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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Computers, den er in einem Trödelladen gefunden und in seinem Zimmer wieder repariert hatte. Und trotz alledem war das Band zwischen ihnen undurchtrennbar, besaßen sie ein inniges Verständnis füreinander, das die gemeinsten Hänseleien und die herzlosesten Verlockungen überstand, die die Highschool zu bieten hatte.
    Auch Matts wiederholte Zusammenstöße mit dem Gesetz hatte ihre Freundschaft überstanden.
    Wie so oft in solchen Fällen hatte alles klein angefangen. Mit dreizehn baute Matt sich sein erstes Auto, indem er den Motor einer alten Waschmaschine in einen Seifenkistenwagen einbaute. Das Gefährt gehörte bald zum festen Inventar seines Viertels. Die Cops waren beeindruckt, und nicht einmal die nüchternsten Paragraphenreiter konnten sich dazu durchringen, ihm seinen ganzen Stolz wegzunehmen – eineEinstellung, die sich bald dramatisch ändern sollte. Denn im Laufe der Zeit wurde das Missverhältnis zwischen seiner Liebe zu Autos und dem Stellenmarkt für Aushilfsjobs in der Gegend von Worcester sowie dem äußerst schmalen Bankkonto seiner Eltern immer frustrierender. Eigensinnig und ungeduldig wie Matt war, versuchte er die Waagschalen auf seine Art auszugleichen.
    Diese frühen Eskapaden waren typisch Matt. Er griff sich nicht irgendeine alte Karre. Er durchkämmte die besseren Bostoner Wohngegenden nach ganz bestimmten Modellen. Er beschädigte oder verschmutzte die gestohlenen Autos auch nie oder versuchte gar, sie zu verkaufen. Er stellte sie einfach auf irgendeinem Parkplatz ab, sobald er seine Kostprobe gehabt hatte. Er brachte es auf etliche Testfahrten, bevor er erwischt wurde. Der Richter, der ihn schuldig sprach, war weder amüsiert noch beeindruckt.
    Dieser erste Gefängnisaufenthalt zeitigte weitreichende Konsequenzen. Nach seiner Entlassung merkte Matt bald, dass sein altes Leben vorbei war. Es taten sich kaum noch Jobmöglichkeiten auf. Freunde gingen auf Abstand. Die Leute sahen ihn mit anderen Augen an. Er selbst hatte sich ebenfalls verändert. Er suchte vielleicht keinen Ärger, aber er zog ihn an. Trotz Dannys wiederholter, frustrierter Einwände schmiss Matt schließlich die Schule, und von da an entglitt ihm sein Leben völlig. Die nächsten Jahre war er immer wieder im Gefängnis, unter anderem wegen Diebstahl, Sachbeschädigung und Körperverletzung. Von seinen Zukunftsplänen blieb nicht viel übrig, während Dannys sich erfüllten, zunächst am MIT, dann mit einem hochbezahltenJob in einem Industrieunternehmen ganz in der Nähe.
    Während er über den Neponset River fuhr, dachte Matt wehmütig daran, wie wenig er vor Dannys Tod mit ihm zu tun gehabt hatte. Er war erst seit wenigen Monaten wieder auf freiem Fuß gewesen, als Danny diese Stelle angeboten bekommen hatte, und danach hatten sie sich kaum noch gesehen. Auch Matt hatte sich in Arbeit gestürzt, seine kleine Firma aufgebaut – mit Hilfe eines Gründungskredits seines kleinen Bruders, weshalb er manchmal noch heute einen Anflug von Scham spürte. In gewisser Weise verdankte er ihm sein Leben. Aber es war Danny gewesen, der sich mit ihm hingesetzt und ihn zur Vernunft gebracht hatte. Endlich hatte ihm jemand begreiflich gemacht, dass es so nicht weitergehen konnte. Und ihn dazu gebracht, sein Leben in Ordnung zu bringen.
    Der Ausweg, den Danny ihm aufgezeigt hatte, war ziemlich einfach. Mach aus deiner Liebe zu Autos, mit der der ganze Mist losgegangen ist, etwas Gutes. Nutze sie für einen Neuanfang. Und Matt hatte auf ihn gehört. Er übernahm eine kleine Werkstatt in Quincy, die gerade schließen wollte. Die Geschäftsidee, die Danny und er austüftelten, bestand im Ankauf und der Reparatur von Oldtimern. Matt hatte eine Schwäche für leistungsstarke amerikanische Autos der sechziger und siebziger Jahre wie den Mustang, den er gerade fuhr; ein Sammlermodell, von dessen Besitz Danny und er geträumt hatten, seit sie Steve McQueen in
Bullitt
zum ersten Mal darin durch die Straßen von San Francisco hatten rasen sehen – sie kannten den Film auswendig. Ihm warklar, dass er sich nur schwer wieder von dem Wagen würde trennen können, wenn die Restaurierung abgeschlossen war. Aber mit ein bisschen Glück brachte er ihm 70   000 ein, vielleicht bekam er von irgendeinem leitenden Angestellten, der ein Spielzeug fürs Wochenende brauchte, sogar mehr dafür. In den turbulenten Tagen vor der Bankenkrise hatte Matt sich in Sammlerkreisen innerhalb kürzester Zeit einen guten Ruf aufgebaut. Einige seiner Wagen hatte er

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