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Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt

Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt

Titel: Menschen lesen: Ein FBI Agent erklärt, wie man Körpersprache entschlüsselt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joe Navarro
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Meinungsaustausch kommt, werden sich natürlich auch unsere Gefühle angesichts neuer Informationen und Standpunkte ständig verändern und sich in einem stetigen Strom nichtsprachlicher Verhaltensweisen äußern. Wenn wir in einem Augenblick etwas Negatives hören und im nächsten etwas Positives, macht sich diese Gefühlsänderung unweigerlich auch körperlich bemerkbar.
    Eine sehr eindringliche Art, andere wissen zu lassen, dass man ihre Meinung teilt oder bewusst über ihre Äußerungen nachdenkt, besteht darin, sich nach vorne zu lehnen oder sich ihnen mit der vorderen Körperseite zuzuwenden. Diese Taktik ist besonders effektiv, falls man sich in einer Besprechung befindet und aus irgendeinem Grund keine Gelegenheit hat, seine Meinung verbal zu äußern.
    Den Rumpf schützen
    Wenn es in einer Situation unpraktisch oder sozial inakzeptabel ist, sich von jemandem oder etwas wegzulehnen, nutzen wir oft unbewusst unsere Arme oder Gegenstände, um uns abzugrenzen, wenn wir den Menschen oder die Sache nicht mögen (siehe Abbildung 32). Kleidung oder umliegende Objekte dienen in der Regel demselben Zweck (siehe Kasten 21). So kann zum Beispiel ein Geschäftsmann sich plötzlich dazu entschließen, sein Jackett zuzuknöpfen, wenn er mit jemandem redet, in dessen Gegenwart er sich unwohl fühlt, nur um es unmittelbar nach Ende des Gesprächs wieder zu öffnen.
    Das Zuknöpfen einer Jacke ist natürlich nicht immer ein Zeichen von Unbehagen; Männer knöpfen ihr Jackett oft zu, um eine Situation formeller zu gestalten oder dem Vorgesetzten
    Respekt zu zollen. Das ist zwar nicht gerade ein Ausdruck großen Wohlbefindens, wie man es eher auf einer Grillfeier
    Abbildung 32: Ein plötzliches Verschränken der Arme mitten im Gespräch kann ein Hinweis auf Unbehagen sein.

     
    beobachten kann, aber es muss auch keine Animositäten bedeuten. Die Art, uns zu kleiden, beeinflusst also nicht nur die äußere Wahrnehmung, sondern gibt auch Hinweise darauf, wie aufgeschlossen und zugänglich wir anderen gegenüber sind (Knapp & Hall, 2002, 206-214).
    Ich hatte schon immer den Eindruck, dass die US-Präsidenten ausschließlich deshalb nach Camp David fahren, um in PoloHemden das zu erreichen, was ihnen im edlen Zwirn nur 40 Meilen entfernt im Weißen Haus nicht gelingt. Indem sie ihren
    Oberkörper entblößen (und sich ihrer Anzugjacke entledigen), signalisieren sie Tatendrang und Offenheit. Präsidentschaftsanwärter senden dieselbe nonverbale Botschaft aus, wenn sie ihr Jackett ausziehen (sozusagen ihr Schutzschild ablegen) und vor dem »einfachen Volk« ihre Hemdsärmel hochkrempeln.
    Es ist vielleicht nicht verwunderlich, dass Frauen öfter als Männer dazu neigen, den Oberkörper zu bedecken, vor allem wenn sie unsicher sind, sich
    Kasten 21
    KISSENSCHLACHT
    Wenn wir Menschen sehen, die plötzlich ihren Rumpf bedecken, können wir davon ausgehen, dass sie sich unwohl fühlen oder den Eindruck haben, sich in einer bedrohlichen oder gefährlichen Situation zu befinden. 1992 arbeitete ich beim FBI, als ich einen jungen Mann und seinen Vater in ein Hotelzimmer in der Nähe von Boston zu einer Befragung geladen hatte. Der Vater hatte widerstrebend eingewilligt, seinen Sohn mitzubringen. Auf dem Hotelsofa ergriff der junge Mann augenblicklich ein Sofakissen und hielt es fast während des gesamten dreistündigen Gesprächs vor seinem Körper. Trotz der Anwesenheit seines Vaters fühlte er sich offenbar verletzlich und hatte daher das Bedürfnis nach einer »Schmusedecke«. Die Barriere, die er so zwischen uns errichtet hatte, war zwar nur ein Kissen, aber sie war sehr effektiv, weil man einfach nicht zu dem jungen Mann durchdringen konnte. Ich fand es erstaunlich, dass er das Kissen weglegte, sobald wir anfingen, über seine sportlichen Leistungen zu sprechen. Als wir jedoch erneut auf seine mutmaßliche Beteiligung an einem Kapitalverbrechen zu sprechen kamen, griff er sofort wieder zum Kissen und presste es fest an seine Brust. Ganz eindeutig hatte sein limbisches Gehirn nur dann den Drang, den Rumpf zu schützen, sobald er sich bedroht fühlte. Jedenfalls war bei diesem Gespräch rein gar nichts aus ihm herauszubekommen. Bei unserem nächsten Termin jedoch waren die beruhigenden Kissen auf mysteriöse Weise verschwunden!
    nervös fühlen oder eine eher reservierte Haltung einnehmen möchten. Eine Frau verschränkt ihre Arme dann meist unterhalb des Busens, um sich zu schützen und selbst zu beruhigen. Oder sie legt einen Arm

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