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Menetekel

Menetekel

Titel: Menetekel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Khoury
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Hehl, aber derMann ließ sich nicht beirren. «Ja. Als sie hörten, dass ich im Namen von Pater Hieronymus anrufe.»
    Einen Moment lang konnte Gracies müdes Hirn mit dem Namen nichts anfangen. Dann fragte sie erstaunt: «
Der
Pater Hieronymus?»
    «Jawohl. Kein anderer.»
    Sie schaltete den Spinner-Alarm eine Stufe zurück. «Und Sie rufen in seinem Namen an? Befindet er sich gerade in Ägypten?»
    Sie hatte schon eine ganze Weile nichts mehr über den weltberühmten Geistlichen gelesen.
    «Ja, er ist hier. Seit fast einem Jahr.»
    «Na schön. Dann schießen Sie mal los. Worum geht es?»
    «Sie müssen herkommen und mit Pater Hieronymus sprechen.»
    Das überraschte sie. «Warum?»
    «Wir haben Ihre Sendung gesehen. Sie haben das Zeichen entdeckt. Sie haben es der Welt gezeigt.»
    «Das Zeichen?»
    Dalton und Finch sahen neugierig zu ihr herüber. Sie zuckte die Achseln.
    «Gottes Wille oder nicht, Sie waren dort», sagte Bruder Amin. «Es ist Ihre Geschichte. Natürlich bin ich mit Ihrer Arbeit vertraut. Die Menschen hören Ihnen zu. Sie haben einen guten Ruf. Darum sage ich es Ihnen und nicht jemand anderem.»
    «Bis jetzt haben Sie mir noch gar nichts gesagt.»
    Bruder Amin machte eine Pause. Dann: «Das Zeichen, das Sie dort über dem Eis gesehen haben. Hier ist es auch.»
    Wieder war sie alarmiert, diesmal aus ganz anderen Gründen, die ihren Puls höherschlagen ließen. «Was soll das heißen, Sie haben es dort auch? Am Himmel?» Dalton und Finch spitzten die Ohren.
    «Nein, nicht am Himmel.»
    «Sondern?»
    «Sie müssen herkommen. Sie müssen es mit eigenen Augen sehen.»
    «Dafür muss ich schon ein bisschen mehr wissen.»
    «Es ist schwer zu erklären.»
    «Versuchen Sie es.»
    Bruder Amin schien seine Worte kurz abzuwägen, dann sagte er: «Pater Hieronymus ist genau genommen gar nicht hier im Kloster. Er war nur für kurze Zeit hier, vor ein paar Monaten. Er kam zu uns als   … gequälter Mann. Und nach ein paar Wochen, da   … stieg er auf den Berg. Es gibt dort eine Einsiedelei, wissen Sie. Eine Höhle, die das Nötigste bietet – ein Dach über dem Kopf, ein Bett zum Schlafen, einen Herd zum Kochen. Dort gehen Gläubige hin, die Einsamkeit brauchen, die nicht abgelenkt werden wollen. Manchmal bleiben sie ein paar Tage dort. Manchmal ein paar Wochen. Oder sogar Monate.»
    «Und dort hält sich Pater Hieronymus gerade auf?»
    «Ja.»
    Gracie wusste nicht, was sie damit anfangen sollte. «Und was habe ich damit zu tun?»
    Der Mann zögerte. Er schien ihr das nur ungern zu erzählen. «Er hat sich verändert, Miss Logan. Irgendetwas ist mit ihm geschehen, seit er dort oben ist   … wir verstehen esnicht ganz. Er hat angefangen zu schreiben. Unmengen zu schreiben. Ganze Notizbücher voll. Und auf manchen Seiten ist eine Zeichnung. Immer dieselbe Zeichnung. Er hat sämtliche Wände seiner Höhle damit bemalt.»
    Gracie bekam eine Gänsehaut.
    «Es ist das Zeichen, Miss Logan. Das gleiche Zeichen, das Sie über dem Eis gefilmt haben.»
    Gracie brauchte einen Moment, um ihre Gedanken zu ordnen. «Nichts für ungut, Bruder Amin, aber   –»
    «Ich weiß, was Sie sagen wollen, Miss Logan. Und Sie haben natürlich allen Grund, skeptisch zu sein. Ich würde bei einer Person von Ihrer Intelligenz nichts anderes erwarten. Aber bitte hören Sie mich zu Ende an. In Pater Hieronymus’ Höhle gibt es keinen Fernseher. Nicht einmal im Kloster gibt es einen. Wir haben auch kein Radio. Pater Hieronymus hat Ihre Sendung nicht gesehen.»
    «Offen gestanden genügt mir Ihr Wort nicht, um jetzt einfach in ein Flugzeug zu springen.»
    «Ich fürchte, Sie begreifen nicht. Er hat damit nicht eben erst angefangen.»
    «Was wollen Sie damit sagen? Seit wann macht er diese Zeichnungen?»
    Seine Antwort traf sie bis ins Mark.
    «Seit sieben Monaten. Er kritzelt dieses Zeichen seit sieben Monaten immer und immer wieder überallhin.»

KAPITEL 18
    QUINCY, MASSACHUSETTS
    Einem spontanen Impuls folgend bog Matt auf den Parkplatz vom 7-Eleven kurz vor der Kreuzung.
    Der Parkplatz war völlig leer, obwohl der Supermarkt rund um die Uhr geöffnet hatte. Matt löschte die Lichter des Mustangs, ließ den Motor aber laufen und saß einen Moment lang einfach nur da. Während ihn die Weihnachtsbeleuchtung draußen abwechselnd in grünes und rotes Licht tauchte, machte er sich ein Bild von der Lage.
    Sie warteten schon auf ihn. Was sonst?
    Aber wie war das möglich?
    Noch einmal ging er den Ablauf von Bellingers Entführung durch. Sie

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