xeno 1.2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias Herbert
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Mareibe und die hat nun wirklich oft genug gefragt.“
    Mareibe sah Adolo unwillig an und schüttelte den Kopf. „Lass ihn endlich reden. Zu dir kommen wir schon noch“, wies sie Adolo zurecht und der zog amüsiert eine Augenbraue hoch.
    Carb schaute Mareibe an. „Du denkst, als Solo geht es einem schlecht, Mareibe. Aber du kannst wenigstens immer entscheiden, in welche Richtung du ziehen willst. Was du mit deinem Leben machen willst. In Ferant kannst du das nicht.“
    „Wieso nicht? Ich dachte immer, wenn du zu einem Volk gehörst, hast du alle Freiheiten.“ Mareibe war verwirrt.
    „Sieht nur so aus. In Ferant gibt es drei Stämme. Einer macht Mechanik. Einer stellt Waffen her. Der dritte fertigt Rohre. Und dann gibt es noch die Becher- und Tellerdreherinnen, aber das sind nur Frauen.“
    „Was heißt hier nur?“, begehrte Yala auf. „Nur Frauen?“
    „Ich meine damit, dass sie kein eigener Stamm sind“, beeilte sich Carb zu erklären. „Alle Frauen, die bei uns arbeiten, machen Geschirr, egal, aus welchem Stamm und Clan sie kommen. Aber in deinen Stamm wirst du hineingeboren. Wenn deine Eltern Rohrlinge sind, dann machst du Rohre. Als Schneiderer bleibst du dein ganzes Leben Waffenschmied und als Federer baust du Pumpen, Weber und solche Sachen. Du kannst dir nicht aussuchen, was du arbeiten willst. Egal, ob du was anderes besser kannst. Es gibt miese Waffenschmiede und schreckliche Feradrücker, die besser Rohre schneiden würden. Aber die Ältesten passen auf, dass niemand was verändert. Wenn es einer versucht, dann kann er aus dem Volk ausgestoßen werden. Dann wird er ein Solo.“
    „Dann ist er frei“, murmelte Mareibe.
    „Frei?“ Carb schüttelte den Kopf. „Ferant ist fünfzig Lichtwege vom Pfad weg. Wer bei uns Solo wird, muss die Stadt verlassen. Und dann ist er nicht frei, sondern tot.“
    Alle schwiegen.
    In Jareks Gedanken öffnete sich eine kleine Kammer und er sah Carbs Gesicht, als sie in Briek zum ersten Mal mit Mareibe gesprochen hatten und Carb gesagt hatte: „Meine Eltern sind tot.“
    „Haben sie das mit deinem Vater gemacht? Haben sie ihn ausgestoßen?“, fragte Jarek entsetzt.
    Carb zog kurz die Nase hoch, fuhr sich mit der Hand über die Augen, nickte dann und fuhr leise fort: „Mein Vater war der beste Mechaniker. Gab keinen besseren. Aber er war Rohrling und deshalb durfte er das nicht sein. Er hat diesen Splitter heimlich gebaut. Zwei Umläufe hat er daran gearbeitet. Hat sogar das richtige Werkzeug dafür gemacht, weil es keins gab. Dann war er mit dem Dreißigschüsser fertig. Nuko hat ihn verraten. Der Bruder meiner Mutter. Der Rat hat ihm den Splitter weggenommen und ihn verbannt. Ich habe ihn nie wiedergesehen.“
    Mareibe nahm Carbs große Hand in ihre kleine und hielt sie fest. „Das tut mir leid“, sagte sie leise.
    „Und was ist mit deiner Mutter passiert?“, fragte Yala mit belegter Stimme.
    Carb schwieg eine Weile. Dann sagte er dumpf: „Sie ist in die Steinflusscave gestürzt. Sie haben gesagt, es war ein Unglück. Glaube ich nicht. Sie wollte mit meinem Vater gehen. Sie haben das nicht zugelassen. Sie wollte nicht mehr. Ich denke, sie ist gesprungen.“
    Jarek fühlte, wie sich die Härchen auf seinen Armen hochstellten, und Naris Gesicht erschien in einem Raum seiner Erinnerungen und er wollte nicht daran denken, wie es wäre, wenn sie sich irgendwo, weit entfernt, vor Verzweiflung über den Verlust von Thosen zu Tode stürzen würde. „Was ist eine Steinflusscave?“, fragte er rasch, um das Bild zurückzudrängen.
    Carb sah ihn erstaunt an. „Das ist die heiße Cave. Aus fließendem Stein, der aussieht wie Sala. Heißer, fließender Stein.“
    Adolo war nicht überrascht und setzte eine überlegene und wissende Miene auf, aber Yala und Mareibe sahen sich erstaunt an und Jarek sprach die Frage aus, die sich die beiden wohl gerade stellten: „Wie kann Stein fließen?“
    Carb zuckte die Achseln. „Weiß ich nicht. Ist so. Kommt tief aus Memiana. Fließstein ist wie Paas, nur viel, viel heißer. Wenn er kalt wird, wird er schwarzer Fels. Was habt ihr denn gedacht, wie wir Metalle bearbeiten? Mit dem Steinhammer? Wir schmelzen sie aus Stein raus und gießen sie in Formen. Und dazu nehmen wir die Hitze der Steinflusscave.“
    „Du verrätst die Geheimnisse deines Volkes“, sagte Adolo und schaute Carb missbilligend an.
    Der erwiderte den Blick grimmig. „Das sind Geheimnisse der Fero. Aber ich bin jetzt ein Memo.“
    „Und was ist mit dir

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