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Men in Black II

Titel: Men in Black II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Esther M. Friesner
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mir Leid. Ich hoffe, unsere Freundschaft wird darunter nicht leiden. Immerhin können wir auf Jahre der Loyalität, des Vertrauens und des gegenseitigen Respekts zurückblicken.«
    Vielleicht hätte er noch mehr gesagt, vielleicht auch nicht, vielleicht hätte er auch eine Pause gebraucht, um einen neuen Eimer Schmalz zu holen. Wie auch immer, er kam nicht mehr dazu, denn in diesem Moment ertönte ein ohrenbetäubendes Krach-Bumm-Klirr, als die rückwärtige Wand des Kellers eingetreten wurde und vier bösartig aussehende, bis an die Zähne/Kiemen/Tentakel bewaffnete Aliens hereinstürmten.
    Jay sah die ungebetenen Gäste und brachte sich hastig hinter dem Deneuralisator in Sicherheit.
    »Wo ist er?«, fragte das erste Alien Jeebs mit grollender Stimme.
    »Da drüben«, antwortete Jeebs und deutete ohne das geringste Zögern auf den Deneuralisator. Das könnte man als Verrat auffassen, doch Jeebs würde darauf bestehen, dass dies ein Verrat war, geboren aus einer Freundschaft, getragen von Jahren der Loyalität, des Vertrauens und blabla.
    Der Außerirdische visierte den Deneuralisator an und feuerte. Jeebs’ zusammengestückeltes Stück Technomüll löste sich mit einem lauten Donnern in seine Bestandteile auf und gab den Blick auf Jay frei, der inzwischen seine eigene Furchterregende Waffe gezogen hatte und auf die Aliens zielte …
     … deren Waffen auf ihn gerichtet waren.
    Langsam umkreisten sich die Kontrahenten, gefangen in einer klassischen Pattsituation, die unter den Men in Black als gurkhoozianische Sackgasse bekannt war.
    »Wo ist er?«, fragte der Außerirdische erneut. »Wo ist Kay?«
    Bei Jay wäre die Frage auf taube Ohren gestoßen, Jeebs jedoch scheute sich nicht, sich öffentlich zu äußern. Er klappte den Mund auf, um seinen neuen Freunden zu helfen, doch seine Geschwätzigkeit verschwand überraschend, ebenso wie sein Kopf, in einer Explosion klebriger Feuchtigkeit. Durch schnell nachwachsende Lippen jammernd stolperte er zur Tür hinaus: »Genau in den Mund. Nichts wird mehr richtig schmecken.«
    »Keine Ahnung«, sagte Jay, ohne dabei seine vier Gegner aus den Augen zu lassen.
    Er kannte jeden von ihnen aus den Gefängniszellen der MIB: Dies war nicht der Abschaum des Universums, dies war das Getier, das sich von diesem Abschaum ernährte, und hässlich noch dazu. Diese Burschen waren der leibhaftige Beweis dafür, dass das Sprichwort: ›Edel ist, wer edel handelt‹, auch im Umkehrschluss uneingeschränkt zutraf. Im Geist ging er alles durch, was er von diesen Gestalten wusste, von ihren Heimatplaneten über ihr Strafregister bis zu dem Zeitraum, den sie im Gefängnis hätten verbringen sollen, hätte sie nicht irgendjemand befreit und ihm auf den Hals gehetzt.
    Ihm und Kay.
    Diese Typen waren rücksichtslose Killer, die das Wort ›Mitgefühl‹ nicht einmal im Wörterbuch finden könnten, vor allem, weil sie den Bibliothekar, der ihnen gezeigt hätte, wie sie sich in dem Buch zurechtfinden konnten, auf der Stelle verschlungen hätten. Und wenn das die Handlanger waren, konnte Jay es kaum erwarten, ihrem Boss zu begegnen.
    Er musterte die Gesichter, die ihm finster entgegenstarrten. Verglichen mit denen sieht der gute alte Jeebs aus wie Brad Pitt, dachte er. Vorsichtig trat er den Rückzug an und brachte eine der noch stehenden Mauern des Kellers in seinen Rücken.
    »Gib auf«, zischte eines der Aliens.
    Jay zeigte ihm die Zähne. »Warum? Meine Chancen stehen doch gut.«
    Man sollte niemals mit dem Universum würfeln.
    Zwei außerirdische Arme brachen hinter Jay durch die Mauer. Einer legte sich um seinen Hals, der andere riss ihm die Waffe aus der Hand, allerdings nicht bevor er einen vernichtenden Schuss abgefeuert hatte, der eines der Aliens um seine untere Körperhälfte erleichterte.
    Im Gegensatz zu Jeebs wuchs bei diesem Kerl nichts mehr nach.
    »Wo ist Kay?«, wiederholte eine der verbliebenen Kreaturen.
    Jay sagte keinen Ton und setzte die versteinerte Miene auf, die Kay viele Male zuvor in ähnlichen Situationen getragen hatte. Sein stoisches Schweigen stieß bei seinem Inquisitor nicht auf Gegenliebe. Der Außerirdische zog ihn vom Boden hoch und schleuderte ihn quer durch den Raum, wo ihn mitten im Flug ein anderer mit seinem harten Unterarm an der Kehle erwischte.
    Jay ging zu Boden und streckte alle viere von sich.
    Langsam öffnete er die Augen und sah in ein neues Gesicht. Ein neues Gesichterpaar. Scrad/Charlie starrten aus kurzer Entfernung mit einem geduldigen,

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